1717 – Carlshaven

Während Thomas Twining 1717 in London das erste Teegeschäft eröffnet, weist Johann Heinrich Schulze die Lichtempfindlichkeit von Silbernitrat experimentell nach und legt damit die Grundlage für die Photographie. Es ist ebenfalls das Jahr, in dem König Friedrich Wilhelm I. in Preußen die allgemeine Schulpflicht verordnet und Johann Joachim Winckelmann, Begründer der wissenschaftlichen Archäologie das Licht der Welt erblickt. Das 1699 gegründete Sieburg wird in diesem Jahr in Carlshaven umbenannt.

Sieburg

„Der heutige Stadtteil Bad Karlshafen wurde 1699 als Sieburg (Syburg) von Landgraf Karl als Exulantenstadt von Hessen-Kassel zur Ansiedlung von Hugenotten, protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Frankreich, gegründet. Der Name leitete sich von der 274 m hohen Erhebung Sieburg im nördlichen Reinhardswald ab. Landgraf Karl ordnete den Aufbau einer neuen Fabrik- und Handelsstadt an, und sein Ingenieur und Baumeister Friedrich Conradi begann die Planungen dazu … … Im Jahre 1717 wurde der Ort durch den Hofbaumeister Paul du Ry zu Ehren von Carl Landgraf zu Hessen in Carlshaven umbenannt.“ – so Wikipedia über die Stadtgründung.

Der Beleg der Umbenennung

In Bohn ist eine Passage erwähnt, die die Umbenennung von Sieburg in Carlshaven belegt: „In einem Reskript des Landgrafen an seine Rentkammer von 1717 heißt es: ‚… so viell unser Stadt Sieburg oder so genannte Carlshaven angehet …’“. In Dokumenten aus dem Jahr sowie in Kirchenbüchern von 1718 ist dann von Carlshaven“ die Rede, obwohl damals auch noch die Bezeichnung „Sieburg“ gebräuchlich war. Als Vater des Namens „Carlshaven‘ gilt Hofbaumeister Paul du Ry, der damit Carl Landgraf zu Hessen ehren wollte.

Sieburg – Carlshaven – Karlshafen – Bad Karlshafen

Der Ortsname „Carlshaven“ (oder auch „Carlshafen“) blieb dann 218 Jahre unverändert, bevor er 1935 in „Karlshafen“ umgeändert wurde. Die Adelung des Stadtnamens erfolgte 1977, als der Kurstadt mit ihrem Heilbad der Titel „Bad Karlshafen“ verliehen wurde.

Quellen und zum Weiterlesen

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Kasseler Sparkasse (Hrsg., 1999) Landgraf Karl und die Gründung von Karlshafen 1699-1999, Verlag Weber & Weidemeyer, Kassel.

Meinhardt, Anke (ohne Jahr): Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und der Kulturstätten der näheren Umgebung, Selbstverlag, Bad Karlshafen.

Regiowiki der Hessisch-/Niedersächsischen Allgemeinen Zeitung (HNA).

Wikipedia.

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