Zeitreise: Ein Sommernachmittag im Freibad Karlshafen

Erinnert ihr euch nicht auch noch gerne daran zurück? Die Sommerferien hatten begonnen, endlich würde es ein heißer Tag werden und man hatte nichts anderes vor, als spätestens nach dem Mittagessen ins Mineralfreibad aufzubrechen, um den Rest des Tages dort zu verbringen? Man kam dann auf die Weserbrücke und stellte zu seiner Enttäuschung fest: Der Drei-Meter-Turm war bereits gesperrt, es musste also schon zu dieser frühen Stunde bereits brechend voll sein. Aber egal, es würde trotzdem ein toller Nachmittag werden …

Heute möchte ich euch mitnehmen, eine meiner schönsten Erinnerungen aus Kinder- und Jugendtagen mit mir zu teilen: Die Zeit im Freibad. Ich hatte den Text bereits mehrfach hier und bei Facebook veröffentlicht. Doch steht für mich bereits seit Monaten fest, ihn auch in diesem Sommer noch einmal zu publizieren.

Nicht nur in den sechs Wochen langen Sommerferien, auch an jedem sonnigen Tag zwischen Mitte Mai und Mitte September war man in der Regel dort: Im alten Karlshafener Freibad. Schon früh fing es an, ich (Jahrgang 1967) kann mich bereits an Besuche in der ersten Hälfte der 70er Jahre erinnern. Damals war alles noch sehr groß und auch das Wasser im ‚kleinen Becken‘ noch sehr tief.

Aber mit den Jahren wurde es besser, ab dem elften Lebensjahr war man eigentlich an allen sommerlichen Tagen im Freibad. Natürlich hatte man eine Jahreskarte für meiner Erinnerung nach 30 Mark. Und obwohl diese auch für das damals noch existente Hallenbad in Helmarshausen galt, hatte man den für einen Jugendlichen damals hohen Preis fast immer schon in der Freibadsaison ‚herausge­schwommen‘.

Meist ging es nach dem Mittagessen. Umziehen brauchte man sich nicht, hatte man die Badehose bereits unter die kurze Hose gezogen. Im Schwimmbad angekommen, suchte man sich zunächst einen Platz auf der großen Liegewiese. Meist fand man schnell seine Freunde, so dass man sich eigentlich immer auf den gleichen Teil der Liegewiese legte. Wir waren meist recht nah am Ufer der Weser, an der damaligen Grenze zum Campingplatz.

Das in Schwimmbädern übliche Gebot, sich vor dem Schwimmen abzuduschen, überging man des Öfteren geflissentlich. Es war ja ‚viel cooler‘, gleich nach der Ankunft und vor allem trocken auf den (geöffneten) Drei-Meter-Turm zu steigen. Es wäre vielleicht übertrieben zu sagen, dort verbrachte ich mehr Zeit als im Wasser. Doch war der Anteil dort oben sicherlich nicht unerheblich.

Doch kamen natürlich an einem heißen Sommertag auch viele andere auf den gleichen Gedanken. Man stand also dort oben und beobachtete die Leute, vor allem die Mädchen. Und man hatte immer auch einen Blick auf den Bademeister. In Karlshafener Freibad war das zumeist der gute Herr Hermann, vertretungsweise auch Herr Hüther. Hermann hatte natürlich etwas dagegen, dass sich so viele Leute auf dem Sprungturm sammelten. Entweder persönlich und vor Ort oder per Durchsage aus seinem ‚Wachtturm‘ hieß er uns, doch endlich vom Dreier herunter zu springen. Half dies nicht, so drohte er uns, den Sprungturm zu sperren. Nach kurzer Zeit war natürlich wieder alles beim alten. Also wurde ‚unser‘ Drei-Meter-Turm gesperrt.

Eine Herausforderung, gegen die natürlich etwas unternommen werden musste. Die Sperrung des Turms wurde immer durch ein ca. ein Meter zwanzig mal fünfzig Zentimeter großes Brett angezeigt, das die Leiter hinauf auf den Turm versperrte. Als junger Mensch konnte man an diesem ‚Ärgernis‘ vorbei ohne größere Probleme die Leiter hochklettern. Oft wurde das ‚Hindernis‘ auch einfach zur Seite gestellt oder auch schon mal über die Brüstung geworfen, wo es dann unten auf der Wiese landete. Jedem war klar, dass man sofort aus dem Schwimmbad hinausgeschmissen wurde, wenn man bei einer solch frevelhaften Tat erwischt wurde. Aber der Nervenkitzel und das Abenteuer ließen einen schon bald wieder die Gelegenheit ergreifen – Risiko hin oder her.

Waren die Sprunganlagen – neben dem Dreier waren da noch zwei Einmeter-Sprungbretter – komplett gesperrt, war auch meistens die Trennleine zwischen Sprung- und Schwimmbereich entfernt. Eine Trennung der beiden Bereiche war ja aufgrund der fehlenden Gefährdung durch die ‚Springer‘ entfallen. Diese Trennleine stand auch des Öfteren in Mittelpunkt des Geschehens. War sich gespannt, eignete sie sich hervorragend dazu, es sich auf ihr bequem zu machen. Saßen also genug Personen auf dieser Trennleine, gab es hierzu selbstverständlich auch gleich die entsprechende ‚Ansage per Durchsage‘. Eine andere Funktion dieser Trennlinie war es, den Springern vom Dreier als Hindernis zu dienen, welches es zu überwinden galt. Zogen befreundete Schwimmer die Leine nach vorne, konnte man sie mit ausreichend Anlauf fuß- oder kopfwärts überwinden. Dass das ebenfalls verboten war, braucht an dieser Stelle wohl kaum betont zu werden.

Sprang man vom Drei-Meter-Turm, geschah dies natürlich auch nicht immer regelkonform. Besonders diejenigen unter uns, die gerne Leute nass spritzten, waren mit der richtigen Spungtechnik – der uns allen bekannten ‚Arschbombe‘ – in der Lage, einen ziemlich weiten Bereich am Beckenrand abzudecken. War der nächste Springer von jeweiligen Einer zurückgehalten, ging es mit einem meist sehr schrägen Sprung darum, eine in der Nähe des Beckenrandes ahnungslos Person vom trockenen in den nassen Zustand zu überführen. Der Ärger war nachher zumeist groß, einmal habe ich mir sogar einmal eine Ohrfeige einer jungen Frau eingehandelt. Auch dieses Vergehen wurde im Fall der Fälle schon einmal mit einem ‚Rausschmiss‘ geahndet. Noch verbotener – wenn es also noch eine Steigerung eines Verstoßes gegen die Badeverordnung geben konnte – war das Springen vom Drei-Meter-Turm auf das Einmeterbrett. Dazu stellte man sich (zumeist an den linken Rand des Geländers und sorgte zunächst dafür, dass niemand auf dem Einmeterbrett stand. Von der linken Ecke des Sprungturms (nach rechts habe ich es komischerweise nie gemacht und auch nie bei anderen gesehen) sprang man gerade auf den vorderen Teil des Sprungbretts und von da aus zumeist mit einem Kopfsprung ins Wasser.

Das Freibad diente uns eigentlich nicht in seiner ursprünglichen Funktion als Schwimmbad, sondern eher als ‚Spaßbad‘. Doch nahm man sich ab und zu auch einmal die Zeit, und legte die damals üblichen Schwimmprüfungen ab. Neben Frei- und Fahrtenschwimmer gab es den ‚Jugendschwimmschein‘, bei dem mehrere verschiedene Übungen zu absolvieren waren. Ein Prüfungsteil – so erinnere ich mich noch, war die Kenntnis der Schwimm- und Baderegeln. Der theoretische Wissensstand war also durchaus vorhanden, es mangelte vielmehr am Willen der praktischen Anwendung. Für die ganz Hartgesottenen gab es noch die ‚Totenkopf-Abzeichen‘ mit einer Stunde (Schwarzer Totenkopf), anderthalb Stunden (Silberner Totenkopf) sowie zwei Stunden Dauerschwimmen (Goldener Totenkopf). Jeder, der einen der letzt genannten Schwimmprüfungen abgelegt hat, weiß, dass man danach kaum mehr in der Lage war, weder gerade zu stehen noch einige Meter geraden Schrittes zu gehen.

Insgesamt schienen alle Regeln (Sitzen auf der Trennlinie, schräges Springen von den Sprungbrettern, Springen vom Beckenrand etc.) damals sowieso dazu gemacht worden zu sein, um von uns missachtet zu werden. Machte man mal keinen Unfug, so lag man auf der großen Liegewiese und ließ sich in der Sonne braten. Hatte man noch Taschengeld, so setzte man es in dem oberhalb der Umkleidekabinen befindlichen Kiosk in Eis und Cola um. Ab und zu gab es auch mal Pommes, sie hatten dort immer diese geriffelte Variante. Dies war der Fall, wenn man bereits sei dem frühen Vormittag im Freibad weilte und bekam langsam Hunger bekam.

Ging man dann spätestens um sieben nach Hause, war man hungrig und hatte zumeist einen schönen Tag im Freibad verlebt. Und die Vorfreude auf den nächsten Tag wuchs mit jedem Meter des Heimwegs, trotz des unvermeidlichen Sonnenbrands.

Na, wie war das damals bei dir? Kommen die Erinnerungen zurück?

Unter https://treffpunkt-hafenmauer.de/die-guten-alten-zeiten/ gibt es noch fünf weitere Geschichten aus den guten alten Zeiten.

Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der Januar

So, der vermutlich kälteste Monat des Jahres ist dennoch keine gute Entschuldigung, nicht an einem schönen, kalten und vielleicht sogar verschneiten Sonntagnachmittag einen kürzeren oder längeren Spaziergang zu unternehmen. Dafür gibt es heute vier neue Vorschläge für Sonntagsspaziergänge durch Bad Karlshafen und Helmarshausen beziehungsweise einen Ausflugsvorschlag in die Region – für jeden der vier Januarsonntage einen.

Wir besuchen diesmal die Helmars-Häuser, gehen über den Kuhberg zur Diemelhöhe, unternehmen einen historischen Stadtrundgang durch Bad Karlshafen und begeben uns auf den vierten lohnenden Umweg.

Neugierig? Dann kommen Sie doch einfach mit – erst in Ihrer Vorstellung auf dem Papier und später in der Realität durch Stadt und Wald.

Allen meinen Lesern herzlichen Dank für Ihre Treue.

Ich wünsche Ihnen an dieser Stelle einen guten Rutsch und ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2025!


Vorschlag 1: Entlang der Helmars-Häuser

Treffpunkt Hafenmauer – Schützenallee – Wechselberg – Jugendherberge – Ehemaliger Bahnhof Helmarshausen – Diemelbrücke – Steinstraße – Poststraße – ehemaliges Krankenhaus – Krukenburg – Carlsplatz – Diemelbrücke – Treffpunkt Hafenmauer

Dieser Weg führt uns zu einer ganz besonderen Attraktion, den Helmars-Häusern. Insgesamt fünfundzwanzig Stationen dieser ‚Helmars-Häuser‘ gibt es, von der Jugendherberge bis zum ehemaligen Krankenhaus, dem ehemaligen Schloss Bentinck. Auf unserer Route kommen wir über die Jugendherberge, den ehemaligen Bahnhof und die ehemalige Mühle in die Steinstraße, wo sich die meisten der Helmars-Häuser befinden. Nach Besuch des ehemaligen Schlosses Bentinck geht es über die Krukenburg und den Carlsplatz zurück nach Bad Karlshafen. Eine schöne Wanderung, für die man sich die entsprechende Zeit nehmen sollte.

Ein Faltblatt mit den Stationen und einer kleinen Karte gibt es hier.

Dauer: Circa 120-150 Minuten.

Hinweis: Feste Schuhe erforderlich.


Vorschlag 2: Am Kuhberg zur Diemelhöhe

Diesen leichten Weg kann man auch an einem eisigen Wintertag laufen – aber nur, wenn es nicht glatt ist.

Treffpunkt Hafenmauer – Diemelbrücke – Carlsplatz – Krukenburg – Graseweg – Diemelbrücke – Unter dem Königsberg – Treffpunkt Hafenmauer

Auf diesem leichten Weg lässt sich gut auch einmal ein Kinderwagen durch den kalten Wintersonntagnachmittag schieben. Vom Hafenplatz geht es über die Diemelbrücke zum Kuhberg und diesen parallel zum Diemeltal hinauf zum Carlsplatz mit seinem Besuchersteinbruch. An den Kunstwerken am Weg vorbei geht es bis zur Krukenburg, die man bei Interesse besichtigen kann. Der weitere Weg führt den Graseweg hinunter bis zur Bundesstraße. Nach links weitergehend erreicht man nach circa 150 Metern die Unterführung und wenige Meter weiter die Diemelbrücke. An der Weggabelung nach links und die Straße ‚Unter dem Königsberg‘ entlang bis zur Gallandstraße. Dort nach rechts und gleich wieder links, an der Evangelischen Kirche vorbei zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 70 Minuten.

Hinweis: Einfacher Weg.


Vorschlag 3: Historischer Stadtrundgang durch Carlshaven

Vorschlag und Text entstammen der Broschüre ‚Stadtgeschichte und Rundgänge‘ der Stadt Bad Karlshafen (Seite 11).

Treffpunkt Hafenmauer – Rathaus – Hafenplatz – Invalidenhaus – Denkmal ‚Friedrich-Wilhelm-Nordbahn‘ – Landgraf-Carl-Haus – Kaimauer – ehemalige Schleusenanlage – Pegelhäuschen – Kurpromenade – Gradierwerk – Weser-Therme – Denkmal für den Stadtgründer – ehemalige Thurn- und Taxissche Posthalterei – Deutsches Hugenotten-Museum – Treffpunkt Hafenmauer

Start ist das Rathaus (1) am Hafenplatz, das ursprünglich als Pack- und Lagerhaus diente. Die Buchstaben CLZH an der Front bedeuten: Carl Landgraf zu Hessen. Im Erdgeschoss findet man das Idealmodell der Stadtanlage (2). Im Obergeschoss ist die Stadtverwaltung untergebracht. Den Mittelteil nimmt der barocke Landgrafensaal ein, in dem u. a. Konzerte stattfinden. Hinter dem Rathaus lädt der Rosengarten (3) zum Verweilen ein. Vor dem Rathaus befindet sich der historische Barockhafen (4). An der rechten Ecke der Häuserzeile erkennt man das ehemalige Zollhaus (5). Das Wappen über der Eingangstür ist dem Erbauer, Landgraf Friedrich zu Hessen gewidmet. Folgt man dem Kanal, erreicht man das Invalidenhaus (6), das als Altersruhesitz für Offiziere und Mannschaften des hessischen Heeres errichtet wurde. Rechts, am Ende der Carlstraße, erkennt man die Antriebsachse einer Dampflok (7), die an die älteste Bahnlinie in Hessen, die Friedrich-Wilhelm-Nordbahn erinnert. Biegt man nach rechts in die Weserstraße ein, erreicht man nach ca. 100 Metern das älteste Haus der Stadt (8) (erbaut 1699; heute Gasthof „Landgraf Carl“), gegenüber der Tourist Information. Auf der anderen Straßenseite gelangt man an die Kaimauer (9), die alte Schiffsent- und -beladestelle. Rechts befindet sich die neue Schleusenanlage zwischen Fluß und Hafenbecken. Über die Weserstraße gelangt man zum Pegelhäuschen (10) (Hochwassermarken), dem Schiffsanleger und zur Kurpromenade (11). Auf der gegenüberliegenden Weserseite sieht man den Campingplatz. Folgt man der Promenade, so erreicht man das Kurzentrum mit Gradierwerk (12). Hinter dem Gradierwerk liegt die Weser-Therme (13).  Über den oberen Promenadenweg und die Weserstraße gelangt man wieder stadteinwärts. An der Fußgängerampel biegt man links ab und geht entlang der Häuserzeile, vorbei am Denkmal für den Stadtgründer (14) und der ehemaligen Thurn- und Taxisschen Posthalterei (15). Der kleine Rundgang endet am Deutschen Hugenotten-Museum (16), das in einer ehemaligen Tabakwarenfabrik untergebracht ist und weitere Informationen zur Stadtgeschichte bietet. Von dort geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 45 Minuten.

Hinweis: Einfacher Weg.


Vorschlag 4: Der vierte lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch ‚Lohnende Umwege‘ möchte ich heute die vierte Route vorstellen, sie hat folgende Stationen:
⦁    Bad Karlshafen (Startpunkt)
⦁    Rheder (Gut, Herrenhaus, Kirche)
⦁    Brakel (Rathaus, Basilika)
⦁    Hinnenburg (Hinnenburg, Schlosskapelle)
⦁    Albrock (Gutshof)
⦁    Holzhausen (Gutshof mit Herrenhaus)
⦁    Abbenburg (Herrenhaus)
⦁    Bökendorf (Bökerhof, Boskett)
⦁    Hembsen (Gut mit Herrenhaus)
⦁    Bruchhausen (Fachwerkhäuser, Gutshof)
⦁    Amelunxen (Kirche)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch ‚Lohnende Umwege‘ beziehungsweise die Informationen der Gemeinden Bad Karlshafen, Brakel, Höxter und Beverungen verwiesen.

Dauer: individuell


Dank

Herzlichen Dank an Herrn Christian Schäfer, Antiquariat Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, für die Einwilligung, an dieser Stelle die Touren des Buches ‚Lohnende Umwege‘ von Kupetz, Sigrid et al.vorstellen zu dürfen.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1 : 25 000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1 : 7 500, Nordhausen.

Tatort Märchenland, Fall 7: „Akte Hugenottenblut – Ermittlungen wider Willen“

Vor der Sommerpause von Treffpunkt Hafenmauer noch ein Buchtipp in eigener Sache – geeignet für Strand, Bahnfahrt und Hängematte:

„Akte Hugenottenblut – Ermittlungen wider Willen“ – ein Fall für Keller und Engelchen am Tatort Märchenland.

Und darum geht es:

Eine Leiche am neuen Karlshafener Hafen! Das Opfer ist Mario Göschwitz, ein Veteran des Jugendzentrums, das in den 70er Jahren viele Bürger der Stadt empört hat. Der Verdacht fällt auf Bernhard Sollier, der seit dieser Zeit eine Rechnung mit dem Opfer offen hat. Einer alten Tradition folgend wird Ernst Keller zur gleichen Zeit Mitglied einer geheimnisvollen hugenottischen Bruderschaft und ist dadurch gezwungen, Solliers Unschuld beweisen zu müssen. Engelchen hingegen wird von den Freunden des Opfers beauftragt, den Mörder zu finden. Die beiden Freunde stehen sich plötzlich auf verschiedenen Seiten einer unversöhnlichen Front gegenüber.

‚Akte Hugenottenblut‘ ist der siebte Fall aus der Reihe ‚Tatort Märchenland – Ernst Keller ermittelt‘.

Taschenbuch und eBook sind im September 2020 erschienen.

Die kostenlose Maxi-Leseprobe gibt es online hier.

Christian Schneider: Tatort Märchenland: Akte Hugenottenblut – Ermittlungen wider Willen, Kommissar Kellers siebter Fall, August 2020, Taschenbuch, 300 Seiten, 10,90 Euro, ISBN: 978-375432435-6

Der Weser-Skywalk

Aus aktuellem Anlass heute einmal ein paar Hintergrundinformationen zum Weser-Skywalk, der seit dem 19. Juni 2024 aufgrund einer Sicherheitsüberprüfung für Besucher gesperrt ist.

Die Aussichtsplattform

Den zweitschönsten Blick auf Bad Karlshafen hatte ich ihn an anderer Stelle mal genannt und es bleibt dabei. Dennoch bietet der Weser-Skywalk einen herausragenden Blick ins Wesertal und vor allem auf die einmalige ‚Barockstadt im märchenhaften Weserbergland‘. Beeindruckende achtzig Meter über dem Niveau der Weser gelegen, zeigt er alle Vorzüge eines grenzübergreifenden Aussichtspunktes: Der tolle Blick auf das hessische Bad Karlshafen, gelegen auf der (niedersächsisch benannten, östlichsten) Hannoverischen Klippe im Ortsteil Würgassen der nordrhein-westfälischen Gemeinde Beverungen.

Der Beitrag beschreibt das beindruckende Bauwerk sowie den Weg bis zu seiner Fertigstellung – er berichtet aber auch über den Streit, den es im Vorfeld um die Errichtung des Weser-Skywalks gegeben hat. Und natürlich erklärt er auch, wie man den Aussichtspunkt erreicht.

Für Bad Karlshafen, so wird sich zeigen, ist der Weser-Skywalk in jeder Hinsicht ein Geschenk.


Geschichte

Der Kreis Höxter hatte die Idee, mit der Errichtung eines Skywalks die Sandsteinfelsen der Hannoverschen Klippen in ihrer Einzigartigkeit hervorgehoben und erlebbar zu machen. Die grundsätzliche Realisierbarkeit und Umsetzung eines derartigen Projektes war zu Beginn aus naturschutzfachlicher, aber auch aus bautechnischer Sicht als problematisch anzusehen.

Mit dem Machbarkeitsergebnis wurden der Öffentlichkeit die Planungen vorgestellt, die zunächst bei einem Teil der ortsansässigen Bevölkerung Widerspruch hervorriefen. Doch durch viel Überzeugungsarbeit und das konsequente Festhalten an dieser Idee durch den Altlandrat Hubertus Backhaus und seines Amtsnachfolgers Friedhelm Spieker sowie der Mehrheit der politischen Gremien auf Kreis- und Gemeindeebene wurde der Bau des Skywalks im Frühjahr 2010 beschlossen.

Die Vorarbeiten begannen im Oktober 2010 und die Plattformmontage, die für Dezember 2010 geplant war, im Februar 2011. Die Bauarbeiten endeten im März 2011. Die Einweihung und Freigabe für die Öffentlichkeit fand am 21. Mai 2011 statt.


Widerstand

Insbesondere waren es Naturschutzargumente, aber auch Kostenerwägungen, die von verschiedenen Gruppen über die Medien in die Diskussion gegen einen Weser-Skywalk gebracht wurden. Wäre es nach Meinung der Bürger von Herstelle und Würgassen gegangen, wäre der stark diskutierte Skywalk nicht gebaut worden. 937 Bürger aus den beiden Ortschaften haben ein klares Votum abgegeben. 82 Prozent haben sich gegen den Skywalk, aber für die Öffnung des historischen Klippenweges ausgesprochen. Weitere 16 Prozent hätten den Bau des Skywalks hingenommen, wenn zumindest der alte Klippenweg wieder geöffnet wird. Nur zwei Prozent waren mit dem vorgesehen Plan einverstanden.


Zahlen – Daten – Fakten

      • Bauherr: Kreis Höxter.
      • Umsetzung im Rahmen des Projektes „Erlesene Natur – Naturerleben im Kreis Höxter“.
      • Förderung: 50 Prozent von der EU, 30 Prozent von NRW und 20 Prozent vom Kreis Höxter.
      • Bauzeit: November 2010 bis März 2011.
      • Gewicht: Circa 25 Tonnen Stahl.
      • Höhe: Circa 80 Meter über der Weser.
      • Verankerung im Fels durch neun Ankerpfähle mit bis zu 14 Metern Länge.
      • Traglast: Maximal 500 Kilogramm pro Quadratmeter.
      • Die Unterhaltungkosten trägt die Stadt Beverungen.

Der Stadt Bad Karlshafen sind bei der Errichtung keine Kosten entstanden und sie muss auch nicht für den Unterhalt des Waser-Skywalks aufkommen.


Der Klippenweg

Der sogenannte Klippenweg, am Fuße des Anstiegs auch als „Der Weg zum Ziel“ beschrieben, ist die schönste Möglichkeit, den Weser-Skywalk zu erreichen. Vom Hafenplatz folgt man der Weserstraße, bis links die Brückenstraße über die Weserbrücke führt. Man geht weiter geradeaus und am Bahnhof und der Kläranlage vorbei, bis man zum Bahnübergang kommt. Gleich auf der anderen Seite der Schienen beginnt der Klippenweg. Der Aufstieg dauert circa 15 bis 20 Minuten, vom Ausgangspunkt am hafen sind also 30 bis 40 Minuten zu veranschlagen – wie geschrieben: Der Weg ist das Ziel.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Winnefelderstraße hinauf in Richtung Forellenhof zu fahren und vom Parkplatz Dreiländereck circa zehn Minuten bis zum Weser-Skywalk zu laufen.


Der schönste Blick auf Bad Karlshafen …

… sorry, das ist immer noch der vom Hugeottenturm.


Quellen und zum Weiterlesen

Wikipedia: Weser-Skywalk (aufgerufen am 23. Juni 2023)

Bericht: HERSTELLE/WÜRGASSEN: Klares Nein zum Skywalk – Bürger wollen lieber den alten Klippenweg zurück (aufgerufen am 23. Juni 2023)

 

Der Bad-Karlshafen- und Helmarshausen-Blog „Treffpunkt Hafenmauer“ wird reaktiviert

Nach einer sehr langen Pause nimmt der Bad-Karlshafen- und Helmarshausen-Blog „Treffpunkt Hafenmauer“ seine Arbeit wieder auf und wird zukünftig neue Beiträge veröffentlichen.

Zu bloggen gibt es genug – Stadtentwicklung, Geschichte und Aktivitäten vor Ort.

Seien Sie gespannt.

Herzliche Grüße, Ihr Christian Schneider

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