Fährt man auf der B83 zwischen Bad Karlshafen und Helmarshausen entlang, so kann man ihn bereits deutlich erkennen, den ehemaligen Steinbruch hoch oben im Reinhardswald. Begibt man sich über den Dornröschenweg zu seinen Füßen, so gelangt man zu ‚Falkenhorst / Finkeplatz‘. Geht man jedoch den Triftweg hinauf am Hochbehälter vorbei bis zum Rastplatz Brandenberg, so liegt rechts im Wald die ‚Hessenkanzel‘ – aufgrund ihrer Lage einer der schönsten Aussichtspunkte der Stadt.
Beschränktes Blickfeld, doch nicht minder lohnend
Wer jedoch erwartet, das Hafenbecken, die evangelische Kirche oder das Carolinum zu erblicken, der mag sicher enttäuscht werden. Die Hessenkanzel bietet dafür jedoch den besten Blick auf den ‚Graseweg‘, den ‚Birkenbusch‘ oder die ‚Kolonie Nollendorf‘ – wie auch immer man diesen Stadtbezirk Bad Karlshafens persönlich bezeichnet. Man sieht deutlich die Diemel, die ehemalige Tankstelle, die Schleifscheibenfabrik Krebs und Riedel natürlich und erahnt den Standort des ehemaligen Fußballplatzes. Über all diesen Straßen, Häusern und Feldern thront – wie die Königin von Walters- und Krukenberg – die Krukenburg.
Ein lohnender Aufstieg
Die Hesselkanzel erreicht man, in dem man vom Hafenplatz an der evangelischen Kirche vorbei den kompletten Triftweg erklimmt. Hat man den Hochbehälter (linkerhand des Weges) erreicht, so hat man es fast geschafft. Noch ein letzter Anstieg und man ist am ‚Rastplatz Brandenberg‘. Jeder, der in den siebziger Jahren die langen und schneereichen Winter erleben durfte, erinnert sich sicher noch gerne daran, was das einstmals für eine herrliche Schlittenstrecke war. Damals ging es (in umgekehrter Richtung natürlich) von der ehemaligen Schutzhütte Brandenberg in einer Fahrt hinunter bis zur Hafenmauer.
Nach einer wohlverdienten Pause am Rastplatz geht man den Teerweg (von den Rastbänken aus gesehen) nach links in Richtung Schutzhütte Königsberg / Helmarshausen. Nach einigen hundert Metern führt der nördliche Zuweg schräg rechts in den Wald. Man erkennt ihn am hölzernen Geländer. Wie der Hermann-Löns-Platz hat auch die Hessenkanzel zwei Zugänge. Am südlichen Zugang findet man auch noch das entsprechende Hinweisschild.
Hat man die Hessenkanzel erreicht, so sollte man auf keinen Fall die hölzernen Absperrungen überklettern. Aufgrund des steilen Abgrunds droht in jedem Fall Lebensgefahr. Genau aus diesem Grund hat mich dieser ehemalige Steinbruch auch zum Tatort für meinen regionalen Kurzkrimi ‚Mordwind‘ inspiriert.