Lebenswege unterm Hakenkreuz: Nationalsozialismus im Weserbergland – Täter, Opfer, Gegner

Das vorliegende Buch ist in den Jahren 2016 bis 2024 entstanden und ist eine Fortführung der 2016 herausgegebenen Studie „Nationalsozialismus im Weserbergland“. Heraus kam eine Dokumentation mit siebenundzwanzig Biografien von unterschiedlichsten Männern, die als Täter, Opfer oder Gegner im Nationalsozialismus des Weserberglands eine gewichtige Rolle gespielt haben und deren Schicksal lange nicht bekannt war.

Der Verlag Jörg Mitzkat schreibt in seinem Klappentext:

Wie vollzog sich die nationalsozialistische Machteroberung in den Dörfern und Kleinstädten des Weserberglands? Wer waren die Täter, die Aufmärsche und Saalschlachten organisierten und später Verhaftungen befahlen? Wer fiel den zahllosen Übergriffen zum Opfer?  Wer trat dem Siegeszug der NS-Bewegung entgegen und widersetzte sich dem Anpassungsdruck der neuen Machthaber?

Dieses Buch sucht nach Antworten auf diese Fragen. Die von den Autoren recherchierten 27 Biografien aus den früheren Kreisen Holzminden, Höxter, Hofgeismar und Uslar zeigen sowohl Karriereverläufe in der NS-Bewegung als auch den Überlebenskampf von Opfern und Gegnern unter den Bedingungen einer barbarischen Diktatur. Da die Lebenswege dieser unterschiedlichen Menschen eingebettet sind in die Geschichte einzelner Orte und Betriebe, vermittelt die Publikation auch Einblicke in den politischen Alltag der Region in den Jahren der Weimarer Republik und des „Dritten Reiches“.

Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkung
2. Einleitung
3.
Wegbereiter der NS-Bewegung
4.
Die „nationale Erhebung“ im Industriedorf Bodenfelde
5.
Die Gleichschaltung eines Dorfes am Beispiel von Lippoldsberg
6.
Widerstand in Amelith und Polier
7.
Anpassung und Widerstand in Uslar
8.
Nationalsozialistische Herrschaft in Beverungen
9.
Gewaltpolitik in Holzminden
10. Widerstand in sowjetischen Gefangenenlagern
11.
Anhang

Persönliche Meinung

Dieses Buch ein Lesebuch der besonderen Art: Biografien über Menschen wie du und ich, nur in einer anderen Zeit und unter anderen politischen Bedingungen. Aber jeder, der sich für die Geschichte seiner Heimat interessiert, sollte einmal einen Blick in das Buch werfen. Gerade auch unter dem Gesichtspunkt, dass auch jetzt wieder die Gefahr besteht, dass wir uns als Gesellschaft radikalisieren und gezwungen werden, wieder einen eindeutigen Standpunkt einzunehmen. Und wie bereits im ersten Buch vermitteln die „Lebenswege“ einen wichtigen Einblick in den politischen Alltag der Region in der Zeit von Weimarer Republik und „Drittem Reich“.

Bibliographische Daten

Wolfgang Schäfer, Hans-Jörg Lange, Christoph Reichardt: Lebenswege unterm Hakenkreuz – Nationalsozialismus im Weserbergland – Täter, Opfer, Gegner, 2024, Hartcover, 26,00 Euro, Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden, ISBN 978-3-95954-166-4.

Foto: Verlag Jörg Mitzkat

Literaturtipp zu Orffyreus: Tibor Rode „Das Rad der Ewigkeit“

Es gibt einige Romane oder auch Romanverfilmungen, die Bad Karlshafen zum Thema  haben oder die Stadt als Handlungsort ausgewählt haben: Die Regionalkrimis der Reihe „Tatort Märchenland“ oder der Krimi „Skywalk“ beispielsweise, „Bad Karlshafen 2.0″ oder auch „Der Winter, der ein Sommer war“. Zu dieser Reihe lässt sich gefahrlos der spannende Thriller „Das Rad der Ewigkeit“ von Tibor Rode hinzufügen, der das Perpetuum Mobile des Orffyreus zum Thema hat. Wenn man dieses Buch gelesen hat, sieht man eine Person im Ort ganz sicher mit anderen Augen …

Der Klappentext

Ein geheimnisvoller Code in einer alten Schrift führt den Patentanwalt Robert Weber und die Buchrestauratorin Julia Wall zusammen. Die Lösung des Rätsels verspricht die Erfüllung des Menschheitstraums von ewiger Energie. Doch jemand scheint die Entschlüsselung mit allen Mitteln verhindern zu wollen.

Dreihundert Jahre zuvor: Der Mühlenbauer Johann Bessler, der sich selbst Orffyreus nennt, behauptet, ein Perpetuum mobile erfunden zu haben, eine Maschine, die unendliche Energie liefert. Bald ist Orffyreus seines Lebens nicht mehr sicher. Wer fühlt sich durch seine Erfindung bedroht?

Robert und Julia erkennen, dass nur die Antwort auf diese Frage ihr Leben retten kann …

Persönliche Meinung

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe es trotz seiner 592 Seiten mit sehr großem Vergnügen gelesen. Immer wieder gibt es unerwartete Wendungen, die nie Langeweile in der Handlung aufkommen lassen. Die abwechsende Haandlung mal in der Gegenwart, mal zur Zeit Landgraf Carls und Orffyreus ist sehr gelungen. Ob die Wissenschaftler damals wirklich derart machtversessen waren, liegt durchaus im Bereich des Möglichen.

Eine klare Leseempfehlung!

Leider ist die Orffyreus-Sammlung des Antiquars Scheffler im Lauf der Handlung ein Opfer der Zerstörung geworden. Aber es gibt mit Christian Schäfer einen ausgewiesene Orffyreus-Experten im Ort, der manche Geschichte über diesen genialen Wissenschaftler / Schwindler zu berichten hat. Der zweite bekannte Experte, Harry Oberländer, ist leider im Januar 2024 verstorben.

Bibliographische Daten

Rode, Tibor: Das Rad der Ewigkeit, Thriller, 2015, 1. Auflage, 592 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro, eBook: 8,99 Euro, Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch), Köln, ISBN: 978-3404171347.

Mehr zu Orffyreus

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Bessler

https://www.youtube.com/watch?v=f2zZ7WOnA0ohttps://www.bad-karlshafen-tourismus.de/start/1199-historischer-hintergrund

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