1980 – Eröffnung des Deutschen Hugenotten-Museums

IMG_0260Das gesamte Jahr 1980 wurden 52 US-Diplomaten in Teheran als Geiseln festgehalten (insgesamt 444 Tage vom 4. November 1979 bis zum 20. Januar 1981), Kanzlerkandidat Franz Josef Strauß von der CSU verliert die Bundestagswahl gegen Amtsinhaber Helmut Schmidt (SPD) und Ernő Rubiks ‚Zauberwürfel‘ beginnt seinen Siegeszug in deutschen Spielzeugläden.

In Bad Karlshafen wird am 18. Oktober besagten Jahres das Hugenotten-Museum in der Gerbergasse / An der Schlagd feierlich eröffnet. Träger des Museums ist die Deutsche Hugenotten-Gesellschaft, die Stadt Bad Karlshafen unterstützt sie dabei.


Erster Standort an der Diemelmündung

Der erste Standort des Hugenotten-Museums befand sich von 1980 bis 1988 im ersten Stock eines Lagerhauses an der Schlagd (auch ‚Barockhaus Kelly‘) und damit an der Landzunge des Gebiets, wo die Besiedlung Sieburgs/Carlshaven im Jahr 1699 begann. Das Museum war an vier Tagen der Woche (Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag) geöffnet, der Eintritt betrug 1,50 DM. Museumsleiter war Wilhelm Heckmann, Oberstleutnant a. D. Nach Angaben der HNA vom 7. Oktober 1980 war es damals das einzige seiner Art – erwähnt wurde in diesem Zusammenhang übrigens auch ein ‚Hugenottenstübchen‘ in Ostberlin).


Hugenottenmuseum offiziell eröffnet

In der HNA vom 20. Oktober 1980 hieß es dazu wie folgt:

„Das bedeutendste Hugenotten-Museum in der Bundesrepublik wurde am Samstag in Anwesenheit in- und ausländischer Gäste vom Vorsitzenden des Deutschen Hugenotten-Vereins, Friedrich Centurier, in Bad Karlshafen (Kreis Kassel) offiziell eröffnet.
Das Hugenotten-Museum ist das einzige, das die Geschichte der französischen Glaubensflüchtlinge umfassend dokumentiert. Bad Karlshafen bot sich als Standort für das neue Museum an, weil das Weser-Städtchen in Dreiländereck zwischen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen 1699 unter dem hessischen Landgrafen von Hugenotten gegründet wurde und diesen Einfluß bis heute nicht verleugnen kann“


Umzug in eine ehemalige Zigarrenfabrik

P1030462Da das ‚Barockhaus Kelly‘ schnell zu klein wurde für die umfangreiche Erinnerung an die Hugenotten, musste neue Räumlichkeiten her. Im Gebäude der ehemaligen Tabakfabrik Baurmeister am Hafenplatz fand das Museum 1989 eine neue Heimat. In der feierlichen Eröffnung am 21. April 1989 unter Anwesenheit des hessischen Ministers für Wirtschaft und Technik, Alfred Fischer, wurde dem Vorsitzenden des Deutschen Hugenotten-Vereins, Jochen Desel, offiziell der Schlüssel des Museums übergeben. Die Bauzeit betrug zwei Jahre, die Ausstellungsfläche wurde von 100 Quadratmeter auf 500 Quadratmeter verfünffacht (HNA, 24./25. März 1989), zudem wurden Arbeits- und Tagungsräume geschaffen.


Veranstaltungsort des 49. Hugenottentages

Das ’neue‘ Museum war dann auch 2015 einer von drei Veranstaltungsorten des 49. Deutschen Hugenottentages. Das Programm war sehr interessant und hat mich persönlich neugierig gemacht – auf das Leben der Hugenotten und Waldenser, den Hugenotten- und Waldenserpfad, weitere Stadtführungen in Bad Karlshafen und natürlich – weitere Besuche im Deutschen Hugenottenmuseum.


Neuer Museumsträger

Seit dem 1. Januar 2018 ist die Deutsche Hugenotten-Gesellschaft e.V. (www.hugenotten.de) Träger des Deutschen Hugenotten-Museums. Sie wird dabei unterstützt von der Stadt Bad Karlshafen.


Quellen und zum Weiterlesen

Internetpräsenz des Deutschen Hugenottenmuseum Bad Karlshafen

Museumsführer ‚Deutsches Hugenottenmuseum Bad Karlshafen‘, 9,80 Euro; in deutsch, englisch oder französisch.

Online-Archiv der HNA

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