Bellevue, Carlsplatz, Schicksal

Es führt ein breiter Weg hinauf vom Ortsausgang Bad Karlshafen zu einem herrlichen Aussichtspunkt, der aus diesem Grund auch zunächst den Namen „Bellevue“ – Schöne Aussicht“ tragen durfte. Dann wurde der Platz in die Reihe der Erinnerungsorte an Landgraf Carl zu Hessen aufgenommen und bekam den Namen Carlsplatz. Sehenswert ist auch der Besuchersteinbruch als Station des Eco Pfads „Archäologie Helmarshausen“. Was es aber nun mit dem Schicksal auf sich hat, erklärt der Blogbeitrag „Bellevue, Carlsplatz, Schicksal“ aus der Reihe „Stadtblicke“.


Bellevue

Einige alte Stiche und Gemälde zeigen die Aussichtstelle „Bellevue“, die vermutlich schon bald nach Gründung der Stadt Carlshafen angelegt wurde.


Carlsplatz

In der Beschreibung des Museumspfades des Deutschen Hugenotten-Museums Bad Karlshafen ist über den Carlsplatz folgendes zu lesen:

„Der Carlsplatz wurde 1865 an der Aussichtsstelle „Bellevue“ von dem Kaufmann Karl Suchier (1844-1929) angelegt. Eine kleine Bruchsteinmauer begrenzt den Platz in Richtung Diemel. Die Mauer ist abgedeckt mit zwei Sandsteinplatten, die die französischen Worte „repos“ und „surplus“ tragen. Auf beiden Platten ist zudem die Jahreszahl 1812 eingemeißelt. Nach der Überlieferung der Familie Suchier hat der Erbauer der Anlage an den Russlandfeldzug Napoleons erinnern wollen, der 1812 mit einem katastrophalen Misserfolg endete: „Surplus“, ein Rest der französischen Soldaten, kehrte zurück nach Deutschland und fand Ruhe (Repos) in Karlshafen.“

Lange Jahre stand dort ein hölzerner Mönch, der nun leider aus „Altersgründen“ nicht mehr den Besuchersteinbruch beaufsichtigt.


Der Besuchersteinbruch

In unmittelbarer Nähe des Carlsplatzes wurde bis in die 1950er Jahre ein Steinbruch betrieben. Es wurde Sandstein der so genannten Karlshafener Schicht abgebaut. Die Nähe des Steinbruchs zur Siedlung und die geringe Qualität seiner Steine sind die Gründe dafür, dass dieser Steinbruch relativ klein blieb.

Vier Exponate des Besuchersteinbruch weisen den Abbaubetrieb hin:

    • Das „Schicksal“ – die dreiseitig offene Überdachung für die Steinhauer.
    • Die Lore – zum Transport auf Schienen eingesetztes Beförderungsmittel.
    • Die Fallhammer-Pflastermaschine – Zur Herstellung von Pflastersteinen eingesetzte Maschine, bei der ein Fallhammer den auf einem Keil liegenden Rohstein zerteilt.
    • Das Steinsägegatter – Mit dieser Vorrichtung konnte ein Steinblock in Tranchen geschnitten werden.

Der Besuchersteinbruch wurde vom Heimatverein Bad Karlshafen e. V. errichtet und das Dach des Unterstands („Schicksal“) 2017 vom Bürgerverein Karlshafen-Helmarshausen e. V. erneuert.


Eco Pfad

Der Besuchersteinbruch am Carlsplatz ist Station des Eco Pfads „Archäologie Helmarshausen“.

 


Wie erreicht man den Carlsplatz?

Von der Diemelbrücke am Ende der B80 geht es linkerhand die Treppen hinauf auf dem gut ausgebauten Wanderweg. Diesen immer geradeaus, erreicht man nach circa 15 bis 20 Minuten den Carlsplatz.


Quellen und zum Weiterlesen

Deutsches Hugenotten-Museum (aufgerufen am 27. April 2018)

Eco Pfad „Archäologie Helmarshausen“ (aufgerufen am 27. April 2018)

 

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