Sohnreyhöhe

P1040656Hoch über der Stadt liegt ein wirklich schöner Aussichtspunkt auf Bad Karlshafen: Die Sohnreyhöhe. Benannt nach dem Lehrer, Volksschriftsteller und Publizisten Heinrich Sohnrey (1859-1948). Von diesem schön gestalteten Platz hat man einen herrlichen Blick auf Bad Karlshafen, man kann auf einer bequemen Holzliege die Seele baumeln lassen und in Ruhe über den Inhalt der Informationstafel nachdenken, die auch kritische Töne über den ‚Sollingdichter‘ Heinrich Sohnrey findet. Die 250 Meter hohe Sohnreyhöhe gehört schon zu Niedersachsen. Der Weg hinauf zur Sohnreyhöhe ist nicht leicht, jedoch sehr lohnenswert.


Heinrich Sohnrey

P1040659„Der Aussichtspunkt heißt Sohnreyhöhe nach dem Lehrer, Redakteur, Verleger und Schriftsteller Heinrich Sohnrey (1859-1949)*. Der Solling-Dichter hat sich als Heimatkundler und Sozialreformer deutschlandweit verdient gemacht. 1901 war er beim Aufbau der Wandervogel-Bewegung in Berlin beteiligt. 1919 bekam er die Ehrendoktorwürden der Universitäten Königsberg und Tübingen. 1929 baute er eine Stiftung auf, die Sollingkindern den Besuch einer weiterführenden Schule ermöglichte. Die Heinrich-Sohnrey-Gesellschaft pflegt ein Archiv im Turm des Jühnder Schlosses.

Umstritten ist Heinrich Sohnrey, weil er die Blut- und Boden-Ideologie der Nationalsozialisten unterstütze. 1933 gehörte er zu den Schriftstellern, die das ‚Gelöbnis treuster Gefolgschaft‘ für Adolf Hitler unterschrieben. 1939 zeichnete Hitler ihn mit dem ‚Adlerschild des Deutschen Reiches‘ aus. Viele Straßen und Schulen, die nach Heinrich Sohnrey hießen, wurden inzwischen umbenannt.“

* So lautet der Text auf einer Informationstafel auf der Sohnrey-Höhe. Zu ergänzen ist, dass der Solling-Dichter auch Karlshafen besucht hat (Quelle: Stadtarchiv) und dass er in Wirklichkeit 1948 verstorben ist.


Wie findet man die Sohnreyhöhe?

P1040662Hinter der Weserbrücke geht man nach rechts in die Straße ‚Unter den Eichen‘. Nach gut einhundert Metern führt ein kleiner Weg links in den Wald. Bald erreicht man einen Tunnel, der links unter den Gleisen ins Friedenstal führt. Durch dieses schöne Tal hindurch (an der Abzweigung rechts gehen und nicht gerade aus den Anstieg hinauf) kommt man auf den Radweg. Wenn man diesen überquert, kommt man linkerhand gleich wieder in den Wald, wo unmittelbar ein Weg nach rechts hinauf zur Sohnreyhöhe beginnt. Nach einigen hundert Metern überquert man eine Forststraße, der weg führt weiter den Berg hinauf. Auf der Höhe angekommen, biegt man vom Hauptweg nach links ab und erreicht nach circa einhundert Metern den Aussichtspunkt. Auf der Sohnreyhöhe befinden sich ein Gedenkstein, eine Bank, eine bequeme Liege und eine Gedenktafel.

Möchte man noch einen anderen, ebenfalls sehr schönen Blick auf das Wesertal genießen, so wandert man weiter zu Lug  ins Land.


Quellen und zum Weiterlesen

Archiv der Stadt Bad Karlshafen, Stadtverwaltung Bad Karlshafen.

Wikipedia: Heinrich Sohnrey: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Sohnrey, aufgerufen am 21. August 2016

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