Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der September

Der September steht vor der Tür und das heißt, dass nun alle 52 Vorschläge für ein Jahr Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen vorliegen. Damit ist für die Zukunft Vorsorge getroffen für spannende Entdeckungen und gegen langweilige Wochenenden.

Heute beginnen wir mit einem Gedenkspaziergang durch Helmarshausen – auf den Spuren des vergangenen jüdischen Lebens in der Stadt. Der Dreiländer-Panoramaweg führt vom Treffpunkt Hafenmauer ins benachbarte Nordrhein-Westfalen und bietet dabei mit dem Besuch des Hugenottenturms und des Weser-Skywalks die beiden schönsten Blicke auf Bad Karlshafen. Der lohnende Umweg des Monats führt den Ausflügler nach Schöneberg, Hofgeismar, Beberbeck und die Sababurg. Um einen historischen Bereich, der heute nicht mehr existiert, geht es im Stadtspaziergang ‚Einmal um die Barackengärten‘.  Wo hingegen der Begriff ‚Gartenstadt‘ heute noch gebräuchlich ist, kennen heute nur noch wenige die Bezeichnung ‚Barackengärten‘.

Viel Spaß bei allen Unternehmungen!


Vorschlag 1: Auf den Spuren jüdischer Bürger in Helmarshausen

Heimatmuseum Helmarshausen im Alten Rathaus – Poststraße – Jüdischer Totenhof – Poststraße – Steinstraße – Ehemalige Synagoge – Heimatmuseum Helmarshausen im Alten Rathaus

 

Gedenkspaziergang durch Helmarshausen

Vorbemerkung: Dieser Spaziergang wird ergänzt durch Stationen, an denen früher jüdische Mitbürger gelebt oder sich Stätten jüdischer Glaubenausübung befunden haben.

Vom Museum des Heimatvereins Helmarshausen im Alten Rathaus geht in Richtung Schloss Bentinck (dem ehemaligen Krankenhaus). Als erstes kommt man am Haus Poststraße 36 vorbei, in dem bis 1889 der Lehrer Levi Davidson gewohnt hat.

In der Poststraße 23 befindet sich die Wohnstätte von Familie Wertheim. Emilie Rosenstein (geborene Wertheim), Witwe von Robert Rosenstein, emigrierte 1936 in die USA.

Einige Meter weiter befindet sich der alte jüdische Totenhof hinter der ehemaligen Stadmauer.

Von dort aus geht es wieder die Poststraße zurück bis zum Alten Rathaus. Genau gegenüber in der Poststraße 47 wohnte die Familie Hohenberg. Sally Hohenberg (*1876) ging 1938/1939 (unterschiedliche Angaben) in den Freitod. Frieda Hess, (*1878, geborene Hohenberg) wurde deportiert, sie gilt in Warschau als verschollen. Julie Hohenberg (*1882) wurde 1942 nach Solibor deportiert und dort ermordet.

Im übernächsten Haus (Poststraße 51) wohnte damals die Familie Albert Hohenberg. Sie sind 1929 nach Karlshafen gezogen. Albert Hohenberg ist 1938 mit seiner Frau Hedwig nach Uruguay emigriert.

Schaut man über die Poststraße hinüber, so sieht man in Haus Nummer 46 das Gebäude, das bis 1850 als Synagoge genutzt wurde.

In der Poststraße 55 wohnte seit 1920 Selma Alexander (*1883). Sie ist die verheiratete Selma Königsthal, die nach Karlshafen gezogen war und von dort aus im Dezember 1941 nach Riga deportiert wurde. Ihr Name steht auf der Tafel der Opfer aus Bad Karlshafen.

In der Poststraße 65 wohnte im 19. Jahrhundert die Familie Dahl. Dieses Haus wurde vermutlich bereits vor 1933 verkauft.

Nach der Überquerung der Straße geht es zurück in Richtung Heimatmuseum. Das Haus Poststraße 54 gehörte damals der Familie Moritz Wertheim. Moritz Wertheim (*1880) lebte in Stade und Amsterdam und wurde 1943 nach Sobibor deportiert und dort ermordet. Emil Wertheim (*1878), seine Frau Bertha Wertheim (*1896, geborene Goldschmidt) und ihr Sohn Kurt Wertheim (*1924) wurden 1942 ebenfalls nach Sobibor deportiert und dort ermordet.

Es geht durch die Verbindungsstraße (heute: Steinstraße) in die lange Steinstraße. Geht man dort nach rechts, so erreicht man nach wenigen Metern Haus Nummer 39, in der bis 1890 Familie Herzfeld gewohnt hat.

Im nächsten Gebäude (Steinstraße 37) befand sich die ehemalige Stuhlfabrik von Albert Hohenberg.

Weiter die Steinstraße entlang führt rechts die ehemalige Judengasse (heute Steinstraße) zur ehemaligen Synagoge (Steinstraße 21). Sie wurde von 1851 und 1937 als jüdisches Gotteshaus genutzt.

Geht man ein paar Meter weiter und dann wieder nach links, so kommt man wieder zum Ausgangspunkt, dem Alten Rathaus, in dem sich heute das Museum des Heimatvereins Helmarshausen befindet.

Dauer: Circa 25 Minuten

Hinweis: Leichter Weg.


Vorschlag 2: Dreiländer-Panoramaweg

Treffpunkt Hafenmauer – Hugenottenturm –Dreiländereck – Herstelle – Weserfähre – Würgassen –Hannoversche Klippen – Weser-Skywalk – Bahnhof Bad Karlshafen – Weserbrücke –Treffpunkt Hafenmauer

 

Ein aussichtsreicher Rundwanderweg, der die Highlights Dreiländereck und Weser-Skywalk miteinander verbindet. Die ca. 8 km lange Wanderung beginnt im Stadtzentrum von Bad Karlshafen und hat in ihrem Verlauf viel zu bieten. Aber aufgepasst, zwei anspruchsvolle Streckenabschnitte warten auf Sie. Kondition und Trittsicherheit sollten daher vorhanden sein. Beim Aufstieg hoch in den Wald geht es über, je nach Witterung, teils rutschige Sandsteinplatten. Das erste Highlight ist der Hugenottenturm, an dem ihr eine tolle Aussicht bewundern könnt. Kurz darauf wird das historische Dreiländereck erreicht. Hier treffen Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aufeinander. Am Waldrand entlang geht es anschließend nach Herstelle, wo ein Abstecher zum Kloster Herstelle zu empfehlen ist. Mit der kleinen Schöne (Personenfähre; von Mai – September bei entsprechendem Pegelstand der Weser) setzt ihr nun ans andere Ufer über. Ab hier weisen nun Wegweiser darauf hin, dass ihr euch auf dem Weg zum Weser-Skywalk befindet. Über einen naturnahen Lehrpfad gelangt ihr auf den Hannoverschen Klippen zur Aussichtplattform, dem Weser-Skywalk. Ein Panoramablick über die Weser, Bad Karlshafen und Teile des Naturparks Reinhardswald warten hier auf euch. Anschließend geht es über den steilen Klippensteig hinunter zur Weser und anschließend entlang des Flusses zurück nach Bad Karlshafen. 

Dauer: 3 Stunden

Hinweise:

    • Dieser Rundwanderweg des Naturparks Reinhardswald ist mit der Nr. 4 markiert.(mehr Info)
    • Feste Schuhe erforderlich.
    • Die Tour eignet sich vor allem für die Monate Mai bis September, da nur in den Sommermonaten die Gierseilfähre zwischen Herstelle und Würgassen in Betrieb ist. Eine Brücke kann, mit etwas Umleitung, in den Wintermonaten genutzt werden.

Vorschlag 3: Der zwölfte lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch ‚Lohnende Umwege‘ möchte ich heute die zwölfte und letzte Route vorstellen, sie hat folgende Stationen:

    • Bad Karlshafen (Startpunkt)
    • Schöneberg (Fachwerkkirche, ‚Hugenottenhaus‘)
    • Hofgeismar (Basilika, Stadtmuseum)
    • Gesundbrunnen (Schlösschen Schönburg und Park)
    • Beberbeck (Schloss, Gestüt)
    • Sababurg (Burg, Urwald)
    • Gottsbüren (Wallfahrtskirche)
    • Bad Karlshafen (Endpunkt)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch ‚Lohnende Umwege‘ beziehungsweise die Informationen der entsprechenden Gemeinden verwiesen.

Dauer: individuell


Vorschlag 4: Einmal um die Barackengärten

Treffpunkt Hafenmauer – C.-D.-Stunz-Weg – Klaus-Ulbricht-Platz – Friedhof – Mündener Straße – Weserstraße – Treffpunkt Hafenmauer

Ein kleiner Spaziergang führt um und durch einen Bereich Bad Karlshafens, der früher als ‚Barackengärten‘ bezeichnet wurde. Vom Treffpunkt Hafenplatz geht es an der Evangelischen Kirche vorbei zum Kindergarten und links hoch in den C.-D.-Stunz-Weg. Hat man den Klaus-Ulbricht-Platz erreicht, geht es links einen schmalen Weg am Friedhof vorbei zur Mündener Straße. Ihr folgt man linkerhand und man gelangt über die Weserstraße zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 30 Minuten

Hinweise:

    • Überwiegend einfacher Weg.
    • Bitte vorab prüfen, ob der Weg am Friedhof noch gesperrt ist.

Dank

Herzlichen Dank an Herrn Christian Schäfer, Antiquariat Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, für die Einwilligung, an dieser Stelle die Touren des Buches ‚Lohnende Umwege‘ von Kupetz, Sigrid et al.vorstellen zu dürfen.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Jüdisches Leben

Thierling, Magda: Vergessene Geschichte – Jüdisches Leben in Helmarshausen und Karlshafen, Reihe „Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets, Band 17, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, 2011, 15,00 Euro, ISBN: 978-3-934800-15-1.

Schäfer, Bernhard (Hrsg.): Unsere jüdischen Mitbürger in Karlshafen – Austreibung und Leidensweg unter dem Naziregime, Reihe „Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets, Band 3, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, 1993, antiquarisch erhältlich.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1:25000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1:7500, Nordhausen.

Beachtliche Vielfalt – Interview zur Dr.-Friedrich-Seelig-Ausstellung im Landgraf-Carl-Haus

Am 16. November 2024 wurde im Landgraf-Carl-Haus die mehr als sechzig Bilder und Zeichnungen umfassende Ausstellung „Leben und Werk von Dr. Friedrich Seelig“ eröffnet. Es ist die vierte Ausstellung im neuen Kunsthaus der Stadt – nach der Ausstellung über Adolf Eiermann, einer Ausstellung mit Bildern von Ariane Zuber und der Herbert-Mager-Ausstellung.

Treffpunkt Hafenmauer sprach mit den Machern der Ausstellung im Landgraf-Carl-Haus, Ariane Zuber und Klaas Stiegemeier-Oehlen.

Treffpunkt Hafenmauer: Zunächst die Frage: Wer war Dr. Friedrich Seelig?

Ariane Zuber: Dr. Friedrich Seelig war Zahnarzt und hat zwischen 1933 und 1968 mit seiner Familie in Karlshafen gelebt. Geboren wurde er 1906 in Apelern im Kreis Rinteln. Sein künstlerisches Werk umfasst die Zeit seiner Kriegsgefangenschaft bis zum seinem Tod im Jahre 1989. Von 1940 bis 1945 war er als Stabsarzt und Oberstabsarzt in Sizilien stationiert. 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft, aus dieser Zeit stammen viele Porträts seiner Kameraden. Ein Kunststudium hat Seelig nicht absolviert, neben dem Besuch einiger Kurse und Lehrgänge gilt er als Autodidakt. 1933 hat er die Volksschullehrerin Amelie Schäfer, das Paar hatte sechs Kinder. Seelig starb 1989.

TH: Wie hat denn das Publikum die Bilder von Dr. Friedrich Seelig angenommen?

Klaas Stiegemeier-Oehlen: Total unterschiedlich, die meisten waren beeindruckt von der Vielseitigkeit seines Werkes, ebenso von der Vielfalt der angewendeten Techniken und seiner Experimentierfreude. Eine wichtige Inspiration für seine Malerei war die documenta in Kassel, die er gerne besucht hat. Insbesondere war diese Kunstschau der Moderne für ihn Inspiration: Denn immer, wenn er von einer documenta zurückkam, hat er wieder ganz was anderes gemacht. Zu dieser Zeit begann auch seine abstrakte Schaffensphase, wo er doch zuvor doch eher vom Spätimpressionismus und vom Expressionismus beeinflusst war.

TH: Es heißt, er habe selbst ein Kunstwerk für die documenta eingereicht?

AZ: Die Familie hat in unseren Gesprächen berichtet, dass Seelig auf einer Ausstellung während der documenta ausgestellt hat, die aber nicht offiziell zur documenta gehörte. Daneben hat er sich auch für die documenta beworben, dieses Bild ist Teil der aktuellen Ausstellung.

TH: Hat Dr. Friedrich Seelig auch theosophische Einflüsse in seine Bilder einfließen lassen?

KSO: Doch, das denke ich schon. Es gibt ja einige religiöse, also christlich-religiöse Arbeiten, auch hier in der Ausstellung.

TH: Kann man die beiden Ausstellungen – also die von Herbert Mager und die Seelig-Ausstellung – miteinander vergleichen – beziehungsweise, was sind die wesentlichsten Unterschiede?

AZ: Mager war beständiger, bei ihm gab es keine große Wandlungen in seinen Arbeiten. Bei Seelig war das anders, er hat alles ausprobiert und so ein viel experimentelleres Gesamtwerk geschaffen. Ein großer Unterschied zwischen den beiden Malern war natürlich, dass Herbert Mager von seinen Arbeiten leben musste und Herr Dr. Seelig immer seinen Brotberuf als Zahnarzt hatte.

KSO: Herbert Mager hat eigentlich immer das gleiche gemacht, so blöd sich das jetzt auch anhört. Er hat seine Landschaften gemalt und auch in seinen Skizzenbücher gab es keine Hinweise, dass er sich auch einmal an anderen Stilen probiert hätte. Was auch interessant ist: Man kann nicht sehen, ob seine Arbeiten aus den Zwanziger Jahren oder den Fünfziger Jahren sind – auch das war bei Friedrich Selig anders – dieser wollte immer weiterkommen und alles ausprobieren.

TH: Er war ja nicht nur ein experimenteller Künstler, sondern hatte auch noch andere Talente?

AZ: Genau. Dr. Seelig war ja nicht nur Künstler und Zahnarzt, er war Erfinder mit eigenen Patenten, er war Dichter und Musiker – die Familie hat oft zusammen gesungen, von ihm begleitet. Seelig war politisch aktiv, vor allem gegen die Errichtung des Kernkraftwerks in Würgassen. Dazu hat er Anträge eingebracht und politische Veranstaltungen besucht. War der Inhalt der politischen Veranstaltung mal nicht spannend genug, hat er oft angefangen die anderen Teilnehmer zu skizzieren – es gibt eine große Sammlung dieser Zeichnungen in unserem Archiv.

TH: Kann man Dr. Friedrich einer bestimmten Kunstrichtung zuordnen?

KSO: Bis in die fünfziger Jahre kann man sein Werk wirklich als klassisch oder sogar akademisch bezeichnen: Die Bilder sind im Stil des Spätimpressionismus und des Expressionismus. Diese Werke, hier vor allem die Porträts, können meiner Ansicht nach mit jedem akademischen Maler dieser Zeit mithalten. Später waren es dann moderne Arbeiten, abstrahierend und gar nicht mehr gegenständlich. Aber immer hat er noch Landschaften gemalt, auch in den Siebziger und Achtziger Jahren.

TH: Woher stammen die Bilder, die in der Ausstellung zu sehen sind?

AZ: Die Bilder stammen ausschließlich aus der Familie von Dr. Friedrich Seelig. Seine Tochter war in der Herbert-Mager-Ausstellung und wir kamen ins Gespräch. Wir wurden uns schnell einig und die Familie hatte auch nichts gegen die Würdigung des Werkes ihres Vaters in einer Ausstellung. Die meisten Bilder waren in Besitz seines Sohnes Klaus, viele auch bei seiner Tochter Dietlind und einige bei seinem Sohn Michael.

TH: Was sind die weiteren künstlerischen Planungen des Landgraf-Carl-Hauses?

KSO: Die aktuelle Ausstellung beschäftigt sich ja mit dem Gesamtwerk von Dr. Friedrich Seelig, als Übersichtsausstellung über sein gesamtes Künstlerleben. Die Überlegungen gehen zur Zeit dahin, eine Ausstellung mit seinen Porträts zu konzipieren. Es gibt wie gesagt viele Porträtzeichnungen, aber auch einige Porträtgemälde sowie Karikaturen, die es auszustellen lohnt. Interessant ist natürlich auch seine religiöse Seite sowie seine Auseinandersetzung mit heute immer noch modernen Themen wie Umweltschutz und vegetarische Ernährung.

Die Organisatoren der Ausstellung

Ariane Zuber und Klaas Stiegemeier-Oehlen sind dem besonderen Reiz Bad Karlshafens erlegen und haben sich aus diesem Grund hier niedergelassen. Ariane Zuber kommt aus Kassel und lebte einige Jahre in Berlin. Müde vom Großstadtleben suchte sie einen ruhigen und besonderen Ort in der Natur und kam durch den Rat von Freunden nach Bad Karlshafen. Klaas Stiegemeier-Oehlen kennt die Stadt bereits seit fünfzig Jahren und war in dieser Zeit immer wieder als Urlauber in der Stadt. Dann hat er beschlossen, aus dem Münsterland hierher zu ziehen und sich hier niederzulassen.

Informationen zur Ausstellung

Die Ausstellung „Leben und Werk von Dr. Friedrich Seelig“ läuft noch bis zum 31. Mai 2025 und kann jeweils Mittwoch bis Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr besucht werden. Da es sich um eine Verkaufsausstellung handelt, lohnt sich ein zeitnaher Besuch, um vielleicht doch noch eines der sehenswerten Werke von Dr. Friedrich Seelig zu erwerben.

Historischer Aussichtspunkt ins Wesertal – Die Lindenhöhe

In der Nähe des Charlottensteins liegen zwei historische Aussichtspunkte, die Lindenhöhe und der immer noch verschollene Petrisitz. Durch die verheerenden Sturmschäden im Januar 2018 wurde nicht nur der Charlottenstein stark zerstört, gleichzeitig wurde auch die Lindenhöhe, ein ehemaliger Aussichtpunkt auf Bad Karlshafen und das Wesertal, wieder wahrnehmbar.

Die Lindenhöhe könnte durch die Nähe zum Charlottenstein in Zukunft wieder an Bedeutung gewinnen. Der Aufwand, diesen schönen Platz als einfachen Aussichtspunkt wieder herzurichten, ist überschaubar. Das historische Bild zeigt uns seine einstige Schönheit.

Ich stelle mir gerne vor, dass man dort im Rahmen einer Nachtwanderung durch eine sternklare Nacht auf der Lindenhöhe verweilt, um hoch über der Stadt durch die mitgebrachten Feldstecher und Ferngläser Planeten und Sternhaufen zu beobachten.

Schon heute ist dieser idyllische Platz aufgrund des tollen Stadt- und Weserblicks einen Besuch wert. Doch leider sind die einstigen Zugangswege verwildert und der Aussichtspunkt nicht mehr ohne ein gewisses Risiko zugänglich.

Wie erreicht man die Lindenhöhe?

Diesen ehemaligen Aussichtspunkt erreicht man auf die gleiche Weise, wie den Charlottenstein.

Man geht vom Treffpunkt Hafenmauer vor dem Rathaus über die Teufelsbrücke und an der Evangelischen Kirche vorbei den Triftweg hinauf. Am ehemaligen Eisenbahner-Erholungsheim vorbei und circa 150 Meter oberhalb nach links in den Wald hinein (Schranke). Dem Weg folgen und nach einer langen Linkskurve an der Kreuzung halbrechts abzweigen. Nach circa 50 Metern kommt ein zweiter Abzweig, hier geht es ebenfalls nach rechts. Kurz bevor man den Platz vor dem Charlottenstein erreicht, geht man den Trampelpfad rechts hinauf zur Lindenhöhe.

Die Lindenhöhe – gestern und heute

Das historische Bild zeigt, wie die Bebauung in früheren Jahren beschaffen war. Heute lassen sich aber noch Reste des Mauerwerks erkennen, wenn auch nicht mehr viel davon übrig geblieben ist.

In Zukunft könnte die Lindenhöhe wieder zu einem attraktiven Aussichtspunkt hergerichtet werden und zusammen mit dem Charlottenstein ein nettes Ensemble bilden.

Dank

Vielen Dank an Silke Herwig für die Bereitstellung der historischen Aufnahme.

Quellen und weiterführende Informationen

Artur Meinhard jun. (Hrsg.): Geschichte der Landschaft und der Stadt Karlshafen mit Führer durch die Umgebung und Dampferfahrplan, 24 Seiten, 2. Auflage, 1938.

Heinrich Müller: Müllers Führer für Wanderungen durch die Umgebung von Solbad Karlshafen (Oberweser), Herstelle und Helmarshausen, 32 Seiten, Wanderkarte, 4. Auflage, Verlag Buchhandlung Ludwig Müller, Karlshafen, 1954. 

Heimat- und Verkehrsverein e. V. Bad Karlshafen (Hrsg.): Wanderführer Bad Karlshafen – 36 markierte Touren mit Beschreibung, 32 Seiten, kein Jahr.

Die Straßen von Bad Karlshafen: Teil 5 – Unterschiedliche Bezüge

Im fünften und letzten Teil der Betrachtung der Ortsteile Bad Karlshafen und Helmarshausen anhand ihrer Straßennamen in der Reihe ‚Die Straßen von Bad Karlshafen‘ geht es um die Straßen mit unterschiedlichen Bezügen. Insgesamt sind es noch siebzehn weitere Straßennamen, die sich noch nicht einer der bisher verwendeten Kategorien zuordnen ließen.

Die Bedeutung einiger Straßennamen konnte ich leider nicht ermitteln. Vielleicht gibt es ja sachdienliche Hinweise aus der Leserschaft?

Auf jeden Fall ist es der spannende Abschluss der Betrachtungen von Bad Karlshafen und Helmarshausen anhand ihrer Straßennamen.

Teil 5: Unterschiedliche Bezüge

Nicht alle Namen lassen sich eindeutig zuordnen – falls es also irgendwelche sachdienlichen Hinweise geben, so würde ich mich sehr über eine Nachricht freuen.

Eine vollständige Liste aller Straßennamen finden Sie hier.

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