Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der September

Der September steht vor der Tür und das heißt, dass nun alle 52 Vorschläge für ein Jahr Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen vorliegen. Damit ist für die Zukunft Vorsorge getroffen für spannende Entdeckungen und gegen langweilige Wochenenden.

Heute beginnen wir mit einem Gedenkspaziergang durch Helmarshausen – auf den Spuren des vergangenen jüdischen Lebens in der Stadt. Der Dreiländer-Panoramaweg führt vom Treffpunkt Hafenmauer ins benachbarte Nordrhein-Westfalen und bietet dabei mit dem Besuch des Hugenottenturms und des Weser-Skywalks die beiden schönsten Blicke auf Bad Karlshafen. Der lohnende Umweg des Monats führt den Ausflügler nach Schöneberg, Hofgeismar, Beberbeck und die Sababurg. Um einen historischen Bereich, der heute nicht mehr existiert, geht es im Stadtspaziergang ‚Einmal um die Barackengärten‘.  Wo hingegen der Begriff ‚Gartenstadt‘ heute noch gebräuchlich ist, kennen heute nur noch wenige die Bezeichnung ‚Barackengärten‘.

Viel Spaß bei allen Unternehmungen!


Vorschlag 1: Auf den Spuren jüdischer Bürger in Helmarshausen

Heimatmuseum Helmarshausen im Alten Rathaus – Poststraße – Jüdischer Totenhof – Poststraße – Steinstraße – Ehemalige Synagoge – Heimatmuseum Helmarshausen im Alten Rathaus

 

Gedenkspaziergang durch Helmarshausen

Vorbemerkung: Dieser Spaziergang wird ergänzt durch Stationen, an denen früher jüdische Mitbürger gelebt oder sich Stätten jüdischer Glaubenausübung befunden haben.

Vom Museum des Heimatvereins Helmarshausen im Alten Rathaus geht in Richtung Schloss Bentinck (dem ehemaligen Krankenhaus). Als erstes kommt man am Haus Poststraße 36 vorbei, in dem bis 1889 der Lehrer Levi Davidson gewohnt hat.

In der Poststraße 23 befindet sich die Wohnstätte von Familie Wertheim. Emilie Rosenstein (geborene Wertheim), Witwe von Robert Rosenstein, emigrierte 1936 in die USA.

Einige Meter weiter befindet sich der alte jüdische Totenhof hinter der ehemaligen Stadmauer.

Von dort aus geht es wieder die Poststraße zurück bis zum Alten Rathaus. Genau gegenüber in der Poststraße 47 wohnte die Familie Hohenberg. Sally Hohenberg (*1876) ging 1938/1939 (unterschiedliche Angaben) in den Freitod. Frieda Hess, (*1878, geborene Hohenberg) wurde deportiert, sie gilt in Warschau als verschollen. Julie Hohenberg (*1882) wurde 1942 nach Solibor deportiert und dort ermordet.

Im übernächsten Haus (Poststraße 51) wohnte damals die Familie Albert Hohenberg. Sie sind 1929 nach Karlshafen gezogen. Albert Hohenberg ist 1938 mit seiner Frau Hedwig nach Uruguay emigriert.

Schaut man über die Poststraße hinüber, so sieht man in Haus Nummer 46 das Gebäude, das bis 1850 als Synagoge genutzt wurde.

In der Poststraße 55 wohnte seit 1920 Selma Alexander (*1883). Sie ist die verheiratete Selma Königsthal, die nach Karlshafen gezogen war und von dort aus im Dezember 1941 nach Riga deportiert wurde. Ihr Name steht auf der Tafel der Opfer aus Bad Karlshafen.

In der Poststraße 65 wohnte im 19. Jahrhundert die Familie Dahl. Dieses Haus wurde vermutlich bereits vor 1933 verkauft.

Nach der Überquerung der Straße geht es zurück in Richtung Heimatmuseum. Das Haus Poststraße 54 gehörte damals der Familie Moritz Wertheim. Moritz Wertheim (*1880) lebte in Stade und Amsterdam und wurde 1943 nach Sobibor deportiert und dort ermordet. Emil Wertheim (*1878), seine Frau Bertha Wertheim (*1896, geborene Goldschmidt) und ihr Sohn Kurt Wertheim (*1924) wurden 1942 ebenfalls nach Sobibor deportiert und dort ermordet.

Es geht durch die Verbindungsstraße (heute: Steinstraße) in die lange Steinstraße. Geht man dort nach rechts, so erreicht man nach wenigen Metern Haus Nummer 39, in der bis 1890 Familie Herzfeld gewohnt hat.

Im nächsten Gebäude (Steinstraße 37) befand sich die ehemalige Stuhlfabrik von Albert Hohenberg.

Weiter die Steinstraße entlang führt rechts die ehemalige Judengasse (heute Steinstraße) zur ehemaligen Synagoge (Steinstraße 21). Sie wurde von 1851 und 1937 als jüdisches Gotteshaus genutzt.

Geht man ein paar Meter weiter und dann wieder nach links, so kommt man wieder zum Ausgangspunkt, dem Alten Rathaus, in dem sich heute das Museum des Heimatvereins Helmarshausen befindet.

Dauer: Circa 25 Minuten

Hinweis: Leichter Weg.


Vorschlag 2: Dreiländer-Panoramaweg

Treffpunkt Hafenmauer – Hugenottenturm –Dreiländereck – Herstelle – Weserfähre – Würgassen –Hannoversche Klippen – Weser-Skywalk – Bahnhof Bad Karlshafen – Weserbrücke –Treffpunkt Hafenmauer

 

Ein aussichtsreicher Rundwanderweg, der die Highlights Dreiländereck und Weser-Skywalk miteinander verbindet. Die ca. 8 km lange Wanderung beginnt im Stadtzentrum von Bad Karlshafen und hat in ihrem Verlauf viel zu bieten. Aber aufgepasst, zwei anspruchsvolle Streckenabschnitte warten auf Sie. Kondition und Trittsicherheit sollten daher vorhanden sein. Beim Aufstieg hoch in den Wald geht es über, je nach Witterung, teils rutschige Sandsteinplatten. Das erste Highlight ist der Hugenottenturm, an dem ihr eine tolle Aussicht bewundern könnt. Kurz darauf wird das historische Dreiländereck erreicht. Hier treffen Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aufeinander. Am Waldrand entlang geht es anschließend nach Herstelle, wo ein Abstecher zum Kloster Herstelle zu empfehlen ist. Mit der kleinen Schöne (Personenfähre; von Mai – September bei entsprechendem Pegelstand der Weser) setzt ihr nun ans andere Ufer über. Ab hier weisen nun Wegweiser darauf hin, dass ihr euch auf dem Weg zum Weser-Skywalk befindet. Über einen naturnahen Lehrpfad gelangt ihr auf den Hannoverschen Klippen zur Aussichtplattform, dem Weser-Skywalk. Ein Panoramablick über die Weser, Bad Karlshafen und Teile des Naturparks Reinhardswald warten hier auf euch. Anschließend geht es über den steilen Klippensteig hinunter zur Weser und anschließend entlang des Flusses zurück nach Bad Karlshafen. 

Dauer: 3 Stunden

Hinweise:

    • Dieser Rundwanderweg des Naturparks Reinhardswald ist mit der Nr. 4 markiert.(mehr Info)
    • Feste Schuhe erforderlich.
    • Die Tour eignet sich vor allem für die Monate Mai bis September, da nur in den Sommermonaten die Gierseilfähre zwischen Herstelle und Würgassen in Betrieb ist. Eine Brücke kann, mit etwas Umleitung, in den Wintermonaten genutzt werden.

Vorschlag 3: Der zwölfte lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch ‚Lohnende Umwege‘ möchte ich heute die zwölfte und letzte Route vorstellen, sie hat folgende Stationen:

    • Bad Karlshafen (Startpunkt)
    • Schöneberg (Fachwerkkirche, ‚Hugenottenhaus‘)
    • Hofgeismar (Basilika, Stadtmuseum)
    • Gesundbrunnen (Schlösschen Schönburg und Park)
    • Beberbeck (Schloss, Gestüt)
    • Sababurg (Burg, Urwald)
    • Gottsbüren (Wallfahrtskirche)
    • Bad Karlshafen (Endpunkt)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch ‚Lohnende Umwege‘ beziehungsweise die Informationen der entsprechenden Gemeinden verwiesen.

Dauer: individuell


Vorschlag 4: Einmal um die Barackengärten

Treffpunkt Hafenmauer – C.-D.-Stunz-Weg – Klaus-Ulbricht-Platz – Friedhof – Mündener Straße – Weserstraße – Treffpunkt Hafenmauer

Ein kleiner Spaziergang führt um und durch einen Bereich Bad Karlshafens, der früher als ‚Barackengärten‘ bezeichnet wurde. Vom Treffpunkt Hafenplatz geht es an der Evangelischen Kirche vorbei zum Kindergarten und links hoch in den C.-D.-Stunz-Weg. Hat man den Klaus-Ulbricht-Platz erreicht, geht es links einen schmalen Weg am Friedhof vorbei zur Mündener Straße. Ihr folgt man linkerhand und man gelangt über die Weserstraße zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 30 Minuten

Hinweise:

    • Überwiegend einfacher Weg.
    • Bitte vorab prüfen, ob der Weg am Friedhof noch gesperrt ist.

Dank

Herzlichen Dank an Herrn Christian Schäfer, Antiquariat Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, für die Einwilligung, an dieser Stelle die Touren des Buches ‚Lohnende Umwege‘ von Kupetz, Sigrid et al.vorstellen zu dürfen.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Jüdisches Leben

Thierling, Magda: Vergessene Geschichte – Jüdisches Leben in Helmarshausen und Karlshafen, Reihe „Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets, Band 17, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, 2011, 15,00 Euro, ISBN: 978-3-934800-15-1.

Schäfer, Bernhard (Hrsg.): Unsere jüdischen Mitbürger in Karlshafen – Austreibung und Leidensweg unter dem Naziregime, Reihe „Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets, Band 3, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, 1993, antiquarisch erhältlich.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1:25000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1:7500, Nordhausen.

Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der Februar

Auch für die kalten Februarsonntage gibt es heute wieder vier interessante Routenvorschläge: Wir begeben uns auf geheimnisvollen Wegen zu geheimnisvollen Orten, „unrunden“ die Diemelmündung und erkunden die Kirchengeschichte der Stadt. Abgerundet werden die Vorschläge, wie jeden Monat, durch einen Ausflug in die Umgebung, den lohnenden Umweg.

Neugierig? Dann kommen Sie doch einfach mit – erst in Ihrer Vorstellung auf dem Papier und später in der Realität durch Stadt und Wald.

Viel Vergnügen auf all Ihren Wegen!


Vorschlag 1: Auf geheimnisvollen Wegen zu geheimnisvollen Orten

Treffpunkt Hafenmauer – Kindergarten – C.-D.-Stunz-Weg – Klaus-Ulbricht-Platz – Himmelsleiter – Charlottenstein – Abendfrieden – Triftweg – Kindergarten – Treffpunkt Hafenmauer

Dieser Weg führt über den C.-D.-Stunz-Weg auf einstmals herrlichen Wegen zum ‚Stairway to Heaven‘ der schönen Weserstadt. Es geht die 140 Stufen der Himmelsleiter hinauf und zurück in Richtung Stadt. Kurz, bevor man den Herbert-Mager-Weg kreuzt, besteht die Möglichkeit eines Abstechers zu einem der einstmals schönsten Kleinode der Stadt, dem Charlottenstein (das Bild zeigt den ursprünlichen Zustand vor dem Sturmschaden, Betreten des Geländes auf eigene Gefahr!). Auf dem Rückweg kann man erforschen, ob vielleicht irgendwo noch die Lindenhöhe zu entdecken ist, einstmals ein schöner Aussichtspunkt ins Wesertal. Der Blick auf Bad Karlshafen und die Weser ist garantiert vom Abendfrieden, von dort kann man seinen Blick hinab in die Ferne schweifen lassen. Am Eisenbahnerheim vorbei geht es den Triftweg hinunter wieder zum Ausgangspunkt am Hafenplatz.

Dauer: Circa 120-150 Minuten.

Hinweis: Schwieriges Gelände, feste Schuhe erforderlich.


Vorschlag 2:  Der fünfte lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch ‚Lohnende Umwege‘ möchte ich heute die fünfte Route vorstellen, sie hat folgende Stationen:
⦁    Bad Karlshafen (Startpunkt)
⦁    Wehrden (Schloss, Gutshäuser)
⦁    Godelheim (Haus Brunnen)
⦁    Höxter (Fachwerkhäuser, eh. Franziskanerkloster)
⦁    Corvey (Kloster)
⦁    Tonenburg (Tonenburg)
⦁    Brenkhausen (koptisches Kloster)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch ‚Lohnende Umwege‘ beziehungsweise die Informationen der Gemeinden Bad Karlshafen, Beverungen, und Höxter verwiesen.

Dauer: individuell


Vorschlag 3: Rund um die Diemelmündung

Treffpunkt Hafenmauer – Triftweg – ehemalige Schutzhütte Brandenberg – Hessenkanzel – Hermann-Löns-Platz – Schutzhütte Königsberg – Wechselberg – Jugendherberge Helmarshausen – Jüdischer Friedhof – Ehemaliger Bahnhof – Diemelrücke – Fußweg an der B83 – Birkenbusch – Diemelbrücke – Treffpunkt Hafenmauer

Vom Hafenplatz geht es an der evangelischen Kirche vorbei hinauf in den Triftweg. Ganz oben, an der ehemaligen Schutzhütte geht es rechts in Richtung Helmarshausen. Eine schöne Aussicht bietet sich an der Hessenkanzel, Spaziergänger mit Forschergeist steht es frei, nach dem hinter der Hessenkanzel befindlichen Hermann-Löns-Platz zu suchen. An der Schutzhütte Königsberg und der Sieburg vorbei gelangt man nach circa zwei Kilometern zum Wanderparkplatz Wechselberg. Von dort aus geht es hinunter zur Jugendherberge, übrigens eines der zahlreichen ‚Helmars-Häuser‘. Auf dem Weg in den Ort passiert man den alten jüdischen Friedhof und den ehemaligen Bahnhof (ebenfalls ein ‚Helmars-Haus‘). Die nächste Tafel der Helmars-Häuser befindet sich übrigens auf der Diemelbrücke und zeigt ein Bild der ehemaligen Mühle. es geht über die ‚Poststraße in die Poststraße‘ auf dem Rad- und Fußweg an Krebs und Riedel vorbei nach Bad Karlshafen. Von der Diemelbrücke in Bad Karlshafen ist sie zu sehen, die Diemelmündung – die Runde ist also fast komplett. Nun sind es nur noch wenige Meter die Weserstraße entlang bis zum Hafenplatz.

Dauer: Circa 140 Minuten.

Hinweis: Einfacher Weg.


Vorschlag 4: Kirchweg

Treffpunkt Hafenmauer – Invalidenhaus – ehemaliger Glockenturm am Triftweg – Evangelische Kirche – Bergstraße 1 – Katholische Kirche Sankt Michael – Mündener Straße – Weserstraße – Treffpunkt Hafenmauer

Dieser leichte Weg führt uns entlang der ehemaligen und noch bestehenenden Gotteshäuser Bad Karlshafens.

Passender als an einem Sonntag läßt sich dieser Weg eigentlich nicht beschreiten. Wir gehen vom Rathaus in Richtung Teufelsbrücke und biegen nach rechts in die Invalidenstraße ab. Unser erstes Ziel ist das am Ende der Straße links vor uns liegende Invalidenhaus. Hier befindet sich eine Kapelle, die in den Anfangsjahren der Stadt drei Konfessionen ein Gotteshaus war: Der französisch-reformierten, der deutsch-reformierten und der lutherischen Gemeinde. Heute ist sie das Gotteshaus für die neuapostolische Gemeinde des Ortes. Wir lassen die Marie-Durand-Schule rechts liegen und gehen ein Stück die Gallandstraße hinauf, bis rechts die Straße ‚Am Reservoir‘ abgeht. Ihr folgen wir, bis es unterhalb des Kindergartens in den Triftweg geht. Etwas achtzig Meter hinauf befindet sich rechts auf dem Rasen ein Podest. Es sind die Grundmauern des bis 1962 hier befindlichen Glockenturms – bis zum Bau der evangelischen Kirche wurden von ihm die Gläubigen zum Gottesdienst gerufen. Wir gehen den Triftweg hinunter, bis wir wieder auf die Gallandstraße treffen. Links nach vorne führt die Lutherstraße zur evangelischen Sankt Stephanuskirche. Sie wurde 1962 eingeweiht. Weiter bis zur Hafenmauer geht es nach rechts, bis man schräg gegenüber des Weinhauses Römer in der Bergstraße 1 auf die ersten Räumlichkeiten der katholischen Gemeinde trifft. Von 1893 bis 1935 wurden hier die katholischen Gottesdienste abgehalten. Wenn man nun die Bergstraße bis zu ihrem Ende geht, nach fünfzig Metern die Brückenstraße entlang wieder nach rechts abbiegt, kommt man nach zweihundert Metern zu der an der Mündener Straße gelegenen Sankt Michaelskirche der katholischen Kirchengemeinde. Der erste Kirchenbau wurde 1935 errichtet und befand sich nahe der Mündener Straße. Die Einweihung der jetzigen Kirche erfolgte 1963, ihr Standort ist wesentlich höher am Hang. Auf der Mündener Straße zurück in die Innenstadt und die Weserstraße entlang geht es wieder zum Hafenplatz.

Hinweis: Das Buch von Herrn Desel ist einem hier ein guter Begleiter.

Dauer: Circa 60 Minuten.

Hinweis: Einfacher Weg.


Dank

Herzlichen Dank an Herrn Christian Schäfer, Antiquariat Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, für die Einwilligung, an dieser Stelle die Touren des Buches ‚Lohnende Umwege‘ von Kupetz, Sigrid et al.vorstellen zu dürfen.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1 : 25 000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1 : 7 500, Nordhausen.

Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der November

Es ist November und der an sich düstere Monat lässt sich mit einem Spaziergang durch die bunten Wälder rund um Bad Karlshafen und Helmarshausen durchaus fröhlicher gestalten. Zum Beispiel auf den Spuren der alten Sieburg, die den Wissenschaftlern auch heute immer noch Rätsel aufgibt. Der „Lohnende Umwege“ dieses Monats führt uns durch die Ortsteile der Gemeinden Beverungen und Borgentreich. Will man es kurz und einfach oder mit dem Junior im Kinderwagen, so bietet sich der „Rundweg Bad Karlshafen – Helmarshausen – Bad Karlshafen“ an. Schön in Erinnerung schwelgen können die jenigen, die in Bad Karlshafen die Schule besucht haben – auf einem ganz besonderen Schluweg.

Viel Vergnügen auf all Ihren Wegen!


Vorschlag 1: Eco Pfad „Archäologie Sieburg“

„Der Eco Pfad Archäologie Sieburg erschließt die mit 140 Hektar flächenmäßig größte Befestigungsanlage Hessens. Was zwischen der Zeit der bronzezeitlichen Grabhügel bis zur Zeit der Marienkapelle am Wechselberg auf der Hochfläche passiert ist, ist noch weitgehend unerforscht.

Auf den ersten Blick fällt die besondere strategische Lage der Sieburg auf. Die Sieburg wird von Weser und Diemel umflossen – das Plateau fällt zu den Flüssen steil ab und bietet so hervorragenden Schutz. Den Zugang von Süden in Richtung Reinhardswald bildet ein nur 600 Meter breiter Geländesattel, der ebenfalls leicht zu verteidigen ist.

Der Eco Pfad macht diese besondere topographische Situation erfahrbar. Wer den Aufstieg von Helmarshausen oder Bad Karlshafen nutzt, für den liegt es nahe, diesen Ort als über die Jahrtausende hinweg als immer wieder genutzt und bewohnt zu betrachten. Datierende Funde, die eine solche These stützen könnten, fehlen allerdings bisher.“

Stationen: Haupwall der Sieburg, Vorwall der Sieburg, Grabhügel aus der Bronzezeit, Die Marienkapelle am Wechselberg.

Quelle der Beschreibung, Wegbeschreibung und Beschreibung der Stationen: http://www.eco-pfade.de/siebg-00.html.

Dauer: Circa 150 Minuten.

Hinweis: Feste Schuhe erforderlich. Die Beschreibung ist so verfasst, dass der Weg in Bad Karlshafen oder Helmarshausen begonnen und beendet werden kann.


Vorschlag 2: Der zweite lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch „Lohnende Umwege“ möchte ich heute die zweite Route vorstellen. Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch „Lohnende Umwege“ (s. u.) beziehungsweise die Informationen der Gemeinden Bad Karlshafen, Beverungen und Borgentreich verwiesen.

Der zweite Umweg hat folgende Stationen:

    • Bad Karlshafen (Startpunkt)
    • Herstelle (Kloster)
    • Beverungen (Burg, Fachwerkhäuser)
    • Jakobsberg (Kirche)
    • Klus Eddessen (Einsiedelei, Kirche)
    • Borgholz (Rittergut, Kirche, Synagoge)
    • Natzungen (Herrenhaus)
    • Schweckhausen (Wasserschloss)
    • Borgentreich (Kirche, Orgelmuseum)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Dauer: individuell


Vorschlag 3: Rundweg Bad Karlshafen – Helmarshausen – Bad Karlshafen

Treffpunkt Hafenmauer – Unter dem Königsberg – Sonnenweg – Helmarshausen – Fußweg an der B 83 – Diemelbrücke – Unter dem Königsberg – Treffpunkt Hafenmauer

Auf diesem barrierefreien Weg lässt sich gut auch einmal ein Kinderwagen durch den kalten Novembersonntagnachmittag schieben. Vom Treffpunkt Hafenmauer geht die Invalidenstraße links an auf die Carlstraße und nach einigen Meter circa fünfzig Meter die Gallandstraße hinauf. Rechts ab in die Straße ‚Am Reservoir‘ und gerade aus in die Straße ‚Unter den Königsberg‘. Immer den Weg entlang und auf dem Sonnenweg nach Helmarshausen. Hinter der Schranke rechts hinunter am Wasserwerk vorbei geradeaus auf den Deich und zur Diemelbrücke. Die B 83 überqueren und rechts in die Poststraße. Dieser parallel zur B 83 folgen, bis man auf den Rad- und Fußweg nach Karlshafen gelangt. Weg bis zur Kolonie Nollendorf folgen und beim ersten Abzweig nach rechts die Bundesstraße überqueren und der Wohnstraße parallel zur Bundesstraße folgen. Rechts hinunter zur Diemelbrücke. An der Weggabelung nach links und den gleichen Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 65 Minuten.

Hinweis: Der Sonnenweg und der Weg an der B 83 sind gleichzeitig Radwege, daher bitte auf die Radfahrer achten.


Vorschlag 4: Auf dem Schulweg

Treffpunkt Hafenmauer – Landgraf-Carl-Haus, Eckhaus Weserstraße/Hafenplatz, Klaus-Ulbricht-Platz, Sieburg-Grundschule, Marie-Durand-Schule – Treffpunkt Hafenmauer

Dieser Weg folgt den diversen Schulen, die im Ort bestanden. Er beschränkt sich jedoch auf die wesentlichen Gebäude. Details des konfessionellen Schulwesens und weitere Ausweichquartiere sind im Buch ‚Karlshafen – 1699-1999‘ von Robert Bohn (Seite 186ff) nachzulesen (siehe unten).

Vom Treffpunkt Hafenmauer geht es zum nahegelegenen Landgraf-Carl-Gebäude. Dort befand sich zwischen 1852 und 1972 eine Volksschule / Realschule / Oberschule. Läuft man anschließend zur Ampel und schaut auf das Eckhaus Weserstraße/Hafenplatz, so erblickt man das erste offizielle Schulgebäude der Stadt, dass von 1826 bis 1852 zu diesem Zweck genutzt wurde. Weiter geht es die Weserstraße und die Mündener Straße entlang. Hinter dem Friedhof führt ein kleiner Pfad zum Klaus-Ulbricht-Platz am C.-D.-Stunz-Weg. Folgt man der Straße nach rechts, so erreicht man nach wenigen Minuten die ehemalige Sieburg-Grundschule. Sie war von Ostern 1956 bis vor wenigen Jahren die Volks- und später Grundschule des Ortes. Den C.-D.-Stunz-Weg weiter hinunter, der Straße ‚Am Reservoir‘ folgend, gelangt man in die Gallandstraße. Geht man diese links hinunter, so erreicht man die Carlstraße. Links hinein befindet sich auf dem ehemaligen Standort des ‚Bahnhof Karlshafen, linkes Ufer‘ die Marie-Durand-Schule. Seit 1972 Gesamtschule, ist sie seit wenigen Jahren auch die Grundschule des Ortes. Die Carlstraße entlang geht es rechts in die Invalidenstraße und links zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 60 Minuten.

Hinweis: Überwiegend einfacher Weg.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1 : 25 000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1 : 7 500, Nordhausen.

52 Wege in und um Bad Karlshafen und Helmarshausen (1): Der Schulweg

Anlässlich des Jahrgangstreffens des Grundschuljahrgangs 1973-1977 der Sieburgschule Bad Karlshafen an diesem Wochenende mal der Vorschlag für einen kleinen Stadtspaziergang.

Dieser Weg folgt den diversen Schulgebäuden, die im Ort bestanden: Hafenplatz – Landgraf-Carl-Haus – Eckhaus Weserstraße/Hafenplatz – Klaus-Ulbricht-Platz – Sieburg-Grundschule – Marie-Durand-Schule – Hafenplatz

Details des konfessionellen Schulwesens und weitere Ausweichquartiere sind im Buch „Karlshafen – 1699-1999” von Robert Bohn (Seite 186ff) nachzulesen.

Vom Hafenplatz geht es zunächst in Richtung Weserstraße zum Landgraf-Carl-Haus. Dort befand sich zwischen 1852 und 1972 die Landgraf-Carl-Schule – eine Volksschule / Realschule / Oberschule. Läuft man anschließend zur Ampel und schaut auf das Eckhaus Weserstraße/Hafenplatz (heute Café), so erblickt man das erste offizielle Schulgebäude der Stadt, dass von 1826 bis 1852 zu diesem Zweck genutzt wurde.

Weiter geht es die Weserstraße und die Mündener Straße entlang. Hinter dem Friedhof führt ein kleiner Pfad zum Klaus-Ulbricht-Platz am C.-D.-Stunz-Weg. Folgt man der Straße nach rechts, so erreicht man nach wenigen Minuten auf der rechten Seite die ehemalige Sieburg-Grundschule. Sie war von Ostern 1956 bis vor wenigen Jahren die Volks- und später Grundschule des Ortes.

Den C.-D.-Stunz-Weg weiter hinunter, der Straße „Am Reservoir” folgend, gelangt man in die Gallandstraße. Geht man diese links hinunter, so erreicht man die Carlstraße. Links hinein befindet sich auf dem ehemaligen Standort des „Bahnhof Karlshafen, linkes Ufer” die Marie-Durand-Schule.

Seit 1972 Gesamtschule, befindet sich hier seit einigen Jahren auch die Grundschule des Ortes.

Die Carlstraße entlang geht es rechts in die Invalidenstraße und links zurück zum Hafenplatz.

Dauer: Circa 45 Minuten.
Hinweis: Überwiegend einfacher Weg.

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