Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der Juli

Ist das Wetter am Sonntagnachmittag schön, so gibt es eigentlich keinen größeren Luxus, als einfach die Stunden auf der Kurpromenade zu verbummeln. Man trifft Einheimische und Fremde, läuft an der Weser entlang, nimmt auf einer der zahlreichen Bänke Platz und lässt die Weser vorbeifließen oder setzt sich ins Cortina oder in den Weser Garten – um sich zu erfrischen. Der Eco-Pfad ‚Helmarshausen‘ lädt zu einer spannenden Entdeckungsreise im ‚kleinen Ortsteil‘ ein, der weit über Krukenburg und Kloster herausgeht. Der lohnende Umweg des Monats führt den Ausflügler nach Nienover, Bursfelde und Adelebsen. Wie gut kennen sie eigentlich Ihren Wohn- und Heimatort? In der Regel wird jeden Sonntagnachmittag von der Kur- und Touristik-Information Bad Karlshafen eine Stadtführung angeboten? Wie wärs? 

Viel Spaß bei allen Unternehmungen!


Vorschlag 1: Kurpromenade

Warum nicht einmal einfach am Weserstrom entlang flanieren – vielleicht mit einem guten Buch im Gepäck – und das Leben am Fluß genießen?

Hafenplatz – Fährgasse – Kurpromenade – Weser-Therme – Kurpromenade – Fährgasse – Hafenplatz

Sie gehen vom Treffpunkt Hafenmauer am Hafenplatz über die Weserstraße und am Weserdampfschiff vorbei zur Kurpromenade an der Weser – der Rest ist Vergnügen und Erholung zugleich.

Dauer: Unvorhersehbar.

Hinweis: Leichter Weg.


Vorschlag 2: Eco-Pfad Archäologie Helmarshausen

Kloster Helmarshausen – Krukenburg mit Johanneskapelle – Steinbruch am Carlsplatz – Das jungsteinzeitliche Erdwerk auf dem Eichenberg – Das Winterlager Karls des Großen – Die Stadtwüstung Neustadt Helmarshausen

 

Der Eco-Pfad Archäologie Helmarshausen hat sechs Stationen und verläuft vom Gelände des ehemaligen Klosters in Bad Karlshafen-Helmarshausen über die Krukenburg und einem ehemaligen Steinbruch und einem jungsteinzeitlichen Erdwerk vorbei an einem möglichen Lager Karls des Großen im Winter 797/798 und über die Stadtwüstung Neustadt wieder zurück.

Der Weg beginnt am Standort des ehemaligen Klosters Helmarshausen, dessen Ausmaße der Klosterkirche man heute durch neu verlegte Sandsteinplatten nachvollziehen kann. Die zum Kloster gehörige Verteidigungsanlage ist die Krukenburg mit ihrer Johanneskapelle. Am bis in die 50-er Jahre betriebenen Steinbruch befindet sich heute eine interessante Besucherausstellung. Das jungsteinzeitliche Erdwerk auf dem Eichenberg war vermutlich früher ein Heiligtum, eine Siedlung oder ein Versammlungsort. Das Winterlager in Herstelle nutzte Karl der Große in der Zeit von Herbst 797 bis Ostern 798 während des Sachsenkrieges. Die Stadtwüstung Neustadt Helmarshausen  wurde ursprünglich Alt-Köln genannt und 1223 gegründet.

Dieser Eco-Pfad wurde übrigens vom Hessisch-Waldeckschen Gebirgs- und Heimatverein als geprüfter Wanderweg zertifiziert, seine Gehzeit wird mit zirka zwei Stunden angegeben. Es gibt in Helmarshausen zusätzlich den sogenannten Klosterweg – die Gehzeit beträgt hier zirka ca. 45 Minuten.

Als besonderen Hinweis möchte ich nicht versäumen zu erwähnen, dass man sich die Informationen über den Eco-Pfad Archäologie Helmarshausen auch als Hörführung downloaden kann. Man erhält der 14 Audiodatein als zip-komprimierte Datei (38 MB, siehe Link unten).

Stationen:

1. Kloster Helmarshausen
2. Krukenburg mit Johanneskapelle
3. Steinbruch am Carlsplatz
4. Das jungsteinzeitliche Erdwerk auf dem Eichenberg
5. Das Winterlager Karls des Großen
6. Die Stadtwüstung Neustadt Helmarshausen

Weitere Informationen:

Beschreibung und Karte

Download Flyer Eco Pfad Archäologie Helmarshausen

Hörführung Eco Pfad Archäologie Helmarshausen


Vorschlag 3: Der zehnte lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch ‚Lohnende Umwege‘ möchte ich heute die zehnte Route vorstellen, sie hat folgende Stationen:

    • Bad Karlshafen (Startpunkt)
    • Nienover (Jagdschloss)
    • Bodenfelde (Wohnhäuser)
    • Lippoldsberg (Klosterkirche)
    • Vernawahlshausen (Kirche)
    • Adelebsen (Schloss und Burg)
    • Löwenhagen (Villa im Park, Kirche, Friedhof)
    • Bursfelde (Kloster)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch ‚Lohnende Umwege‘ beziehungsweise die Informationen der entsprechenden Gemeinden verwiesen.

Dauer: individuell


Vorschlag 4: Stadtführung ‚Auf den Spuren der Hugenotten‘

Stadtspaziergang durch die Kernstadt von Bad Karlshafen

 

 

Die Kur- und Touristik-Information lädt alle Gäste, Besucher und Interessierte zur öffentlichen Stadtführung ab Rathaus ein, denn in der Barockstadt gibt es viel zu entdecken. Auf den Spuren der Hugenotten erkunden Sie die 1699 von Landgraf Carl zu Hessen an der Mündung der Diemel in die Weser gegründete Stadt. Der Rundgang dauert ca. eine Stunde und führt zu den historischen Gebäuden, wo viel Verborgenes, Unbekanntes und Interessantes aus der Stadtgeschichte erklärt wird. Die barocke Stadtanlage mit Rathaus, Invalidenhaus und historischem Hafenbecken bietet auch für Fotografen lohnende Motive. Die Kosten betragen 7,00 € pro Person, mit Kurkarte 6,00 € pro Person. Für Gruppen sind nach Absprache auch individuelle Führungen möglich.

Beginn: In der Regel sonntags um 15.00 Uhr. Dauer: ca.60 Minuten.

Hinweis: Leichter Weg.


Dank

Herzlichen Dank an Herrn Christian Schäfer, Antiquariat Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, für die Einwilligung, an dieser Stelle die Touren des Buches ‚Lohnende Umwege‘ von Kupetz, Sigrid et al.vorstellen zu dürfen.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1:25000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1:7500, Nordhausen.

Lebenswege unterm Hakenkreuz: Nationalsozialismus im Weserbergland – Täter, Opfer, Gegner

Das vorliegende Buch ist in den Jahren 2016 bis 2024 entstanden und ist eine Fortführung der 2016 herausgegebenen Studie „Nationalsozialismus im Weserbergland“. Heraus kam eine Dokumentation mit siebenundzwanzig Biografien von unterschiedlichsten Männern, die als Täter, Opfer oder Gegner im Nationalsozialismus des Weserberglands eine gewichtige Rolle gespielt haben und deren Schicksal lange nicht bekannt war.

Der Verlag Jörg Mitzkat schreibt in seinem Klappentext:

Wie vollzog sich die nationalsozialistische Machteroberung in den Dörfern und Kleinstädten des Weserberglands? Wer waren die Täter, die Aufmärsche und Saalschlachten organisierten und später Verhaftungen befahlen? Wer fiel den zahllosen Übergriffen zum Opfer?  Wer trat dem Siegeszug der NS-Bewegung entgegen und widersetzte sich dem Anpassungsdruck der neuen Machthaber?

Dieses Buch sucht nach Antworten auf diese Fragen. Die von den Autoren recherchierten 27 Biografien aus den früheren Kreisen Holzminden, Höxter, Hofgeismar und Uslar zeigen sowohl Karriereverläufe in der NS-Bewegung als auch den Überlebenskampf von Opfern und Gegnern unter den Bedingungen einer barbarischen Diktatur. Da die Lebenswege dieser unterschiedlichen Menschen eingebettet sind in die Geschichte einzelner Orte und Betriebe, vermittelt die Publikation auch Einblicke in den politischen Alltag der Region in den Jahren der Weimarer Republik und des „Dritten Reiches“.

Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkung
2. Einleitung
3.
Wegbereiter der NS-Bewegung
4.
Die „nationale Erhebung“ im Industriedorf Bodenfelde
5.
Die Gleichschaltung eines Dorfes am Beispiel von Lippoldsberg
6.
Widerstand in Amelith und Polier
7.
Anpassung und Widerstand in Uslar
8.
Nationalsozialistische Herrschaft in Beverungen
9.
Gewaltpolitik in Holzminden
10. Widerstand in sowjetischen Gefangenenlagern
11.
Anhang

Persönliche Meinung

Dieses Buch ein Lesebuch der besonderen Art: Biografien über Menschen wie du und ich, nur in einer anderen Zeit und unter anderen politischen Bedingungen. Aber jeder, der sich für die Geschichte seiner Heimat interessiert, sollte einmal einen Blick in das Buch werfen. Gerade auch unter dem Gesichtspunkt, dass auch jetzt wieder die Gefahr besteht, dass wir uns als Gesellschaft radikalisieren und gezwungen werden, wieder einen eindeutigen Standpunkt einzunehmen. Und wie bereits im ersten Buch vermitteln die „Lebenswege“ einen wichtigen Einblick in den politischen Alltag der Region in der Zeit von Weimarer Republik und „Drittem Reich“.

Bibliographische Daten

Wolfgang Schäfer, Hans-Jörg Lange, Christoph Reichardt: Lebenswege unterm Hakenkreuz – Nationalsozialismus im Weserbergland – Täter, Opfer, Gegner, 2024, Hartcover, 26,00 Euro, Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden, ISBN 978-3-95954-166-4.

Foto: Verlag Jörg Mitzkat

Beachtliche Vielfalt – Interview zur Dr.-Friedrich-Seelig-Ausstellung im Landgraf-Carl-Haus

Am 16. November 2024 wurde im Landgraf-Carl-Haus die mehr als sechzig Bilder und Zeichnungen umfassende Ausstellung „Leben und Werk von Dr. Friedrich Seelig“ eröffnet. Es ist die vierte Ausstellung im neuen Kunsthaus der Stadt – nach der Ausstellung über Adolf Eiermann, einer Ausstellung mit Bildern von Ariane Zuber und der Herbert-Mager-Ausstellung.

Treffpunkt Hafenmauer sprach mit den Machern der Ausstellung im Landgraf-Carl-Haus, Ariane Zuber und Klaas Stiegemeier-Oehlen.

Treffpunkt Hafenmauer: Zunächst die Frage: Wer war Dr. Friedrich Seelig?

Ariane Zuber: Dr. Friedrich Seelig war Zahnarzt und hat zwischen 1933 und 1968 mit seiner Familie in Karlshafen gelebt. Geboren wurde er 1906 in Apelern im Kreis Rinteln. Sein künstlerisches Werk umfasst die Zeit seiner Kriegsgefangenschaft bis zum seinem Tod im Jahre 1989. Von 1940 bis 1945 war er als Stabsarzt und Oberstabsarzt in Sizilien stationiert. 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft, aus dieser Zeit stammen viele Porträts seiner Kameraden. Ein Kunststudium hat Seelig nicht absolviert, neben dem Besuch einiger Kurse und Lehrgänge gilt er als Autodidakt. 1933 hat er die Volksschullehrerin Amelie Schäfer, das Paar hatte sechs Kinder. Seelig starb 1989.

TH: Wie hat denn das Publikum die Bilder von Dr. Friedrich Seelig angenommen?

Klaas Stiegemeier-Oehlen: Total unterschiedlich, die meisten waren beeindruckt von der Vielseitigkeit seines Werkes, ebenso von der Vielfalt der angewendeten Techniken und seiner Experimentierfreude. Eine wichtige Inspiration für seine Malerei war die documenta in Kassel, die er gerne besucht hat. Insbesondere war diese Kunstschau der Moderne für ihn Inspiration: Denn immer, wenn er von einer documenta zurückkam, hat er wieder ganz was anderes gemacht. Zu dieser Zeit begann auch seine abstrakte Schaffensphase, wo er doch zuvor doch eher vom Spätimpressionismus und vom Expressionismus beeinflusst war.

TH: Es heißt, er habe selbst ein Kunstwerk für die documenta eingereicht?

AZ: Die Familie hat in unseren Gesprächen berichtet, dass Seelig auf einer Ausstellung während der documenta ausgestellt hat, die aber nicht offiziell zur documenta gehörte. Daneben hat er sich auch für die documenta beworben, dieses Bild ist Teil der aktuellen Ausstellung.

TH: Hat Dr. Friedrich Seelig auch theosophische Einflüsse in seine Bilder einfließen lassen?

KSO: Doch, das denke ich schon. Es gibt ja einige religiöse, also christlich-religiöse Arbeiten, auch hier in der Ausstellung.

TH: Kann man die beiden Ausstellungen – also die von Herbert Mager und die Seelig-Ausstellung – miteinander vergleichen – beziehungsweise, was sind die wesentlichsten Unterschiede?

AZ: Mager war beständiger, bei ihm gab es keine große Wandlungen in seinen Arbeiten. Bei Seelig war das anders, er hat alles ausprobiert und so ein viel experimentelleres Gesamtwerk geschaffen. Ein großer Unterschied zwischen den beiden Malern war natürlich, dass Herbert Mager von seinen Arbeiten leben musste und Herr Dr. Seelig immer seinen Brotberuf als Zahnarzt hatte.

KSO: Herbert Mager hat eigentlich immer das gleiche gemacht, so blöd sich das jetzt auch anhört. Er hat seine Landschaften gemalt und auch in seinen Skizzenbücher gab es keine Hinweise, dass er sich auch einmal an anderen Stilen probiert hätte. Was auch interessant ist: Man kann nicht sehen, ob seine Arbeiten aus den Zwanziger Jahren oder den Fünfziger Jahren sind – auch das war bei Friedrich Selig anders – dieser wollte immer weiterkommen und alles ausprobieren.

TH: Er war ja nicht nur ein experimenteller Künstler, sondern hatte auch noch andere Talente?

AZ: Genau. Dr. Seelig war ja nicht nur Künstler und Zahnarzt, er war Erfinder mit eigenen Patenten, er war Dichter und Musiker – die Familie hat oft zusammen gesungen, von ihm begleitet. Seelig war politisch aktiv, vor allem gegen die Errichtung des Kernkraftwerks in Würgassen. Dazu hat er Anträge eingebracht und politische Veranstaltungen besucht. War der Inhalt der politischen Veranstaltung mal nicht spannend genug, hat er oft angefangen die anderen Teilnehmer zu skizzieren – es gibt eine große Sammlung dieser Zeichnungen in unserem Archiv.

TH: Kann man Dr. Friedrich einer bestimmten Kunstrichtung zuordnen?

KSO: Bis in die fünfziger Jahre kann man sein Werk wirklich als klassisch oder sogar akademisch bezeichnen: Die Bilder sind im Stil des Spätimpressionismus und des Expressionismus. Diese Werke, hier vor allem die Porträts, können meiner Ansicht nach mit jedem akademischen Maler dieser Zeit mithalten. Später waren es dann moderne Arbeiten, abstrahierend und gar nicht mehr gegenständlich. Aber immer hat er noch Landschaften gemalt, auch in den Siebziger und Achtziger Jahren.

TH: Woher stammen die Bilder, die in der Ausstellung zu sehen sind?

AZ: Die Bilder stammen ausschließlich aus der Familie von Dr. Friedrich Seelig. Seine Tochter war in der Herbert-Mager-Ausstellung und wir kamen ins Gespräch. Wir wurden uns schnell einig und die Familie hatte auch nichts gegen die Würdigung des Werkes ihres Vaters in einer Ausstellung. Die meisten Bilder waren in Besitz seines Sohnes Klaus, viele auch bei seiner Tochter Dietlind und einige bei seinem Sohn Michael.

TH: Was sind die weiteren künstlerischen Planungen des Landgraf-Carl-Hauses?

KSO: Die aktuelle Ausstellung beschäftigt sich ja mit dem Gesamtwerk von Dr. Friedrich Seelig, als Übersichtsausstellung über sein gesamtes Künstlerleben. Die Überlegungen gehen zur Zeit dahin, eine Ausstellung mit seinen Porträts zu konzipieren. Es gibt wie gesagt viele Porträtzeichnungen, aber auch einige Porträtgemälde sowie Karikaturen, die es auszustellen lohnt. Interessant ist natürlich auch seine religiöse Seite sowie seine Auseinandersetzung mit heute immer noch modernen Themen wie Umweltschutz und vegetarische Ernährung.

Die Organisatoren der Ausstellung

Ariane Zuber und Klaas Stiegemeier-Oehlen sind dem besonderen Reiz Bad Karlshafens erlegen und haben sich aus diesem Grund hier niedergelassen. Ariane Zuber kommt aus Kassel und lebte einige Jahre in Berlin. Müde vom Großstadtleben suchte sie einen ruhigen und besonderen Ort in der Natur und kam durch den Rat von Freunden nach Bad Karlshafen. Klaas Stiegemeier-Oehlen kennt die Stadt bereits seit fünfzig Jahren und war in dieser Zeit immer wieder als Urlauber in der Stadt. Dann hat er beschlossen, aus dem Münsterland hierher zu ziehen und sich hier niederzulassen.

Informationen zur Ausstellung

Die Ausstellung „Leben und Werk von Dr. Friedrich Seelig“ läuft noch bis zum 31. Mai 2025 und kann jeweils Mittwoch bis Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr besucht werden. Da es sich um eine Verkaufsausstellung handelt, lohnt sich ein zeitnaher Besuch, um vielleicht doch noch eines der sehenswerten Werke von Dr. Friedrich Seelig zu erwerben.

Historischer Aussichtspunkt ins Wesertal – Die Lindenhöhe

In der Nähe des Charlottensteins liegen zwei historische Aussichtspunkte, die Lindenhöhe und der immer noch verschollene Petrisitz. Durch die verheerenden Sturmschäden im Januar 2018 wurde nicht nur der Charlottenstein stark zerstört, gleichzeitig wurde auch die Lindenhöhe, ein ehemaliger Aussichtpunkt auf Bad Karlshafen und das Wesertal, wieder wahrnehmbar.

Die Lindenhöhe könnte durch die Nähe zum Charlottenstein in Zukunft wieder an Bedeutung gewinnen. Der Aufwand, diesen schönen Platz als einfachen Aussichtspunkt wieder herzurichten, ist überschaubar. Das historische Bild zeigt uns seine einstige Schönheit.

Ich stelle mir gerne vor, dass man dort im Rahmen einer Nachtwanderung durch eine sternklare Nacht auf der Lindenhöhe verweilt, um hoch über der Stadt durch die mitgebrachten Feldstecher und Ferngläser Planeten und Sternhaufen zu beobachten.

Schon heute ist dieser idyllische Platz aufgrund des tollen Stadt- und Weserblicks einen Besuch wert. Doch leider sind die einstigen Zugangswege verwildert und der Aussichtspunkt nicht mehr ohne ein gewisses Risiko zugänglich.

Wie erreicht man die Lindenhöhe?

Diesen ehemaligen Aussichtspunkt erreicht man auf die gleiche Weise, wie den Charlottenstein.

Man geht vom Treffpunkt Hafenmauer vor dem Rathaus über die Teufelsbrücke und an der Evangelischen Kirche vorbei den Triftweg hinauf. Am ehemaligen Eisenbahner-Erholungsheim vorbei und circa 150 Meter oberhalb nach links in den Wald hinein (Schranke). Dem Weg folgen und nach einer langen Linkskurve an der Kreuzung halbrechts abzweigen. Nach circa 50 Metern kommt ein zweiter Abzweig, hier geht es ebenfalls nach rechts. Kurz bevor man den Platz vor dem Charlottenstein erreicht, geht man den Trampelpfad rechts hinauf zur Lindenhöhe.

Die Lindenhöhe – gestern und heute

Das historische Bild zeigt, wie die Bebauung in früheren Jahren beschaffen war. Heute lassen sich aber noch Reste des Mauerwerks erkennen, wenn auch nicht mehr viel davon übrig geblieben ist.

In Zukunft könnte die Lindenhöhe wieder zu einem attraktiven Aussichtspunkt hergerichtet werden und zusammen mit dem Charlottenstein ein nettes Ensemble bilden.

Dank

Vielen Dank an Silke Herwig für die Bereitstellung der historischen Aufnahme.

Quellen und weiterführende Informationen

Artur Meinhard jun. (Hrsg.): Geschichte der Landschaft und der Stadt Karlshafen mit Führer durch die Umgebung und Dampferfahrplan, 24 Seiten, 2. Auflage, 1938.

Heinrich Müller: Müllers Führer für Wanderungen durch die Umgebung von Solbad Karlshafen (Oberweser), Herstelle und Helmarshausen, 32 Seiten, Wanderkarte, 4. Auflage, Verlag Buchhandlung Ludwig Müller, Karlshafen, 1954. 

Heimat- und Verkehrsverein e. V. Bad Karlshafen (Hrsg.): Wanderführer Bad Karlshafen – 36 markierte Touren mit Beschreibung, 32 Seiten, kein Jahr.

Die Straßen von Bad Karlshafen: Teil 5 – Unterschiedliche Bezüge

Im fünften und letzten Teil der Betrachtung der Ortsteile Bad Karlshafen und Helmarshausen anhand ihrer Straßennamen in der Reihe ‚Die Straßen von Bad Karlshafen‘ geht es um die Straßen mit unterschiedlichen Bezügen. Insgesamt sind es noch siebzehn weitere Straßennamen, die sich noch nicht einer der bisher verwendeten Kategorien zuordnen ließen.

Die Bedeutung einiger Straßennamen konnte ich leider nicht ermitteln. Vielleicht gibt es ja sachdienliche Hinweise aus der Leserschaft?

Auf jeden Fall ist es der spannende Abschluss der Betrachtungen von Bad Karlshafen und Helmarshausen anhand ihrer Straßennamen.

Teil 5: Unterschiedliche Bezüge

Nicht alle Namen lassen sich eindeutig zuordnen – falls es also irgendwelche sachdienlichen Hinweise geben, so würde ich mich sehr über eine Nachricht freuen.

Eine vollständige Liste aller Straßennamen finden Sie hier.

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