Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der September

Der September steht vor der Tür und das heißt, dass nun alle 52 Vorschläge für ein Jahr Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen vorliegen. Damit ist für die Zukunft Vorsorge getroffen für spannende Entdeckungen und gegen langweilige Wochenenden.

Heute beginnen wir mit einem Gedenkspaziergang durch Helmarshausen – auf den Spuren des vergangenen jüdischen Lebens in der Stadt. Der Dreiländer-Panoramaweg führt vom Treffpunkt Hafenmauer ins benachbarte Nordrhein-Westfalen und bietet dabei mit dem Besuch des Hugenottenturms und des Weser-Skywalks die beiden schönsten Blicke auf Bad Karlshafen. Der lohnende Umweg des Monats führt den Ausflügler nach Schöneberg, Hofgeismar, Beberbeck und die Sababurg. Um einen historischen Bereich, der heute nicht mehr existiert, geht es im Stadtspaziergang ‚Einmal um die Barackengärten‘.  Wo hingegen der Begriff ‚Gartenstadt‘ heute noch gebräuchlich ist, kennen heute nur noch wenige die Bezeichnung ‚Barackengärten‘.

Viel Spaß bei allen Unternehmungen!


Vorschlag 1: Auf den Spuren jüdischer Bürger in Helmarshausen

Heimatmuseum Helmarshausen im Alten Rathaus – Poststraße – Jüdischer Totenhof – Poststraße – Steinstraße – Ehemalige Synagoge – Heimatmuseum Helmarshausen im Alten Rathaus

 

Gedenkspaziergang durch Helmarshausen

Vorbemerkung: Dieser Spaziergang wird ergänzt durch Stationen, an denen früher jüdische Mitbürger gelebt oder sich Stätten jüdischer Glaubenausübung befunden haben.

Vom Museum des Heimatvereins Helmarshausen im Alten Rathaus geht in Richtung Schloss Bentinck (dem ehemaligen Krankenhaus). Als erstes kommt man am Haus Poststraße 36 vorbei, in dem bis 1889 der Lehrer Levi Davidson gewohnt hat.

In der Poststraße 23 befindet sich die Wohnstätte von Familie Wertheim. Emilie Rosenstein (geborene Wertheim), Witwe von Robert Rosenstein, emigrierte 1936 in die USA.

Einige Meter weiter befindet sich der alte jüdische Totenhof hinter der ehemaligen Stadmauer.

Von dort aus geht es wieder die Poststraße zurück bis zum Alten Rathaus. Genau gegenüber in der Poststraße 47 wohnte die Familie Hohenberg. Sally Hohenberg (*1876) ging 1938/1939 (unterschiedliche Angaben) in den Freitod. Frieda Hess, (*1878, geborene Hohenberg) wurde deportiert, sie gilt in Warschau als verschollen. Julie Hohenberg (*1882) wurde 1942 nach Solibor deportiert und dort ermordet.

Im übernächsten Haus (Poststraße 51) wohnte damals die Familie Albert Hohenberg. Sie sind 1929 nach Karlshafen gezogen. Albert Hohenberg ist 1938 mit seiner Frau Hedwig nach Uruguay emigriert.

Schaut man über die Poststraße hinüber, so sieht man in Haus Nummer 46 das Gebäude, das bis 1850 als Synagoge genutzt wurde.

In der Poststraße 55 wohnte seit 1920 Selma Alexander (*1883). Sie ist die verheiratete Selma Königsthal, die nach Karlshafen gezogen war und von dort aus im Dezember 1941 nach Riga deportiert wurde. Ihr Name steht auf der Tafel der Opfer aus Bad Karlshafen.

In der Poststraße 65 wohnte im 19. Jahrhundert die Familie Dahl. Dieses Haus wurde vermutlich bereits vor 1933 verkauft.

Nach der Überquerung der Straße geht es zurück in Richtung Heimatmuseum. Das Haus Poststraße 54 gehörte damals der Familie Moritz Wertheim. Moritz Wertheim (*1880) lebte in Stade und Amsterdam und wurde 1943 nach Sobibor deportiert und dort ermordet. Emil Wertheim (*1878), seine Frau Bertha Wertheim (*1896, geborene Goldschmidt) und ihr Sohn Kurt Wertheim (*1924) wurden 1942 ebenfalls nach Sobibor deportiert und dort ermordet.

Es geht durch die Verbindungsstraße (heute: Steinstraße) in die lange Steinstraße. Geht man dort nach rechts, so erreicht man nach wenigen Metern Haus Nummer 39, in der bis 1890 Familie Herzfeld gewohnt hat.

Im nächsten Gebäude (Steinstraße 37) befand sich die ehemalige Stuhlfabrik von Albert Hohenberg.

Weiter die Steinstraße entlang führt rechts die ehemalige Judengasse (heute Steinstraße) zur ehemaligen Synagoge (Steinstraße 21). Sie wurde von 1851 und 1937 als jüdisches Gotteshaus genutzt.

Geht man ein paar Meter weiter und dann wieder nach links, so kommt man wieder zum Ausgangspunkt, dem Alten Rathaus, in dem sich heute das Museum des Heimatvereins Helmarshausen befindet.

Dauer: Circa 25 Minuten

Hinweis: Leichter Weg.


Vorschlag 2: Dreiländer-Panoramaweg

Treffpunkt Hafenmauer – Hugenottenturm –Dreiländereck – Herstelle – Weserfähre – Würgassen –Hannoversche Klippen – Weser-Skywalk – Bahnhof Bad Karlshafen – Weserbrücke –Treffpunkt Hafenmauer

 

Ein aussichtsreicher Rundwanderweg, der die Highlights Dreiländereck und Weser-Skywalk miteinander verbindet. Die ca. 8 km lange Wanderung beginnt im Stadtzentrum von Bad Karlshafen und hat in ihrem Verlauf viel zu bieten. Aber aufgepasst, zwei anspruchsvolle Streckenabschnitte warten auf Sie. Kondition und Trittsicherheit sollten daher vorhanden sein. Beim Aufstieg hoch in den Wald geht es über, je nach Witterung, teils rutschige Sandsteinplatten. Das erste Highlight ist der Hugenottenturm, an dem ihr eine tolle Aussicht bewundern könnt. Kurz darauf wird das historische Dreiländereck erreicht. Hier treffen Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aufeinander. Am Waldrand entlang geht es anschließend nach Herstelle, wo ein Abstecher zum Kloster Herstelle zu empfehlen ist. Mit der kleinen Schöne (Personenfähre; von Mai – September bei entsprechendem Pegelstand der Weser) setzt ihr nun ans andere Ufer über. Ab hier weisen nun Wegweiser darauf hin, dass ihr euch auf dem Weg zum Weser-Skywalk befindet. Über einen naturnahen Lehrpfad gelangt ihr auf den Hannoverschen Klippen zur Aussichtplattform, dem Weser-Skywalk. Ein Panoramablick über die Weser, Bad Karlshafen und Teile des Naturparks Reinhardswald warten hier auf euch. Anschließend geht es über den steilen Klippensteig hinunter zur Weser und anschließend entlang des Flusses zurück nach Bad Karlshafen. 

Dauer: 3 Stunden

Hinweise:

    • Dieser Rundwanderweg des Naturparks Reinhardswald ist mit der Nr. 4 markiert.(mehr Info)
    • Feste Schuhe erforderlich.
    • Die Tour eignet sich vor allem für die Monate Mai bis September, da nur in den Sommermonaten die Gierseilfähre zwischen Herstelle und Würgassen in Betrieb ist. Eine Brücke kann, mit etwas Umleitung, in den Wintermonaten genutzt werden.

Vorschlag 3: Der zwölfte lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch ‚Lohnende Umwege‘ möchte ich heute die zwölfte und letzte Route vorstellen, sie hat folgende Stationen:

    • Bad Karlshafen (Startpunkt)
    • Schöneberg (Fachwerkkirche, ‚Hugenottenhaus‘)
    • Hofgeismar (Basilika, Stadtmuseum)
    • Gesundbrunnen (Schlösschen Schönburg und Park)
    • Beberbeck (Schloss, Gestüt)
    • Sababurg (Burg, Urwald)
    • Gottsbüren (Wallfahrtskirche)
    • Bad Karlshafen (Endpunkt)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch ‚Lohnende Umwege‘ beziehungsweise die Informationen der entsprechenden Gemeinden verwiesen.

Dauer: individuell


Vorschlag 4: Einmal um die Barackengärten

Treffpunkt Hafenmauer – C.-D.-Stunz-Weg – Klaus-Ulbricht-Platz – Friedhof – Mündener Straße – Weserstraße – Treffpunkt Hafenmauer

Ein kleiner Spaziergang führt um und durch einen Bereich Bad Karlshafens, der früher als ‚Barackengärten‘ bezeichnet wurde. Vom Treffpunkt Hafenplatz geht es an der Evangelischen Kirche vorbei zum Kindergarten und links hoch in den C.-D.-Stunz-Weg. Hat man den Klaus-Ulbricht-Platz erreicht, geht es links einen schmalen Weg am Friedhof vorbei zur Mündener Straße. Ihr folgt man linkerhand und man gelangt über die Weserstraße zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 30 Minuten

Hinweise:

    • Überwiegend einfacher Weg.
    • Bitte vorab prüfen, ob der Weg am Friedhof noch gesperrt ist.

Dank

Herzlichen Dank an Herrn Christian Schäfer, Antiquariat Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, für die Einwilligung, an dieser Stelle die Touren des Buches ‚Lohnende Umwege‘ von Kupetz, Sigrid et al.vorstellen zu dürfen.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Jüdisches Leben

Thierling, Magda: Vergessene Geschichte – Jüdisches Leben in Helmarshausen und Karlshafen, Reihe „Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets, Band 17, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, 2011, 15,00 Euro, ISBN: 978-3-934800-15-1.

Schäfer, Bernhard (Hrsg.): Unsere jüdischen Mitbürger in Karlshafen – Austreibung und Leidensweg unter dem Naziregime, Reihe „Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets, Band 3, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, 1993, antiquarisch erhältlich.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1:25000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1:7500, Nordhausen.

Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der April

Der April bietet nicht nur ein hoffentlich geruhsames Osterwochenende, sondern gibt uns die Möglichkeit, an weiteren drei Sonntagen Natur und Kultur rund um die Ortsteile zu erkunden.

Auch diesmal gibt es wieder besondere Dinge zu entdecken: Wir gehen nicht über sieben, immerhin über fünf Brücken Karlshafens,  entdecken den Wanderweg K9 mit Weser-Skywalk und Ausgrabungsstätte Schmeessen, besuchen das Deutsche Hugenotten-Museum und machen natürlich auch wieder einen ‚Lohnenden Umweg‘.

Viel Spaß bei allen Unternehmungen!


Vorschlag 1: Brückentour (Weser, linkes Ufer)

Treffpunkt Hafenmauer – Teufelsbrücke – Conradistraße – Lazarettbrücke – Carlstraße – Weserstraße – Wilhelmsbrücke – Diemelhöhe – Diemelbrücke – Unter dem Königsberg – Am Reservoir – Schützenallee – Lutherstraße – Am Hafenplatz – Weserstraße – ehemalige Drehbrücke – Treffpunkt Hafenmauer

Es gab früher zahlreiche Brücken in Bad Karlshafen, die meisten ihnen sind heute in die Straßenbebauung integriert und damit nicht mehr existent. Es lohnt jedoch, sich ihre Existenz einmal ins Gedächtnis zu rufen.

Vom Hafenplatz geht es über die Teufelsbrücke, sozusagen als „Startbrücke“. Nach links in die Conradistraße entlang Richtung Carlstraße. Das Geländer deutet es an, die hier befindliche Brücke hieß in Verbindung mit dem Invalidenhaus Lazarettbrücke. Weiter geht es die Carlstraße in Richtung Weserstraße und dann nach links auf die Wilhelmsbrücke – das war laut Karlshafen 1699-1999 der alte Name für die Diemelbrücke an der B80. Über die Straße und an der Bremer Straße entlang geht es zum Ortsteil Diemelhöhe. Hinter Krebs & Riedel die Unterführung hindurch und zunächst nach links und dann nach rechts kommt man auf die zweite Diemelbrücke. Entlang an ‚Unter dem Königsberg‘, ‚Am Reservoir‘, ‚Schützenallee‘ und ‚Lutherstraße‘ gelangt man wieder zum Hafenplatz. Umrundet man diesen gegen den Uhrzeigersinn, kommt man an der Spitze des Hafens an den Platz, wo sich früher die Drehbrücke zur Einfahrt der Schiffe in den Hafen befunden hat und heute die Schleuse eine Verbindung zwischen Hafen und Weser schafft.

Dauer: Circa 60 Minuten.

Hinweis: Leichter Weg.


Vorschlag 2: Wanderweg K9 – Weser-Skywalk und Ausgrabungsstätte Schmeessen

Treffpunkt Hafenmauer – Weserstraße – Weserbrücke – An der Saline – Klippenstieg – Weser-Skywalk – Buchstrang – Forsthaus Brüggefeld – Ausgrabungsstätte Schmeessen – Ferriesgrund – Sohnreyhöhe – Friedenstal – Unter den Eichen – Weserbrücke – Weserstraße – Treffpunkt Hafenmauer

Vom Landgraf-Carl-Haus entlang der Kurpromenade über die Weserbrücke am Bahnhof vorbei steil den Klippenweg hinauf zum Weser-Skywalk. Von dort aus geht es geradeaus hoch und zum Parkplatz ‚Buchstrang‘ und diesen circa 200 Meter entlang, bis es links abgeht zum Fortsthaus Brüggefeld. Über die Straße hinweg und am Waldrand entlang beim Bachlauf rechts ab bis zur Donnereiche. Dort links dem Weg parallel zur Straße folgen. Die Straße wieder überqueren und zur Ausgrabungsstätte der Dorfwüstung Schmeessen – vorbei an den Hügelgräbern der Bronzezeit zum Buchstrang. Diesen überqueren und den Weg hinuntergehen. Man überquert den Ferrisgrund und gelangt über einen Anstieg zum Aussichtspunkt Sohnreyhöhe. In Richtung Bad Karlshafen geht es durch das Friedenstal und die Weserbrücke zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 150 Minuten.

Hinweis: Teilweise anspruchsvoller Wanderweg, steiler Aufstieg, zum Teil schwieriges Gelände. Wanderkarte sinnvoll.


Vorschlag 3: Besuch des Deutschen Hugenottenmuseums

Das im Jahr 1980 gegründete Deutsche Hugenotten-Museum befindet sich in einer ehemaligen Tabakfabrik. In drei Stockwerken werden Exponate zur Geschichte der Hugenotten in Frankreich und Deutschland gezeigt.

Die Räumlichkeiten der ehemaligen Tabakfabrik, dazu die wirklich sehr große und anschauliche Ausstellung, hier lädt Alles zum Staunen und Verweilen ein. In der ersten Etage ist das Thema der Ausstellung „Das Leben der reformierten Christen in Frankreich – Hugenotten genannt – vor allem ihr Leiden und ihre Verfolgung als Minderheit im katholischen Frankreich“. Im zweiten Stockwerk wird versucht, die Aufnahme und die Integration der aus Frankreich in deutsche Territorien geflohenen Hugenotten zu zeigen. Dabei stehen Brandenburg-Preußen, Hessen-Kassel und Franken im Vordergrund.

Über zwei Etagen gibt es Bilder, Dokumente, Bücher und Gegenstände zur Geschichte der Hugenotten und Gründung der Stadt Bad Karlshafen zu sehen. Es gibt Geräte zur Handwerkskunst, alte Werkzeuge, Kleidungs- und Möbelstücke, Alltagsgegenstände und vieles mehr. Im Erdgeschoß befindet sich ein Bücherflohmarkt.

Öffnungszeiten

01.04. – 31.10.2025: Dienstag – Freitag 10 – 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage 11 – 18 Uhr
Der Bücherflohmarkt ist wie das Museum geöffnet.

https://www.hugenottenmuseum.de/

Dauer: individuell.


Vorschlag 4: Der siebte lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch ‚Lohnende Umwege‘ möchte ich heute die siebte Route vorstellen, sie hat folgende Stationen:

    • Bad Karlshafen (Startpunkt)
    • Lüdge (Basilika, Franziskanerkloster)
    • Hattensen (Friedhofskapelle)
    • Hehlen (Schloss)
    • Kemnade (Klosterkirche)
    • Bodenwerder (Villa der Spinnerei, Weserwerft)
    • Buchhagen (Dreifaltigkeitskloster)
    • Westerbrak (Gutsanlage, Forsthaus)
    • Kirchbrak (Kirche, Fabrikanlage im Bauhausstil)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch ‚Lohnende Umwege‘ beziehungsweise die Informationen der Gemeinden Bad Karlshafen, Lügde, Ottenstein und Bodenwerder-Polle verwiesen.

Dauer: individuell


Dank

Herzlichen Dank an Herrn Christian Schäfer, Antiquariat Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, für die Einwilligung, an dieser Stelle die Touren des Buches ‚Lohnende Umwege‘ von Kupetz, Sigrid et al.vorstellen zu dürfen.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1 : 25 000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1 : 7 500, Nordhausen.

Karlshafen – von Naturschönheiten reich begnadet!

„Umgeben von den bewaldeten bis hart an die Weser heranreichenden steilen Höhen des Sollings und des Reinhardswaldes liegt in ein enges Tal eingebettet das von Naturschönheiten reich begnadete Karlshafen. Von vielen Aussichtspunkten bietet sich dem Auge ein immer wechselndes Bild. Ein besonders eindrucksvolles Bild von Karlshafen gewinnt man von der Bergwirtschaft Juliushöhe. Karlshafen bietet durch seine an die Stadt heranreichenden Waldungen reichlich Gelegenheit zu schönen Spaziergängen und wird darum von Fremden gerne aufgesucht. Die Zahl der Erholungssuchenden nimmt von Jahr zu Jahr zu.“

So heißt es in Müllers Führer durch die Umgebung von Solbad Karlshafen (Oberweser).

Bevor ich an dieser Stelle eine Liste über alle 30 (!) mir bekannten Aussichtspunkte auf (nun) Bad Karlshafen von Reinhardswald, Solling und Kuhberg veröffentliche, noch einige grundsätzliche Anmerkungen: Auch wenn ich mich gelegentlich wiederholen sollte und mancher den Neuigkeitsgehalt meiner Blogs vermissen sollte, bin ich fester Anhänger der Philosophie „Steter Tropfen höhlt den Stein.“

Ein aktuelles Beispiel: Luk Faustmann aus Bad Karlshafen nahm sich vor, die Bismarckhöhe oberhalb des Hugenottenturm wieder herzurichten. Und das ist dem Jugendlichen derart gut gelungen, dass er dafür (vollkommen zu Recht) den Bürgerpreis der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) erhalten hat. Luk hat sich selbst von einer zwischenzeitlichen Zerstörung seines Werkes nicht demotivieren lassen und die Schäden (ebenfalls in Eigenregie) wieder behoben. Mögen noch andere seinem tollen Beispiel folgen.

Seien Sie nun also gespannt auf ‚Wandererslust‘, ‚Milchhäuschen‘ und ‚Teufelskanzel‘.

 

Einführung in die Auflistung der Aussichtspunkte

Die von mir ermittelten Aussichtspunkte können an dieser Stelle nur aufgelistet werden, da es augenblicklich noch keine Übersichtskarte mit all diesen Punkten gibt. Natürlich gibt es alte Karten, doch unterliegen diese noch dem Urheberrecht, so dass ich sie hier nicht benutzen möchte. Auch gilt, dass man nicht immer von einem noch bestehenden Ausblick sprechen kann, so zum Beispiel beim Charlottenstein. Früher sogar auf einer eigenen Postkarte abgebildet, liegt er heute als traurige Ruine in Trümmern.

Freuen Sie sich dennoch auf einige interessante Neuigkeiten – die eigentlich uralt sind. Sollten Sie Fehler entdecken haben oder sachdienliche Hinweise zum Auffinden der Aussichtspunkte geben können, so lassen Sie es mich gerne wissen. Ich freue mich über jeden Hinweis!

 

Aussichtspunkte im Reinhardswald
(Charlottenstein in Richtung Hermann-Löns-Platz)

Es gibt bekannte und inzwischen verschollene Aussichtspunkte im Reinhardswald – dies gilt natürlich für alle drei Stadtwaldgebiete:

 

Aussichtspunkte im Solling
(Lug ins Land in Richtung Weser-Skywalk)

 

Aussichtspunkte an Waltersberg/Kuhberg
(Krukenburg in Richtung Schwalbennest)

 

Schlussbemerkung

Ziel dieses Blogbeitrag ist es vor allem, den Menschen in der Region die alten Namen wieder ins Gedächtnis zu rufen. Sie sollten nicht verloren gehen, das wäre ein Verlust an Kultur und Geschichte. Diese Aufgabe werde ich gerne zu übernehmen suchen. Auch werde ich versuchen, die Orte anhand der mir vorliegenden Informationen wiederzuentdecken. Beim ‚Hermann-Löns-Platz‘ ist mir das ja schon gelungen. Aber die Expedition ist noch lange nicht am Ende – ‚Petri Sitz‘ und ‚Schwalbennest‘ konnte ich noch nicht (wieder)finden. Sollte ich an neue, mir bisher noch nicht bekannte Plätze vorstoßen, so werde ich hier gerne darüber berichten.

 

Quellen und zum Weiterlesen

Artur Meinhard jun. (Hrsg): Geschichte der Landschaft und der Stadt Karlshafen mit Führer durch die Umgebung und Dampferfahrplan, 24 Seiten, 2. Auflage, 1938.

Heinrich Müller: Müllers Führer für Wanderungen durch die Umgebung von Solbad Karlshafen (Oberweser), Hertelle und Helmarshausen, 32 Seiten, Wanderkarte, 4. Auflage, Verlag Buchhandlung Ludwig Müller, Karlshafen, 1954. 

Heimat- und Verkehrsverein e. V. Bad Karlshafen (Hrsg.): Wanderführer Bad Karlshafen – 36 markierte Touren mit Beschreibung, 32 Seiten, kein Jahr.

Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der Dezember

Und, haben Sie sich im November schon auf einen der vier Wege machen können? Heute gibt es, wie versprochen, fünf neue Vorschläge für Sonntagsspaziergänge durch Bad Karlshafen und Helmarshausen beziehungsweise einen Ausflugsvorschlag in die Region.

Wir machen einen Ausflug über Willebadessen und Brakel nach Bad Driburg, genießen Karlshafens zweitschönsten Ausblick, laufen die Faullenzerrunde, begeben uns zum Tatort Märchenland und entdecken auf dem Verbindungsweg die Geschichte vom Mittelalter zum Barock.

Neugierig? Dann kommen Sie doch einfach mit – erst in Ihrer Vorstellung auf dem Papier und später in der Realität durch Stadt und Wald.

Viel Vergnügen auf all Ihren Wegen!


Vorschlag 1: Der dritte lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch „Lohnende Umwege“ möchte ich heute die zweite Route vorstellen. Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch „Lohnende Umwege“ (s. u.) beziehungsweise die Informationen der Gemeinden Bad Karlshafen, Willebadessen, Brakel und Bad Driburg verwiesen.

Der dritte Umweg hat folgende Stationen:

    • Bad Karlshafen (Startpunkt)
    • Borlinghausen (Schloß)
    • Willebadessen (Kloster)
    • Altenheerse (Kirche)
    • Neuenheerse (Stiftskirche)
    • Dringenberg (Burg)
    • Gehrden (Kloster)
    • Helmern (Gutsanlage)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Dauer: individuell


Vorschlag 2: Karlshafens zweitschönster Ausblick

 

Treffpunkt Hafenmauer – Bahnhof – Klippenweg – Weser-Skywalk – Holzweg – Würgassen – Bahnhof – Treffpunkt Hafenmauer

 

Vom Hafenplatz geht es über die Weserbrücke zum Bahnhof und weiter bis zum Bahnübergang. Diesen überqueren und den Klippenweg hinauf zum Weser-Skywalk. Weiter parallel zur Weser auf dem Holzweg hinunter nach Würgassen. Über den Bahnübergang dort bis hinunter zur Weser. Nach links auf dem Rad- und Fußweg wieder zurück nach Bad Karlshafen.

Warum ‚Karlshafens zweitschönster Ausblick‘? Weil die Aussicht vom Hugenottenturm immer noch der schönste Blick auf die Stadt ist und bleibt.

Dauer: Circa 120 Minuten.

Hinweis: Feste Schuhe erforderlich.


Vorschlag 3: Die Faullenzerrunde

 

Treffpunkt Hafenmauer – Diemelbrücke B 80 – Krebs und Riedel – Diemelbrücke Diemelhöhe – Unter dem Königsberg – Treffpunkt Hafenmauer

 

Das ist ein Vorschlag, der Rücksicht nimmt auf nicht optimales Wanderwetter oder einen zu üppig geratenen Sonntagsbraten. Vom Hafenplatz geht es über die Diemelbrücke entlang der B83 zu Krebs und Riedel. Erreicht man die Fußgängerunterführung, so geht man diese hindurch und über die Brücke auf die andere Diemelseite. An der Weggabelung links in die Straße ‚Unter dem Königsberg‘ und über ‚Am Reservoir‘, ‚Gallandstraße‘ und ‚Lutherstraße‘ zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: ca. 45 Minuten.
Leichter Weg.


Vorschlag 4: Am Tatort Märchenland

Treffpunkt Hafenmauer – Schleusenwärterhäuschen – Rathaus – Conradistraße – ehemalige Sieburgschule – Carlsbahn-Denkmal – Diemelbrücke – Rathaus – Treffpunkt Hafenmauer

Vorsicht, dieser Vorschlag enthält Produktplatzierungen. 🙂

An sieben Stationen wird jeweils der Inhalt einer Geschichte von Ernst Keller und Engelchen am Tatort Märchenland angerissen. Verfasst wurden diese Regionalkriminalgeschichten von dem aus Bad Karlshafen stammenden Autor Christian Schneider.

Am Treffpunkt Hafenmauer spielt auch dié erste Geschichte, „Akte Hugenottenblut‘: Bauarbeiter finden am Schleusenwärterhäuschen am neuen Hafen eine männliche Leiche. Das Opfer ist ein Veteran des Jugendzentrums, das in den 70er Jahren viele Bürger der Stadt empört hat. Zur gleichen Zeit wird Ernst Keller Mitglied einer geheimnisvollen hugenottischen Bruderschaft – er muss die Unschuld eines Hugenotten beweisen, der plötzlich als Hauptverdächtiger gilt. 

Zurück geht es zum Rathaus: Es könnte der Ort gewesen sein, in dem die Bürger in ‚Mordwind‘ über ein umstrittenes Windkraftprojekt informiert worden sind, das die Bürger der Stadt in zwei feindliche Lager geteilt hat – mit Todesfolge.

Vom Hafenplatz geht es über die Teufelsbrücke in die Conradestraße: In ‚Stille Post‘ müssen Keller und Engelchen erkennen, dass der Tod am Hugenottenturm irgendetwas mit einer schillernden Persönlichkeit des Ortes zu tun haben muss. Das Finale der Geschichte spielt in einem Haus in der Conradistraße.

Weiter geht es an der Evangelischen Kirche und dem Kindergarten vorbei zur ehemaligen Sieburgschule, wo Keller und seine Mitschüler ihre Grundschulzeit verbracht haben, bevor ‚Das gemeingefährliche Jahrgangstreffen‘ stattfand, in dessen Nachgang ein Mitschüler mit einem Gartenzwerg niedergestreckt wurde.

Zurück den C.-D.-Stunz-Weg, die Straße ‚Am Reservoir‘ und die Gallandstraße hinunter auf die Carlstraße und diese bis zur Weserstraße zum Carlsbahn-Denkmal: Die ehemalige Carlsbahnstrecke als Museumsbahn? Eine Initiative, die nicht allen gefällt und die in der Drohung mündet, den Tunnel in Deisel zu sprengen. ‚Mit der Ferkelltaxe durch das Diemeltal‘ erzählt diese Geschichte.

Weiter die Weserstraße entlang auf die Diemelbrücke, wo man einen Blick hat auf den ehemaligen Stadtort des Hotels zur Linde: Mit einem Graffiti wie damals am damaligen Hotel zur Linde fing alles an: Ein fieser Anwalt sucht Hilfe bei Keller und Engelchen und im Verlauf von ‚Herrenabende auf Ratenzahlung‘ bringt sich ein Freund Kellers in tödliche Gefahr.

Zurück die Weserstraße entlag bis zum Hafenplatz und zum Rathaus: Am Polizeiposten Bad Karlshafen hat sie ihren Sitz, die ‚SOKO Selma‘. Das kleine Mädchen wurde nach einem Banküberfall in Helmarshausen als Geisel genommen – jetzt zählt jede Minute.

Dauer: ca. 45 Minuten.
Leichter Weg.


Vorschlag 5: „Der Verbindungsweg“ über den Kuhberg – Vom Mittelalter zum Barock

Wanderparkplatz an der ehemaligen Benediktinerabtei in Helmarshausen – Abteigelände Kirchhof Fußweg zur Krukenburg – Schäferscheune – Kuhberg – Carlsplatz – Diemelbrücke – Treffpunkt Hafenmauer

Von der Zwangschristianisierung unter Karl dem Großen, über die Blütezeit des Klosters Helmarshausen mit den bedeutenden Kunstwerkstätten für Buchmalerei und Goldschmiedearbeiten und der Ansiedlung der Hugenotten an der Diemelmündung bis zum Bau der heutigen Stephanuskirche – entlang des Weges, der lange Zeit als kürzeste Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen diente, erfährt man viel Wissenswertes aus über 1000 Jahren Kultur- und Glaubensgeschichte.

Zwischen Helmarshausen und Bad Karlshafen begibt man sich auf eine spannende Zeitreise durch die Glaubensgeschichte beider Orte. Auf achtzehn Wissenstafeln entlang der Strecke wird die Geschichte von Glaubensausübung, Flucht und Ankommen portraitiert.

Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz an der ehemaligen Benediktinerabtei in Helmarshausen. Über Abteigelände und Kirchhof führt der Weg auf der gegenüberliegenden Straßenseite weiter hinauf zum Fuß der Krukenburg und an der Schäferscheune entlang über den Kuhberg hinunter nach Bad Karlshafen.

Quelle der Beschreibung, Wegbeschreibung und Stationen: Broschüre der Stadt Bad Karlshafen „Mittelalter – Barock – Gegenwart“ (Download, pdf)

Dauer: Circa 60 Minuten.

Hinweise:

    • Feste Schuhe erforderlich.
    • Üblicherweise sind die hier vorgeschlagenen Wanderungen Rundwege, die Sie wieder zurück zu Ihrem Ausgangspunkt führen. In diesem Fall wäre der Bus 180 eine Option, um wieder zum Ausgangspunkt (zurück) zu gelangen.

Der Verbindungsweg war eine gemeinsame Initiative der Stadt Bad Karlshafen und des Bürgervereins Karlshafen-Helmarshausen e. V. 


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1 : 25 000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1 : 7 500, Nordhausen.

Der Weser-Skywalk

Aus aktuellem Anlass heute einmal ein paar Hintergrundinformationen zum Weser-Skywalk, der seit dem 19. Juni 2024 aufgrund einer Sicherheitsüberprüfung für Besucher gesperrt ist.

Die Aussichtsplattform

Den zweitschönsten Blick auf Bad Karlshafen hatte ich ihn an anderer Stelle mal genannt und es bleibt dabei. Dennoch bietet der Weser-Skywalk einen herausragenden Blick ins Wesertal und vor allem auf die einmalige ‚Barockstadt im märchenhaften Weserbergland‘. Beeindruckende achtzig Meter über dem Niveau der Weser gelegen, zeigt er alle Vorzüge eines grenzübergreifenden Aussichtspunktes: Der tolle Blick auf das hessische Bad Karlshafen, gelegen auf der (niedersächsisch benannten, östlichsten) Hannoverischen Klippe im Ortsteil Würgassen der nordrhein-westfälischen Gemeinde Beverungen.

Der Beitrag beschreibt das beindruckende Bauwerk sowie den Weg bis zu seiner Fertigstellung – er berichtet aber auch über den Streit, den es im Vorfeld um die Errichtung des Weser-Skywalks gegeben hat. Und natürlich erklärt er auch, wie man den Aussichtspunkt erreicht.

Für Bad Karlshafen, so wird sich zeigen, ist der Weser-Skywalk in jeder Hinsicht ein Geschenk.


Geschichte

Der Kreis Höxter hatte die Idee, mit der Errichtung eines Skywalks die Sandsteinfelsen der Hannoverschen Klippen in ihrer Einzigartigkeit hervorgehoben und erlebbar zu machen. Die grundsätzliche Realisierbarkeit und Umsetzung eines derartigen Projektes war zu Beginn aus naturschutzfachlicher, aber auch aus bautechnischer Sicht als problematisch anzusehen.

Mit dem Machbarkeitsergebnis wurden der Öffentlichkeit die Planungen vorgestellt, die zunächst bei einem Teil der ortsansässigen Bevölkerung Widerspruch hervorriefen. Doch durch viel Überzeugungsarbeit und das konsequente Festhalten an dieser Idee durch den Altlandrat Hubertus Backhaus und seines Amtsnachfolgers Friedhelm Spieker sowie der Mehrheit der politischen Gremien auf Kreis- und Gemeindeebene wurde der Bau des Skywalks im Frühjahr 2010 beschlossen.

Die Vorarbeiten begannen im Oktober 2010 und die Plattformmontage, die für Dezember 2010 geplant war, im Februar 2011. Die Bauarbeiten endeten im März 2011. Die Einweihung und Freigabe für die Öffentlichkeit fand am 21. Mai 2011 statt.


Widerstand

Insbesondere waren es Naturschutzargumente, aber auch Kostenerwägungen, die von verschiedenen Gruppen über die Medien in die Diskussion gegen einen Weser-Skywalk gebracht wurden. Wäre es nach Meinung der Bürger von Herstelle und Würgassen gegangen, wäre der stark diskutierte Skywalk nicht gebaut worden. 937 Bürger aus den beiden Ortschaften haben ein klares Votum abgegeben. 82 Prozent haben sich gegen den Skywalk, aber für die Öffnung des historischen Klippenweges ausgesprochen. Weitere 16 Prozent hätten den Bau des Skywalks hingenommen, wenn zumindest der alte Klippenweg wieder geöffnet wird. Nur zwei Prozent waren mit dem vorgesehen Plan einverstanden.


Zahlen – Daten – Fakten

      • Bauherr: Kreis Höxter.
      • Umsetzung im Rahmen des Projektes „Erlesene Natur – Naturerleben im Kreis Höxter“.
      • Förderung: 50 Prozent von der EU, 30 Prozent von NRW und 20 Prozent vom Kreis Höxter.
      • Bauzeit: November 2010 bis März 2011.
      • Gewicht: Circa 25 Tonnen Stahl.
      • Höhe: Circa 80 Meter über der Weser.
      • Verankerung im Fels durch neun Ankerpfähle mit bis zu 14 Metern Länge.
      • Traglast: Maximal 500 Kilogramm pro Quadratmeter.
      • Die Unterhaltungkosten trägt die Stadt Beverungen.

Der Stadt Bad Karlshafen sind bei der Errichtung keine Kosten entstanden und sie muss auch nicht für den Unterhalt des Waser-Skywalks aufkommen.


Der Klippenweg

Der sogenannte Klippenweg, am Fuße des Anstiegs auch als „Der Weg zum Ziel“ beschrieben, ist die schönste Möglichkeit, den Weser-Skywalk zu erreichen. Vom Hafenplatz folgt man der Weserstraße, bis links die Brückenstraße über die Weserbrücke führt. Man geht weiter geradeaus und am Bahnhof und der Kläranlage vorbei, bis man zum Bahnübergang kommt. Gleich auf der anderen Seite der Schienen beginnt der Klippenweg. Der Aufstieg dauert circa 15 bis 20 Minuten, vom Ausgangspunkt am hafen sind also 30 bis 40 Minuten zu veranschlagen – wie geschrieben: Der Weg ist das Ziel.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Winnefelderstraße hinauf in Richtung Forellenhof zu fahren und vom Parkplatz Dreiländereck circa zehn Minuten bis zum Weser-Skywalk zu laufen.


Der schönste Blick auf Bad Karlshafen …

… sorry, das ist immer noch der vom Hugeottenturm.


Quellen und zum Weiterlesen

Wikipedia: Weser-Skywalk (aufgerufen am 23. Juni 2023)

Bericht: HERSTELLE/WÜRGASSEN: Klares Nein zum Skywalk – Bürger wollen lieber den alten Klippenweg zurück (aufgerufen am 23. Juni 2023)

 

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