Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der Juni

Mehr noch als im Mai haben wir im Juni an fünf Sonntagen mit zwei langen Wochenenden zu Pfingsten und über Frohnleichnam die Möglichkeit, die heimische Umgebung und ihre Schönheiten zu entdecken.

Genuss pur: Der lohnende Umweg des Monats führt Sie erneut nach Südniedersachsen: Sie erkunden unter anderem Uslar, Volpriehausen und Hardegsen. Sehenswert ist auch das Heimatmuseum in Helmarshausen. Ausnahmsweise nehmen wir für Tour Nummer 3 einmal das Fahrrad und erkunden unter dem Motto ‚Expedition Carlsbahn‘ die ehemalige Eisenbahntrasse. Ein schöner Rundweg durch den stadtnahen Reinhardswald führt Sie vorbei an Rütli, Hermann-Löns-Platz, Hessenschanze und Wandererslust. Zum Abschluss empfehlen wir Ihnen, einen Kneipengang durch die Kernstadt von Karlshafen zu unternehmen. Es lohnt sich, vor allem zur Orientierung, wo man sich demnächst mal gemütlich mit Freunden zum Essen oder auf ein Bier treffen möchte. Wer es nicht abwarten kann – viele der erwähnten Lokalitäten sind auch an einem Sonntagnachmittag geöffnet.

Viel Spaß bei allen Unternehmungen!


Vorschlag 1: Der neunte lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch ‚Lohnende Umwege‘ möchte ich heute die neunte Route vorstellen, sie hat folgende Stationen:

    • Bad Karlshafen (Startpunkt)
    • Uslar-Sohlingen (Häuserbauweise)
    • Uslar (Fachwerkhäuser, Werkstatthäuser)
    • Volpriehausen (Fachwerkkirche)
    • Hardegsen (mittelalterliche Stadtbefestigung, Palais)
    • Fredelsloh (Stiftskirche)
    • Wiebrechtshausen (Kloster)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch ‚Lohnende Umwege‘ beziehungsweise die Informationen der entsprechenden Gemeinden verwiesen.

Dauer: individuell


Vorschlag 2: Heimatmuseum Helmarshausen

Treffpunkt Hafenmauer – Unter dem Königsberg – Diemelbrücke – Graseweg – Krukenburg – Sängerplätze – Poststraße –Heimatmuseum Helmarshausen – Steinstraße –Diemelbrücke – Sonnenweg  – Unter dem Königsberg – Treffpunkt Hafenmauer

Vom Ausgangspunkt am Hafenplatz am Kriegerdenkmal vorbei nach rechts in die Straße ‚Am Reservoir‘. Links geht es in die Straße ‚Unter dem Königsberg‘ entlang, bis es rechts hinauf zur Diemelbrücke geht. Diesen Weg hinauf und oben angekommen geht es nach zehn Metern durch die Fußgängerunterführung. Die Treppe links hinauf und an der Kreisstraße entlang, bis rechts die Straße ‚Am Graseweg‘ abgeht. Diese hinauf bis zur Krukenburg. Vor der Krukenburg befindet sich das Denkmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in beiden Ortsteilen. Am Café Krukenburg links den Fußweg hinunter, an den beiden Sängerplätzen vorbei bis hinunter zur B 83. Hier nach links laufen, bis man auf der rechten Straßenseite das ehemalige Rathaus und heutige Heimatmuseum Helmarshausen erreicht.

Für den Rückweg die Steinstraße entlang in Richtung Diemelbrücke. Diese überqueren gehen und gleich links über den Dammweg zum Sonnenweg. Diesen wieder zurück nach Bad Karlshafen.

Tipp: Auf dem Weg zur Diemelbrücke kann man sich die in Post- und Steinstraße befindlichen ‚Helmars-Häuser‘ anschauen.

Dauer: Circa 120 Minuten (reine Wegezeit ohne Museumsbesuch).

Hinweise:

    • Meist geteerte oder geschotterte Wege.
    • Vorsicht: Der Sonnenweg ist gleichzeitig Radweg.

Öffnungszeiten (April bis Oktober):
Sonntags von 15 bis 17 Uhr oder nach vorheriger Anmeldung unter 05672/777


Vorschlag 3: ‚Expedition Carlsbahn‘ (Radtour)

Als Abwechslung der Wege auf ‚Schusters Rappen‘ geht es nun mit dem auf den ‚Drahtesel‘ weiter. Es gibt nämlich auch auf diese Weise viel zu entdecken – insbesondere auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen Bad Karlshafen und Hümme. Wie wäre es also, diese landschaftlich attraktive Strecke einmal mit dem Rad zu erkunden?

Relikte der Vergangenheit – Der Hinweg

Mittlerweile sind gut sechzig Jahre vergangen, dass die Carlsbahn im September 1966 ihre Personenbeförderung eingestellt hat. Doch gibt auf der ehemaligen Tasse noch viele Relikte aus vergangenen Eisenbahntagen zu entdecken. Diese Relikte zu suchen und zu finden, ist schon sehr interessant. Der Vorschlag für eine Tour ist nun folgender: Da die ehemalige Carlsbahntrasse heute zum überwiegenden Teil ein Radweg ist, müssen Sie sich nur auf ein Fahrrad setzen und losradeln. Startpunkt ist das Radsatz-Denkmal der Carlsbahn in Bad Karlshafen: Carlstraße, Ecke Weserstraße. Dort starten Sie eine Entdeckungsreise, die im achtzehn Kilometer entfernten Hümme endet.

Die für diese Tour notwenigen Informationen finden Sie als lohnenswerte Entdeckungstour auf die Internetseite Bahntrassenradwege, auf der die komplette Strecke ausführlich beschrieben ist. Sie beginnen Ihren Weg entlang der Trasse auf der Höhe der letzten Bebauung am Ortsausgang von Bad Karlshafen. Auf den folgenden Kilometern erwarten Sie alte Bahnhöfe, Haltestellen- und Bahnwärterhäuschen, Viadukte, Kilometersteine und ein mächtiger Tunnel. Die Internetseite zeigt üppig bebildert den Reichtum dieser wunderschönen Wegstrecke durch das Diemeltal, die man viel zu oft lediglich als Radweg von A nach B betrachtet hat.

Geradelter Urlaub – Der Rückweg

Haben Sie Ihr Ziel erreicht, den Bahnhof in Hümme, müssen Sie sich um den Rückweg kümmern. Sie und ihr Fahrrad können sich natürlich abholen lassen oder mit dem Bus von Hümme nach Bad Karlshafen fahren (bitte erkundigen Sie sich bitte beim Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV), wann die Busse fahren und ob sie auch ein oder mehrere Fahrräder mitnehmen können).

Schöner ist es jedoch, den Rückweg ebenfalls mit dem Rad zu bewältigen: Betrachten Sie doch den Rückweg als eine Art ‚geradelter Urlaub‘ – insbesondere das Teilstück zwischen Wülmersen und Helmarshausen wird Ihnen diesen Eindruck vermitteln. Vielleicht verschwenden Sie auch noch einen Gedanken an diejenigen, die bis vor gut sechzig Jahren als Fahrgäste der Carlsbahn keinen Sinn für die Schönheit der Natur aufbringen konnten, weil sie damals tagtäglich zur Arbeit oder in die Schule aufgebrochen sind. Sie als Radfahrer (oder auch ambitionierter Wanderer) haben da natürlich eine ganz andere Motivation – genießen Sie es!


Vorschlag 4: Rütli, Hermann-Löns-Platz, Hessenschanze, Wandererslust

Treffpunkt Hafenmauer – Marie-Durand-Schule  – Sonnenweg – Rotkäppchenweg – Zick-Zack-Weg – Dornröschenweg – Rütli – Schutzhütte Königsberg – Hermann-Löns-Platz – Hessenkanzel – Wandererslust – Rastplatz Brandenberg – Triftweg – Treffpunkt Hafenmauer

Heute gehen wir ‚Weg Nummer 4‘ des Wanderführers von Artur Meinhard jun: Geschichte der Landschaft und der Stadt Karlshafen mit Führer durch die Umgebung und Dampferfahrplan (24 Seiten, 2. Auflage, 1938). Vom Treffpunkt Hafenplatz geht es an der Marie-Durand-Schule vorbei in Richtung Sonnenweg. An der Kreuzung mit den Kunstwerken geht nach links ein Stück den Rotkäppchenweg entlang und steil den Zick-Zack-Weg hinauf auf den Dornröschenweg. Nach einigen Metern in Richtung Helmarshausen geht es links hinauf zum Rütli. An der Schutzhütte Königsberg kommt man auf den Diemelhöhenweg. Geht man diesen entlang, kommt man noch an drei Aussichtspunkten vorbei: Hermann-Löns-Platz, Hessenkanzel und Wandererslust (von denen leider nur noch die Hessenkanzel auffindbar ist). An der ehemaligen Schutzhütte Brandenberg geht es den Triftweg hinunter zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 120 Minuten

Hinweise: Feste Schuhe erforderlich. Zum Teil schweres Gelände. Teilweise steile Anstiege.


Vorschlag 5: Kneipengang (Karlshafen, Kernstadt)

Treffpunkt Hafenmauer – Weserstraße – Friedrichstraße – Bergstraße – Hafenplatz – Conradistraße – Carlsstraße – Weserstraße – Treffpunkt Hafenmauer

Die Dichte an Gastwirtschaften, Kneipen, Cafés, Bars und Restaurants in Bad Karlshafens Kernstadt ist heute längst nicht mehr so groß, wie sie früher einmal war. Doch gibt es auch in diesen Tagen allerhand zu entdecken. Machen Sie also einmal „einen Zug durch die Gemeinde“ und überlegen Sie sich, wo sie das nächste Wochenende vielleicht einmal ein Eis essen, ein Bier trinken oder etwas leckeres essen wollen.

Anmerkung: Dieser Spaziergang bezieht sich nur auf die Kernstadt Karlshafens. Natürlich gibt es auch außerhalb dieses Areals und in Helmarshausen eine gute Bewirtung.

Vom Hafenplatz geht es in Richtung Weserstraße und vorbei am ‚Gasthof zum Landgraf Carl‘, der derzeit leider geschlossen ist. Bemerkenswert ist die Lokalität trotzdem, es handelt sich um das älteste Gebäude der Stadt. Es geht nach rechts in die Weserstraße und man sieht, nachdem man den Schleusenkanal überquert hat, das Restaurant Hotel ‚Zum Weserdampfsschiff‘. Geht man einige Meter weiter, findet man auf der gleichen Straßenseite die ‚Bäckerei Krome‘. Auf der anderen Straßenseite befinden sich nacheinander die ‚Schlemmerschleuse‘, ‚Ramos Grill‘, der ‚Eissalon Cortina‘ und der ‚Weser Garten‘. Weiter in dieser Richtung folgt nach ca. fünfzig Meter ‚Pizza City‘. Hier geht es über die Straße und in die Friedrichstraße. Es geht die Friedrichstraße in Richtung Ärztehaus und dort rechts in die Bergstraße. An deren Ende befindet sich links die ‚Pizzaria La Casa‘. Gleich daneben das ‚Weinhaus Römer‘, wo bei besonderen Anlässen (z. B. am Bildermarkt am 1. Mai) der Weinkeller geöffnet ist. Immer noch geradeaus folgt das Restaurant und Gastwirtschaft ‚Zum Fürstenkrug‘, kurz dahinter in der Conradistraße das ‚Hotel zum Schwan‘ mit seinem Café, Restaurant und der Schwanenbar. Die Conradestraße entlang stößt man auf die Carlstraße. Geht man die Carlstraße in Richtung Weserstraße, so kommt man am Hotel und Restaurant ‚Hessischer Hof“ vorbei. In der Weserstraße sieht man neben dem ehemaligen Hansa-Lichtspielhaus nun die ‚Pizzaria Lupo‘. Es geht wieder zum Hafenplatz, vorbei am Rathaus, wo sich das ‚Café am Hafen‘ befindet. Hier endet unsere Tour durch die Lokalitäten der Stadt. Immerhin 15 Möglichkeiten, gemütlich etwas Zeit in der schönen Kernstadt von Karlshafen zu verbringen.

Dauer: Circa 20 Minuten – wenn man irgendwo Platz nimmt natürlich entsprechend länger.

Hinweis: Leichter Weg.

Weitere Informationen: Bad-Karlshafen-Tourismus – Essen und Trinken in Bad Karlshafen und Helmarshausen


Dank

Herzlichen Dank an Herrn Christian Schäfer, Antiquariat Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, für die Einwilligung, an dieser Stelle die Touren des Buches ‚Lohnende Umwege‘ von Kupetz, Sigrid et al.vorstellen zu dürfen.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1:25000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1:7500, Nordhausen.

Karlshafen – von Naturschönheiten reich begnadet!

„Umgeben von den bewaldeten bis hart an die Weser heranreichenden steilen Höhen des Sollings und des Reinhardswaldes liegt in ein enges Tal eingebettet das von Naturschönheiten reich begnadete Karlshafen. Von vielen Aussichtspunkten bietet sich dem Auge ein immer wechselndes Bild. Ein besonders eindrucksvolles Bild von Karlshafen gewinnt man von der Bergwirtschaft Juliushöhe. Karlshafen bietet durch seine an die Stadt heranreichenden Waldungen reichlich Gelegenheit zu schönen Spaziergängen und wird darum von Fremden gerne aufgesucht. Die Zahl der Erholungssuchenden nimmt von Jahr zu Jahr zu.“

So heißt es in Müllers Führer durch die Umgebung von Solbad Karlshafen (Oberweser).

Bevor ich an dieser Stelle eine Liste über alle 30 (!) mir bekannten Aussichtspunkte auf (nun) Bad Karlshafen von Reinhardswald, Solling und Kuhberg veröffentliche, noch einige grundsätzliche Anmerkungen: Auch wenn ich mich gelegentlich wiederholen sollte und mancher den Neuigkeitsgehalt meiner Blogs vermissen sollte, bin ich fester Anhänger der Philosophie „Steter Tropfen höhlt den Stein.“

Ein aktuelles Beispiel: Luk Faustmann aus Bad Karlshafen nahm sich vor, die Bismarckhöhe oberhalb des Hugenottenturm wieder herzurichten. Und das ist dem Jugendlichen derart gut gelungen, dass er dafür (vollkommen zu Recht) den Bürgerpreis der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) erhalten hat. Luk hat sich selbst von einer zwischenzeitlichen Zerstörung seines Werkes nicht demotivieren lassen und die Schäden (ebenfalls in Eigenregie) wieder behoben. Mögen noch andere seinem tollen Beispiel folgen.

Seien Sie nun also gespannt auf ‚Wandererslust‘, ‚Milchhäuschen‘ und ‚Teufelskanzel‘.

 

Einführung in die Auflistung der Aussichtspunkte

Die von mir ermittelten Aussichtspunkte können an dieser Stelle nur aufgelistet werden, da es augenblicklich noch keine Übersichtskarte mit all diesen Punkten gibt. Natürlich gibt es alte Karten, doch unterliegen diese noch dem Urheberrecht, so dass ich sie hier nicht benutzen möchte. Auch gilt, dass man nicht immer von einem noch bestehenden Ausblick sprechen kann, so zum Beispiel beim Charlottenstein. Früher sogar auf einer eigenen Postkarte abgebildet, liegt er heute als traurige Ruine in Trümmern.

Freuen Sie sich dennoch auf einige interessante Neuigkeiten – die eigentlich uralt sind. Sollten Sie Fehler entdecken haben oder sachdienliche Hinweise zum Auffinden der Aussichtspunkte geben können, so lassen Sie es mich gerne wissen. Ich freue mich über jeden Hinweis!

 

Aussichtspunkte im Reinhardswald
(Charlottenstein in Richtung Hermann-Löns-Platz)

Es gibt bekannte und inzwischen verschollene Aussichtspunkte im Reinhardswald – dies gilt natürlich für alle drei Stadtwaldgebiete:

 

Aussichtspunkte im Solling
(Lug ins Land in Richtung Weser-Skywalk)

 

Aussichtspunkte an Waltersberg/Kuhberg
(Krukenburg in Richtung Schwalbennest)

 

Schlussbemerkung

Ziel dieses Blogbeitrag ist es vor allem, den Menschen in der Region die alten Namen wieder ins Gedächtnis zu rufen. Sie sollten nicht verloren gehen, das wäre ein Verlust an Kultur und Geschichte. Diese Aufgabe werde ich gerne zu übernehmen suchen. Auch werde ich versuchen, die Orte anhand der mir vorliegenden Informationen wiederzuentdecken. Beim ‚Hermann-Löns-Platz‘ ist mir das ja schon gelungen. Aber die Expedition ist noch lange nicht am Ende – ‚Petri Sitz‘ und ‚Schwalbennest‘ konnte ich noch nicht (wieder)finden. Sollte ich an neue, mir bisher noch nicht bekannte Plätze vorstoßen, so werde ich hier gerne darüber berichten.

 

Quellen und zum Weiterlesen

Artur Meinhard jun. (Hrsg): Geschichte der Landschaft und der Stadt Karlshafen mit Führer durch die Umgebung und Dampferfahrplan, 24 Seiten, 2. Auflage, 1938.

Heinrich Müller: Müllers Führer für Wanderungen durch die Umgebung von Solbad Karlshafen (Oberweser), Hertelle und Helmarshausen, 32 Seiten, Wanderkarte, 4. Auflage, Verlag Buchhandlung Ludwig Müller, Karlshafen, 1954. 

Heimat- und Verkehrsverein e. V. Bad Karlshafen (Hrsg.): Wanderführer Bad Karlshafen – 36 markierte Touren mit Beschreibung, 32 Seiten, kein Jahr.

Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der März

Der Winter neigt sich so langsam dem Ende zu und es kommt der Frühling – vielleicht? Hoffentlich! Nun, gehen wir also dem Frühling entgegen und krönen auch in diesem Monat die Sonntage mit Spaziergängen beziehungsweise einem Ausflug. Diesmal beginnt der Monat mit einem Spaziergang auf den Spuren der jüdischen Mitbürger in Karlshafen, gefolgt von einer Wanderung entlang Wiesenweg, Diemeldamm und Rentnerbrücke sowie dem sechsten lohnenden Umweg. Nach einem Spaziergang auf dem Herbert-Mager-Weg zum Brandenberg geht es auf einem Besuch des Ateliers Ariane Zuber ins Landgraf-Carl-Haus.

Neugierig? Dann kommen Sie doch einfach mit – erst in Ihrer Vorstellung auf dem Papier und später in der Realität durch Stadt und Wald.

Viel Vergnügen auf all Ihren Wegen!


Vorschlag 1: Auf den Spuren jüdischer Mitbürger in Karlshafen

Treffpunkt Hafenmauer – Conradistraße – Carlstraße – Weserstraße – Weserbrücke – Unter den Eichen – Weserbrücke – Weserstraße – Treffpunkt Hafenmauer

Dieser Weg führt uns zu den einstigen Wohnhäusern jüdischer Familien in Karlshafen während der Zeit des Nationalsozialismus. ‚Stolpersteine‘ gibt es im Ort leider noch keine, doch anhand der Aufzeichnungen von Magda Thierling in ihrem Buch ‚Vergessene Geschichte – Jüdisches Leben in Helmarshausen‘ (siehe Quellenhinweise) kann man das Schicksal der jüdischen Bürger der Stadt in dieser dunklen Zeit gut nachvollziehen.

Vom Hafenplatz geht es über die Teufelsbrücke in die Conradistraße Nummer 2, hier wohnte die Familie Paul Brück. In Richtung Carlstraße und über sie hinweg geht es nach rechts in die Carlstraße 16, in der damals die Familie Abraham Hohenberg gelebt hat. Weiter in Richtung Weserstraße und auf der gegenüberliegenden Straße wohnten in der Carlsstraße 5 die Familie Gustav Klingenthal sowie Adolf Levy und Kurt Rinteln. Im Eckhaus (Carlstraße 1) lebte die Käthe Katz, direkt nebenan (Weserstraße 4) Familie Isidor Klingenthal. Schräg gegenüber in der Weserstraße 11 befand sich das Geschäft von Käthe Katz, direkt daneben lebten Familie Albert Hohenberg, Gerda Plaut und Iwan Kleeblath. Es geht die Weserstraße in Richtung Hafen und weiter bis zur Friedrichstraße 2, wo damals Familie Dr. Julius Heilbrunn gelebt hat. Auf der anderen Straßenseite in Richtung Weserbrücke folgt die Wohnung von Familie Max Michelsohn und Franziska Wichelhausen. Der weitere Weg führt über die Weserbrücke zur Straße Unter den Eichen 3, wo damals die Familie Erich Rose gelebt hat. Es geht auf dem gleichen Weg wieder zurück zum Hafenplatz.

Über das Schicksal der Menschen nach 1933 gibt entweder das Buch Auskunft oder die Gedenktafel unterhalb der Krukenburg (siehe Foto), die der Heimatverein Bad Karlshafen vor einigen Jahren errichtet dort hat.

Dauer: Circa 50 Minuten.

Hinweis: Leichter Weg.


Vorschlag 2: Wiesenweg, Diemeldamm und Rentnerbrücke

Treffpunkt Hafenmauer – Unter dem Königsberg – Wiesenweg – Helmarshausen – Rentnerbrücke – Anglerhütte – Schlösschen – Krukenburg – Carlsplatz – Diemelbrücke – Weserstraße – Treffpunkt Hafenmauer

Vom Hafenplatz geht es an der evangelischen Kirche und dem Kriegerdenkmal vorbei erst rechts und dann links in die Straße ‚Unter dem Königsberg‘. An der Abzweigung zur Diemelbrücke vorbei folgt circa 100 Meter weiter, ebenfalls rechts, die Einbiegung auf den Wiesenweg direkt an der Diemel. Am Wasserwerk geht es ein Stück bergan, der weitere Weg folgt der Fortsetzung des Sonnenweges. Am ehemaligen Bahnhof Helmarshausen vorbei geht es auf den Radweg Richtung Wülmersen. Auf der alten Bahntrasse geht es entlang, bis rechts die ‚Rentnerbrücke‘ über die Diemel führt. Es geht zurück, an der Anglerhütte vorbei, zum Schlösschen, dem ehemaligen Krankenhaus. Überquert man die Bundesstraße, geht man die steile Straße hinauf zur Krukenburg. An der Schäferscheune vorbei führt der Weg zu Besuchersteinbruch / Carlsplatz und von dort aus den rechten Weg hinunter zur Diemelbrücke. Geht man ein Stück die Weserstraße entlang, erreicht man schon bald wieder den Ausgangspunkt am Hafenplatz.

Dauer: Circa 120 Minuten.

Hinweis: Zumeist einfacher Weg, lediglich der Wiesenweg könnte nass sein.


Vorschlag 3: Der sechste lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch ‚Lohnende Umwege‘ möchte ich heute die sechste Route vorstellen, sie hat folgende Stationen:
⦁    Bad Karlshafen (Startpunkt)
⦁    Sommersell (spätromanische Kirche)
⦁    Thienhausen (Wasserschloss)
⦁    Grevenburg (Burg)
⦁    Oldenburg (Burg)
⦁    Marienmünster (Klosteranlage und -kirche)
⦁    Papenhöfen (ehemaliger Landgasthof)
⦁    Löwendorf (Fachwerkhöfe)
⦁    Falkenhagen (Kloster)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch ‚Lohnende Umwege‘ beziehungsweise die Informationen der Gemeinden Bad Karlshafen, Nieheim, Steinheim, Marienmünster und Lüfge verwiesen.

Dauer: individuell


Vorschlag 4: Auf dem Herbert-Mager-Weg zum Brandenberg

Treffpunkt Hafenmauer – Mündener Straße – Ehlweg – Herbert-Mager-Weg – ehemalige Schutzhütte Brandenberg – Triftweg – Treffpunkt Hafenmauer

Zunächst: Einen Herbert-Mager-Weg gibt es offiziell nicht und die Bezeichnung ist daher nicht amtlich – zudem stammt sie noch nicht mal von mir. Aber: Der vielleicht bekannteste Künstler des Ortes hätte eine eigene Straße verdient! Doch lässt sich immerhin mittels dieses Weges seine Bedeutung für den Ort hervorheben. Schließlich hat er von 1922 bis 1979 in Karlshafen gelebt und als wahrhaftiger Künstler seinen Lebensunterhalt mit dem Tausch seiner Bilder gegen Waren bestritten. Einige Bilder hängen daher auch in den Häusern des Ortes und stellen eine wichtige Dokumentation der damaligen Ortsansichten dar.

Vom Hafenplatz geht es die Weserstraße entlang auf die Mündener Straße zum Ortsausgang von Bad Karlshafen. Einige Meter nach dem Ortsschild geht es rechts steil hinauf in den Wald. Nach einigen hundert Metern kommt eine Abzweigung nach links, die man jedoch passiert. Die erste Abzweigung nach rechts einbiegen und ihr folgen. Dies ist der Herbert-Mager-Weg. Nach einigen Metern passiert man die auf der linken Seite befindliche Himmelsleiter. Die Abzweigung hinunter zum C.-D.-Stunz-Weg rechts liegen lassen, folgt man dem Weg, bis man in Höhe des Abendfriedens auf eine Art Kreuzung kommt. Der linke Weg führt am ehemaligen Sendemast und jetzigen Telekomsender zur ehemaligen Schutzhütte Brandenberg. Rechts führt der Weg den Triftweg hinunter und an der evangelischen Kirche vorbei zurück zum Hafenplatz.

Dauer: Circa 100 Minuten.

Hinweis: Teilweise schwieriger Weg; gutes Schuhwerk erforderlich.


Vorschlag 5: Ein Besuch des Ateliers Ariane Zuber im Landgraf-Carl-Haus

Besuchen Sie die Einzelausstellung „Leben und Werk des Dr. Friedrich Seelig (1906-1989)“ im Atelier Ariane Zuber im Landgraf-Carl-Haus in der Weserstr. 21. Neben dieser aktuellen Ausstellung können Sie im Kulturhaus viele besondere Kunstwerke aus der Region Weserbergland und darüber hinaus betrachten und erwerben. Zudem können Sie derzeit eine aktuelle Sammlung besonderer Bernsteinkunstwerke besuchen.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

Dauer: individuell


Dank

Herzlichen Dank an Herrn Christian Schäfer, Antiquariat Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, für die Einwilligung, an dieser Stelle die Touren des Buches ‚Lohnende Umwege‘ von Kupetz, Sigrid et al.vorstellen zu dürfen.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Jüdische Geschichte

Thierling, Magda: Vergessene Geschichte – Jüdisches Leben in Helmarshausen und Karlshafen, Reihe „Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets, Band 17, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, 2011, 15,00 Euro, ISBN: 978-3-934800-15-1.

Schäfer, Bernhard (Hrsg.): Unsere jüdischen Mitbürger in Karlshafen – Austreibung und Leidensweg unter dem Naziregime, Reihe „Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets, Band 3, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, 1993, antiquarisch erhältlich.

Herbert Mager

Wikipediaeintrag (aufgerufen am 22. Februar 2024)

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1 : 25 000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1 : 7 500, Nordhausen.

Nationalsozialismus im Weserbergland

‚Konfrontationen in der Kurstadt – Karlshafen am 10. Juli 1932‘ – so heißt eines der Unterkapitel des bereits 2016 erschienenen Sachbuchs ‚Nationalsozialismus im Weserbergland – Aufstieg und Herrschaft 1921 bis 1936‘. In diesem Kapitel wird beschrieben, wie ein Aufmarsch der SA zu blutigen Auseinandersetzungen mit der KPD führte. So wie für Karlshafen beschreibt das Buch für viele Orte des Weserberglandes die Entwicklungen, die dazu führten, dass die Nationalsozialisten hier Macht übernehmen konnten. Es zeigt, wo sich die Hochburgen der Nazis befanden, wie sie durch bestimmte regionale Zeitungen gezielt unterstützt wurden und wie die Justiz deutliche Unterschiede machte zwischen ‚linken‘ und ‚rechten‘ Straftaten. Doch nicht überall konnten sie die Bastionen im Sturm erobern, oftmals gab es (blutigen) Widerstand.

Diesen Beitrag habe ich bereits einmal 2018 veröffentlicht – aber aufgrund der bevorstehenden Bundestagswahl ist es nicht falsch, sich erneut mit diesem Abschnitt der Geschichte zu beschäftigen.

Der Inhalt

Der Verlag Jörg Mitzkat schreibt in seinem Klappentext:

Heinrich Mohnsam starb nach einer Saalschlacht in Grebenstein. Ludwig Decker verblutete auf einer Straße von Beverungen. Eduard Rüddenklau und David Austermühle erlagen den Verletzungen, die ihnen SA- und SS-Leute in Hofgeismar zugefügt hatten. Machteroberung und Herrschaft der NSDAP erfolgten nicht heimlich und nicht leise, sondern in aller Öffentlichkeit und gewaltsam. Auch das idyllische Weserbergland erlebte in den Jahren 1931 bis 1933 bürgerkriegsähnliche Verhältnisse. Nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler fanden in den heutigen Kreisen Holzminden, Höxter, Northeim und Kassel zahllose Übergriffe von SA und SS auf tatsächliche und vermeintliche Gegner des NS-Regimes statt. Das Buch von Christoph Reichardt und Wolfgang Schäfer untersucht die Voraussetzungen und Verlaufsformen der nationalsozialistischen Machteroberung in der Provinz und schildert das Alltagsleben in den Dörfern und Kleinstädten des Weserberglands in den ersten Jahren der NS-Diktatur.

Inhaltsverzeichnis

    1. Einleitung
    2. Der Aufstieg des Nationalsozialismus
    3. Politik und Gewalt in der Weimarer Republik
    4. Die Eskalation politischer Gewalttäter
    5. Die ‚Blutwahlen‘ vom 31. Juli 1932
    6. Agonie einer Demokratie
    7. Die Machteroberung der Nationalsozialisten 1933
    8. „Die Volksgemeinschaft marschiert“
    9. Portraits
    10. Schlussbetrachtung
    11. Quellen und Literaturverzeichnis
    12. Ortsregister

Leseprobe

Persönliche Meinung

Dieses Buch ist kein Lesebuch, dies schon mal vorab. Aber jeder, der sich für die Geschichte seiner Heimat interessiert, sollte einmal einen Blick in das Buch werfen. Man erfährt, dass die Nationalsozialisten in einem Ortsteil des heutigen Bad Karlshafen damals eher empfänglich waren für die Extreme von rechts und links, während der andere doch sehr sozialdemokratisch geprägt war. Am meisten hat mich erschrocken, dass bei Auseinandersetzungen im Weserbergland allgemein die rechten Gewalttäter oftmals geringer bestraft wurden als die vom linken Lager. Sehr interessant sind auch die 29 Portraits von wichtigen Persönlichkeiten aus dieser Zeit. Hier werden die Schicksale einiger Täter und Opfer personalisiert.

Bibliographische Daten

Christoph Reichardt, Wolfgang Schäfer: Nationalsozialismus im Weserbergland – Aufstieg und Herrschaft 1921 bis 1936, 2016, 2., korrigierte Auflage, Hartcover, 28,00 Euro, Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden, ISBN 978-3-959540-16-2.

Das Buch ist derzeit vergriffen, eine Neuauflage ist in Vorbereitung. Sicher ist es bis dahin antiquarisch erhältlich.

Foto: Verlag Jörg Mitzkat

Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der Januar

So, der vermutlich kälteste Monat des Jahres ist dennoch keine gute Entschuldigung, nicht an einem schönen, kalten und vielleicht sogar verschneiten Sonntagnachmittag einen kürzeren oder längeren Spaziergang zu unternehmen. Dafür gibt es heute vier neue Vorschläge für Sonntagsspaziergänge durch Bad Karlshafen und Helmarshausen beziehungsweise einen Ausflugsvorschlag in die Region – für jeden der vier Januarsonntage einen.

Wir besuchen diesmal die Helmars-Häuser, gehen über den Kuhberg zur Diemelhöhe, unternehmen einen historischen Stadtrundgang durch Bad Karlshafen und begeben uns auf den vierten lohnenden Umweg.

Neugierig? Dann kommen Sie doch einfach mit – erst in Ihrer Vorstellung auf dem Papier und später in der Realität durch Stadt und Wald.

Allen meinen Lesern herzlichen Dank für Ihre Treue.

Ich wünsche Ihnen an dieser Stelle einen guten Rutsch und ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2025!


Vorschlag 1: Entlang der Helmars-Häuser

Treffpunkt Hafenmauer – Schützenallee – Wechselberg – Jugendherberge – Ehemaliger Bahnhof Helmarshausen – Diemelbrücke – Steinstraße – Poststraße – ehemaliges Krankenhaus – Krukenburg – Carlsplatz – Diemelbrücke – Treffpunkt Hafenmauer

Dieser Weg führt uns zu einer ganz besonderen Attraktion, den Helmars-Häusern. Insgesamt fünfundzwanzig Stationen dieser ‚Helmars-Häuser‘ gibt es, von der Jugendherberge bis zum ehemaligen Krankenhaus, dem ehemaligen Schloss Bentinck. Auf unserer Route kommen wir über die Jugendherberge, den ehemaligen Bahnhof und die ehemalige Mühle in die Steinstraße, wo sich die meisten der Helmars-Häuser befinden. Nach Besuch des ehemaligen Schlosses Bentinck geht es über die Krukenburg und den Carlsplatz zurück nach Bad Karlshafen. Eine schöne Wanderung, für die man sich die entsprechende Zeit nehmen sollte.

Ein Faltblatt mit den Stationen und einer kleinen Karte gibt es hier.

Dauer: Circa 120-150 Minuten.

Hinweis: Feste Schuhe erforderlich.


Vorschlag 2: Am Kuhberg zur Diemelhöhe

Diesen leichten Weg kann man auch an einem eisigen Wintertag laufen – aber nur, wenn es nicht glatt ist.

Treffpunkt Hafenmauer – Diemelbrücke – Carlsplatz – Krukenburg – Graseweg – Diemelbrücke – Unter dem Königsberg – Treffpunkt Hafenmauer

Auf diesem leichten Weg lässt sich gut auch einmal ein Kinderwagen durch den kalten Wintersonntagnachmittag schieben. Vom Hafenplatz geht es über die Diemelbrücke zum Kuhberg und diesen parallel zum Diemeltal hinauf zum Carlsplatz mit seinem Besuchersteinbruch. An den Kunstwerken am Weg vorbei geht es bis zur Krukenburg, die man bei Interesse besichtigen kann. Der weitere Weg führt den Graseweg hinunter bis zur Bundesstraße. Nach links weitergehend erreicht man nach circa 150 Metern die Unterführung und wenige Meter weiter die Diemelbrücke. An der Weggabelung nach links und die Straße ‚Unter dem Königsberg‘ entlang bis zur Gallandstraße. Dort nach rechts und gleich wieder links, an der Evangelischen Kirche vorbei zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 70 Minuten.

Hinweis: Einfacher Weg.


Vorschlag 3: Historischer Stadtrundgang durch Carlshaven

Vorschlag und Text entstammen der Broschüre ‚Stadtgeschichte und Rundgänge‘ der Stadt Bad Karlshafen (Seite 11).

Treffpunkt Hafenmauer – Rathaus – Hafenplatz – Invalidenhaus – Denkmal ‚Friedrich-Wilhelm-Nordbahn‘ – Landgraf-Carl-Haus – Kaimauer – ehemalige Schleusenanlage – Pegelhäuschen – Kurpromenade – Gradierwerk – Weser-Therme – Denkmal für den Stadtgründer – ehemalige Thurn- und Taxissche Posthalterei – Deutsches Hugenotten-Museum – Treffpunkt Hafenmauer

Start ist das Rathaus (1) am Hafenplatz, das ursprünglich als Pack- und Lagerhaus diente. Die Buchstaben CLZH an der Front bedeuten: Carl Landgraf zu Hessen. Im Erdgeschoss findet man das Idealmodell der Stadtanlage (2). Im Obergeschoss ist die Stadtverwaltung untergebracht. Den Mittelteil nimmt der barocke Landgrafensaal ein, in dem u. a. Konzerte stattfinden. Hinter dem Rathaus lädt der Rosengarten (3) zum Verweilen ein. Vor dem Rathaus befindet sich der historische Barockhafen (4). An der rechten Ecke der Häuserzeile erkennt man das ehemalige Zollhaus (5). Das Wappen über der Eingangstür ist dem Erbauer, Landgraf Friedrich zu Hessen gewidmet. Folgt man dem Kanal, erreicht man das Invalidenhaus (6), das als Altersruhesitz für Offiziere und Mannschaften des hessischen Heeres errichtet wurde. Rechts, am Ende der Carlstraße, erkennt man die Antriebsachse einer Dampflok (7), die an die älteste Bahnlinie in Hessen, die Friedrich-Wilhelm-Nordbahn erinnert. Biegt man nach rechts in die Weserstraße ein, erreicht man nach ca. 100 Metern das älteste Haus der Stadt (8) (erbaut 1699; heute Gasthof „Landgraf Carl“), gegenüber der Tourist Information. Auf der anderen Straßenseite gelangt man an die Kaimauer (9), die alte Schiffsent- und -beladestelle. Rechts befindet sich die neue Schleusenanlage zwischen Fluß und Hafenbecken. Über die Weserstraße gelangt man zum Pegelhäuschen (10) (Hochwassermarken), dem Schiffsanleger und zur Kurpromenade (11). Auf der gegenüberliegenden Weserseite sieht man den Campingplatz. Folgt man der Promenade, so erreicht man das Kurzentrum mit Gradierwerk (12). Hinter dem Gradierwerk liegt die Weser-Therme (13).  Über den oberen Promenadenweg und die Weserstraße gelangt man wieder stadteinwärts. An der Fußgängerampel biegt man links ab und geht entlang der Häuserzeile, vorbei am Denkmal für den Stadtgründer (14) und der ehemaligen Thurn- und Taxisschen Posthalterei (15). Der kleine Rundgang endet am Deutschen Hugenotten-Museum (16), das in einer ehemaligen Tabakwarenfabrik untergebracht ist und weitere Informationen zur Stadtgeschichte bietet. Von dort geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 45 Minuten.

Hinweis: Einfacher Weg.


Vorschlag 4: Der vierte lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch ‚Lohnende Umwege‘ möchte ich heute die vierte Route vorstellen, sie hat folgende Stationen:
⦁    Bad Karlshafen (Startpunkt)
⦁    Rheder (Gut, Herrenhaus, Kirche)
⦁    Brakel (Rathaus, Basilika)
⦁    Hinnenburg (Hinnenburg, Schlosskapelle)
⦁    Albrock (Gutshof)
⦁    Holzhausen (Gutshof mit Herrenhaus)
⦁    Abbenburg (Herrenhaus)
⦁    Bökendorf (Bökerhof, Boskett)
⦁    Hembsen (Gut mit Herrenhaus)
⦁    Bruchhausen (Fachwerkhäuser, Gutshof)
⦁    Amelunxen (Kirche)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch ‚Lohnende Umwege‘ beziehungsweise die Informationen der Gemeinden Bad Karlshafen, Brakel, Höxter und Beverungen verwiesen.

Dauer: individuell


Dank

Herzlichen Dank an Herrn Christian Schäfer, Antiquariat Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, für die Einwilligung, an dieser Stelle die Touren des Buches ‚Lohnende Umwege‘ von Kupetz, Sigrid et al.vorstellen zu dürfen.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1 : 25 000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1 : 7 500, Nordhausen.

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