Der Sonntagsspaziergang – Flanieren im Salon der Natur

„Nach dem Essen sollst du ruh’n oder tausend Schritte tun.‘

Ich möchte den guten alten Sonntagsspaziergang aus seinem Tiefschlaf holen. Manche werden zu dem Versuch, ihn wieder salonfähig zu machen, sagen „Ach wie langweilig.“, andere wiederum drehen sowohl am Sonntag als auch an den anderen Tagen gerne fleißig ihre Runden durch die schöne Umgebung rund um Bad Karlshafen und Helmarshausen. Mögen die ersteren vor dem Formel-Eins-Rennen am Fernseher sitzen bleiben – ihnen sei jedoch gesagt: „Ihr verpasst etwas!“. Die zweite Gruppe hat längst erkannt, wie schön ihre Heimat ist. Aber vielleicht kann es an dieser Stelle die ein oder andere nützliche Anregung geben, was sie noch unternehmen könnten.

Vom 29. September 2024 an wird es ein Jahr lang jeden Monat vier beziehungsweise fünf Vorschläge gegeben, was man an einem schönen Sonntag in Bad Karlshafen und Umgebung so unternehmen kann. Ein Monatspaket wird aus einem Stadtspaziergang, einem weitläufigeren Spaziergang, mindestens einen Weg von Bad Karlshafen nach Helmarshausen sowie einem lohnenden Umweg, also einem Ausflug in die Region bestehen.

 

52 Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen

Diese Vorschläge für einen aktiven Sonntag sollen als Serie mit dem Titel „52 Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen“ zusammengefasst werden und noch möglicherweise noch anderweitig veröffentlicht werden.

 

Quellen und zum Weiterlesen

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1 : 25 000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1 : 7 500, Nordhausen.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49, 90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Stadtblicke: Die Bismarckhöhe

Heute Nachmittag schon etwas vor?

Wie wäre es mit einer kleinen Wanderung über Hugenottenturm und Dreiländereck zur Bismarckhöhe? Es gab in der Vergangenheit zahlreiche Aussichtspunkte rund um die Stadt, von denen man einen wunderbaren Blick auf die „Barockstadt im märchenhaften Weserbergland“ sowie das „1000-jährige Tor zum Reinhardswald“ hatte. Insgesamt lassen sich aus den alten Wanderkarten und -büchern rund 30 Aussichtspunkte ermitteln. Viele von ihnen sind inzwischen verschwunden, einige wenige schaffen es, wieder aus der Versenkung aufzutauchen.

Es war für die Bewohner der Stadt eine große Überraschung, als die Bismarckhöhe – gelegen an den Hessischen Klippen oberhalb des Hugenottenturms wieder hergerichtet war. Zu verdanken war das der Initiative und dem Fleiß eines Jugendlichen namens Luk, der die Wege anlegte, Trockenmauern errichtete und Sitzgelegenheiten schuf. Heraus kam einer der schönsten Blicke auf Bad Karlshafen einschließlich eines einmaligen Blicks von oben auf den Hugenottenturm.

Wie kommt man zur Bismarckhöhe?

Man erreicht die Bismarckhöhe, wenn man an Hugenottenturm und Sängertempel vorbei zum Dreiländereck läuft. Von dort geht es auf dem Höhenweg am Hersteller Feld zurück in Richtung Hugenottenturm. Nach einigen hundert Metern steht ein Wegweiser zur Bismarckhöhe, ihm folgt man links und erreicht nach einigen Metern diesen schönen Aussichtspunkt.

Luk hat freundlicherweise eine Karte erstellt und an der Bismarckhöhe angebracht. Einfach auf das Foto klicken für eine größere Ansicht.

 

 

 

Es gibt noch einige Aussichtspunkte rund um die beiden Ortsteile, bei denen es sich lohnen würde, sie wieder herzurichten – beispielsweise die Lindenhöhe in der Nähe des Charlottensteins. Oder Deichmannsgrotte – ganz in der Nähe des Sängertempels gelegen, aber derzeit leider nicht zugänglich. Es ist zu hoffen, dass es noch weitere Menschen gibt, die Luks vorbildlichem Beispiel folgen und auf ähnliche Weise unsere schöne Heimat noch liebenswerter machen.

Weitere Informationen

Themendiskussion im Bad Karlshafen Forum

Wikipediaeintrag über den Namensgeber Otto von Bismarck

Die Straßen von Bad Karlshafen: Teil 3 – Gebäude und Bauwerke

Im dritten Teil der Betrachtung der Ortsteile Bad Karlshafen und Helmarshausen anhand ihrer Straßennamen in der Reihe ‚Die Straßen von Bad Karlshafen‘ geht es um die ‚Gebäude und Bauwerke‘.

Insgesamt konnte ich bei meinen Recherchen einundzwanzig Bezüge zu Gebäuden und Bauwerken ermitteln, die ich im folgenden gerne kurz beschreiben möchte.

Teil 3: Gebäude und Bauwerke

Nicht alle Namen lassen sich eindeutig zuordnen – falls es also irgendwelche sachdienlichen Hinweise geben, so würde ich mich sehr über eine Nachricht freuen.

Eine vollständige Liste aller Straßennamen finden Sie hier.

 

Der Weser-Skywalk

Aus aktuellem Anlass heute einmal ein paar Hintergrundinformationen zum Weser-Skywalk, der seit dem 19. Juni 2024 aufgrund einer Sicherheitsüberprüfung für Besucher gesperrt ist.

Die Aussichtsplattform

Den zweitschönsten Blick auf Bad Karlshafen hatte ich ihn an anderer Stelle mal genannt und es bleibt dabei. Dennoch bietet der Weser-Skywalk einen herausragenden Blick ins Wesertal und vor allem auf die einmalige ‚Barockstadt im märchenhaften Weserbergland‘. Beeindruckende achtzig Meter über dem Niveau der Weser gelegen, zeigt er alle Vorzüge eines grenzübergreifenden Aussichtspunktes: Der tolle Blick auf das hessische Bad Karlshafen, gelegen auf der (niedersächsisch benannten, östlichsten) Hannoverischen Klippe im Ortsteil Würgassen der nordrhein-westfälischen Gemeinde Beverungen.

Der Beitrag beschreibt das beindruckende Bauwerk sowie den Weg bis zu seiner Fertigstellung – er berichtet aber auch über den Streit, den es im Vorfeld um die Errichtung des Weser-Skywalks gegeben hat. Und natürlich erklärt er auch, wie man den Aussichtspunkt erreicht.

Für Bad Karlshafen, so wird sich zeigen, ist der Weser-Skywalk in jeder Hinsicht ein Geschenk.


Geschichte

Der Kreis Höxter hatte die Idee, mit der Errichtung eines Skywalks die Sandsteinfelsen der Hannoverschen Klippen in ihrer Einzigartigkeit hervorgehoben und erlebbar zu machen. Die grundsätzliche Realisierbarkeit und Umsetzung eines derartigen Projektes war zu Beginn aus naturschutzfachlicher, aber auch aus bautechnischer Sicht als problematisch anzusehen.

Mit dem Machbarkeitsergebnis wurden der Öffentlichkeit die Planungen vorgestellt, die zunächst bei einem Teil der ortsansässigen Bevölkerung Widerspruch hervorriefen. Doch durch viel Überzeugungsarbeit und das konsequente Festhalten an dieser Idee durch den Altlandrat Hubertus Backhaus und seines Amtsnachfolgers Friedhelm Spieker sowie der Mehrheit der politischen Gremien auf Kreis- und Gemeindeebene wurde der Bau des Skywalks im Frühjahr 2010 beschlossen.

Die Vorarbeiten begannen im Oktober 2010 und die Plattformmontage, die für Dezember 2010 geplant war, im Februar 2011. Die Bauarbeiten endeten im März 2011. Die Einweihung und Freigabe für die Öffentlichkeit fand am 21. Mai 2011 statt.


Widerstand

Insbesondere waren es Naturschutzargumente, aber auch Kostenerwägungen, die von verschiedenen Gruppen über die Medien in die Diskussion gegen einen Weser-Skywalk gebracht wurden. Wäre es nach Meinung der Bürger von Herstelle und Würgassen gegangen, wäre der stark diskutierte Skywalk nicht gebaut worden. 937 Bürger aus den beiden Ortschaften haben ein klares Votum abgegeben. 82 Prozent haben sich gegen den Skywalk, aber für die Öffnung des historischen Klippenweges ausgesprochen. Weitere 16 Prozent hätten den Bau des Skywalks hingenommen, wenn zumindest der alte Klippenweg wieder geöffnet wird. Nur zwei Prozent waren mit dem vorgesehen Plan einverstanden.


Zahlen – Daten – Fakten

      • Bauherr: Kreis Höxter.
      • Umsetzung im Rahmen des Projektes „Erlesene Natur – Naturerleben im Kreis Höxter“.
      • Förderung: 50 Prozent von der EU, 30 Prozent von NRW und 20 Prozent vom Kreis Höxter.
      • Bauzeit: November 2010 bis März 2011.
      • Gewicht: Circa 25 Tonnen Stahl.
      • Höhe: Circa 80 Meter über der Weser.
      • Verankerung im Fels durch neun Ankerpfähle mit bis zu 14 Metern Länge.
      • Traglast: Maximal 500 Kilogramm pro Quadratmeter.
      • Die Unterhaltungkosten trägt die Stadt Beverungen.

Der Stadt Bad Karlshafen sind bei der Errichtung keine Kosten entstanden und sie muss auch nicht für den Unterhalt des Waser-Skywalks aufkommen.


Der Klippenweg

Der sogenannte Klippenweg, am Fuße des Anstiegs auch als „Der Weg zum Ziel“ beschrieben, ist die schönste Möglichkeit, den Weser-Skywalk zu erreichen. Vom Hafenplatz folgt man der Weserstraße, bis links die Brückenstraße über die Weserbrücke führt. Man geht weiter geradeaus und am Bahnhof und der Kläranlage vorbei, bis man zum Bahnübergang kommt. Gleich auf der anderen Seite der Schienen beginnt der Klippenweg. Der Aufstieg dauert circa 15 bis 20 Minuten, vom Ausgangspunkt am hafen sind also 30 bis 40 Minuten zu veranschlagen – wie geschrieben: Der Weg ist das Ziel.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Winnefelderstraße hinauf in Richtung Forellenhof zu fahren und vom Parkplatz Dreiländereck circa zehn Minuten bis zum Weser-Skywalk zu laufen.


Der schönste Blick auf Bad Karlshafen …

… sorry, das ist immer noch der vom Hugeottenturm.


Quellen und zum Weiterlesen

Wikipedia: Weser-Skywalk (aufgerufen am 23. Juni 2023)

Bericht: HERSTELLE/WÜRGASSEN: Klares Nein zum Skywalk – Bürger wollen lieber den alten Klippenweg zurück (aufgerufen am 23. Juni 2023)

 

Die Straßen von Bad Karlshafen – Teil 2: Die Dichter und Denker

Der zweite Teil der Betrachtung der Ortsteile Bad Karlshafen und Helmarshausen anhand ihrer Straßennamen in der Reihe ‚Die Straßen von Bad Karlshafen‘ trägt den Titel ‚Dichter und Denker‘.

Insgesamt konnte ich bei meinen Recherchen zwölf Geistesgrößen ermitteln, die ich im folgenden gerne kurz beschreiben möchte. Natürlich sind es in der Hauptsache Schriftsteller, aber auch Philosophen und Theologen. Es befinden sich beispielsweise Dreiviertel der Dichter darunter, die man zum ‚Viergestirn der Weimarer Klassik‘ zählt. Dazu kommen ein Literaturnobelpreisträger sowie ein Heimatdichter, der aufgrund seiner Nähe zum Nationalsozialismus nicht unumstritten ist.

Eine vollständige Liste aller Straßennamen finden Sie hier.

Teil 2: Dichter und Denker

Nicht alle Namen lassen sich eindeutig zuordnen – falls es also irgendwelche sachdienlichen Hinweise geben, so würde ich mich sehr über eine Nachricht freuen.

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