Sonntagsaktivitäten in und um Bad Karlshafen: Der Juni

Mehr noch als im Mai haben wir im Juni an fünf Sonntagen mit zwei langen Wochenenden zu Pfingsten und über Frohnleichnam die Möglichkeit, die heimische Umgebung und ihre Schönheiten zu entdecken.

Genuss pur: Der lohnende Umweg des Monats führt Sie erneut nach Südniedersachsen: Sie erkunden unter anderem Uslar, Volpriehausen und Hardegsen. Sehenswert ist auch das Heimatmuseum in Helmarshausen. Ausnahmsweise nehmen wir für Tour Nummer 3 einmal das Fahrrad und erkunden unter dem Motto ‚Expedition Carlsbahn‘ die ehemalige Eisenbahntrasse. Ein schöner Rundweg durch den stadtnahen Reinhardswald führt Sie vorbei an Rütli, Hermann-Löns-Platz, Hessenschanze und Wandererslust. Zum Abschluss empfehlen wir Ihnen, einen Kneipengang durch die Kernstadt von Karlshafen zu unternehmen. Es lohnt sich, vor allem zur Orientierung, wo man sich demnächst mal gemütlich mit Freunden zum Essen oder auf ein Bier treffen möchte. Wer es nicht abwarten kann – viele der erwähnten Lokalitäten sind auch an einem Sonntagnachmittag geöffnet.

Viel Spaß bei allen Unternehmungen!


Vorschlag 1: Der neunte lohnende Umweg (Ausflug)

Aus dem Buch ‚Lohnende Umwege‘ möchte ich heute die neunte Route vorstellen, sie hat folgende Stationen:

    • Bad Karlshafen (Startpunkt)
    • Uslar-Sohlingen (Häuserbauweise)
    • Uslar (Fachwerkhäuser, Werkstatthäuser)
    • Volpriehausen (Fachwerkkirche)
    • Hardegsen (mittelalterliche Stadtbefestigung, Palais)
    • Fredelsloh (Stiftskirche)
    • Wiebrechtshausen (Kloster)

Diese Tour könnte ein schöner Sonntagausflug sein, während dem man unterwegs gemütlich zu einem Mittagessen einkehrt.

Leider können hier an dieser Stelle keine detaillierten Hinweis zu den Orten gegeben werden, hier sei auf das Buch ‚Lohnende Umwege‘ beziehungsweise die Informationen der entsprechenden Gemeinden verwiesen.

Dauer: individuell


Vorschlag 2: Heimatmuseum Helmarshausen

Treffpunkt Hafenmauer – Unter dem Königsberg – Diemelbrücke – Graseweg – Krukenburg – Sängerplätze – Poststraße –Heimatmuseum Helmarshausen – Steinstraße –Diemelbrücke – Sonnenweg  – Unter dem Königsberg – Treffpunkt Hafenmauer

Vom Ausgangspunkt am Hafenplatz am Kriegerdenkmal vorbei nach rechts in die Straße ‚Am Reservoir‘. Links geht es in die Straße ‚Unter dem Königsberg‘ entlang, bis es rechts hinauf zur Diemelbrücke geht. Diesen Weg hinauf und oben angekommen geht es nach zehn Metern durch die Fußgängerunterführung. Die Treppe links hinauf und an der Kreisstraße entlang, bis rechts die Straße ‚Am Graseweg‘ abgeht. Diese hinauf bis zur Krukenburg. Vor der Krukenburg befindet sich das Denkmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in beiden Ortsteilen. Am Café Krukenburg links den Fußweg hinunter, an den beiden Sängerplätzen vorbei bis hinunter zur B 83. Hier nach links laufen, bis man auf der rechten Straßenseite das ehemalige Rathaus und heutige Heimatmuseum Helmarshausen erreicht.

Für den Rückweg die Steinstraße entlang in Richtung Diemelbrücke. Diese überqueren gehen und gleich links über den Dammweg zum Sonnenweg. Diesen wieder zurück nach Bad Karlshafen.

Tipp: Auf dem Weg zur Diemelbrücke kann man sich die in Post- und Steinstraße befindlichen ‚Helmars-Häuser‘ anschauen.

Dauer: Circa 120 Minuten (reine Wegezeit ohne Museumsbesuch).

Hinweise:

    • Meist geteerte oder geschotterte Wege.
    • Vorsicht: Der Sonnenweg ist gleichzeitig Radweg.

Öffnungszeiten (April bis Oktober):
Sonntags von 15 bis 17 Uhr oder nach vorheriger Anmeldung unter 05672/777


Vorschlag 3: ‚Expedition Carlsbahn‘ (Radtour)

Als Abwechslung der Wege auf ‚Schusters Rappen‘ geht es nun mit dem auf den ‚Drahtesel‘ weiter. Es gibt nämlich auch auf diese Weise viel zu entdecken – insbesondere auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen Bad Karlshafen und Hümme. Wie wäre es also, diese landschaftlich attraktive Strecke einmal mit dem Rad zu erkunden?

Relikte der Vergangenheit – Der Hinweg

Mittlerweile sind gut sechzig Jahre vergangen, dass die Carlsbahn im September 1966 ihre Personenbeförderung eingestellt hat. Doch gibt auf der ehemaligen Tasse noch viele Relikte aus vergangenen Eisenbahntagen zu entdecken. Diese Relikte zu suchen und zu finden, ist schon sehr interessant. Der Vorschlag für eine Tour ist nun folgender: Da die ehemalige Carlsbahntrasse heute zum überwiegenden Teil ein Radweg ist, müssen Sie sich nur auf ein Fahrrad setzen und losradeln. Startpunkt ist das Radsatz-Denkmal der Carlsbahn in Bad Karlshafen: Carlstraße, Ecke Weserstraße. Dort starten Sie eine Entdeckungsreise, die im achtzehn Kilometer entfernten Hümme endet.

Die für diese Tour notwenigen Informationen finden Sie als lohnenswerte Entdeckungstour auf die Internetseite Bahntrassenradwege, auf der die komplette Strecke ausführlich beschrieben ist. Sie beginnen Ihren Weg entlang der Trasse auf der Höhe der letzten Bebauung am Ortsausgang von Bad Karlshafen. Auf den folgenden Kilometern erwarten Sie alte Bahnhöfe, Haltestellen- und Bahnwärterhäuschen, Viadukte, Kilometersteine und ein mächtiger Tunnel. Die Internetseite zeigt üppig bebildert den Reichtum dieser wunderschönen Wegstrecke durch das Diemeltal, die man viel zu oft lediglich als Radweg von A nach B betrachtet hat.

Geradelter Urlaub – Der Rückweg

Haben Sie Ihr Ziel erreicht, den Bahnhof in Hümme, müssen Sie sich um den Rückweg kümmern. Sie und ihr Fahrrad können sich natürlich abholen lassen oder mit dem Bus von Hümme nach Bad Karlshafen fahren (bitte erkundigen Sie sich bitte beim Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV), wann die Busse fahren und ob sie auch ein oder mehrere Fahrräder mitnehmen können).

Schöner ist es jedoch, den Rückweg ebenfalls mit dem Rad zu bewältigen: Betrachten Sie doch den Rückweg als eine Art ‚geradelter Urlaub‘ – insbesondere das Teilstück zwischen Wülmersen und Helmarshausen wird Ihnen diesen Eindruck vermitteln. Vielleicht verschwenden Sie auch noch einen Gedanken an diejenigen, die bis vor gut sechzig Jahren als Fahrgäste der Carlsbahn keinen Sinn für die Schönheit der Natur aufbringen konnten, weil sie damals tagtäglich zur Arbeit oder in die Schule aufgebrochen sind. Sie als Radfahrer (oder auch ambitionierter Wanderer) haben da natürlich eine ganz andere Motivation – genießen Sie es!


Vorschlag 4: Rütli, Hermann-Löns-Platz, Hessenschanze, Wandererslust

Treffpunkt Hafenmauer – Marie-Durand-Schule  – Sonnenweg – Rotkäppchenweg – Zick-Zack-Weg – Dornröschenweg – Rütli – Schutzhütte Königsberg – Hermann-Löns-Platz – Hessenkanzel – Wandererslust – Rastplatz Brandenberg – Triftweg – Treffpunkt Hafenmauer

Heute gehen wir ‚Weg Nummer 4‘ des Wanderführers von Artur Meinhard jun: Geschichte der Landschaft und der Stadt Karlshafen mit Führer durch die Umgebung und Dampferfahrplan (24 Seiten, 2. Auflage, 1938). Vom Treffpunkt Hafenplatz geht es an der Marie-Durand-Schule vorbei in Richtung Sonnenweg. An der Kreuzung mit den Kunstwerken geht nach links ein Stück den Rotkäppchenweg entlang und steil den Zick-Zack-Weg hinauf auf den Dornröschenweg. Nach einigen Metern in Richtung Helmarshausen geht es links hinauf zum Rütli. An der Schutzhütte Königsberg kommt man auf den Diemelhöhenweg. Geht man diesen entlang, kommt man noch an drei Aussichtspunkten vorbei: Hermann-Löns-Platz, Hessenkanzel und Wandererslust (von denen leider nur noch die Hessenkanzel auffindbar ist). An der ehemaligen Schutzhütte Brandenberg geht es den Triftweg hinunter zum Ausgangspunkt.

Dauer: Circa 120 Minuten

Hinweise: Feste Schuhe erforderlich. Zum Teil schweres Gelände. Teilweise steile Anstiege.


Vorschlag 5: Kneipengang (Karlshafen, Kernstadt)

Treffpunkt Hafenmauer – Weserstraße – Friedrichstraße – Bergstraße – Hafenplatz – Conradistraße – Carlsstraße – Weserstraße – Treffpunkt Hafenmauer

Die Dichte an Gastwirtschaften, Kneipen, Cafés, Bars und Restaurants in Bad Karlshafens Kernstadt ist heute längst nicht mehr so groß, wie sie früher einmal war. Doch gibt es auch in diesen Tagen allerhand zu entdecken. Machen Sie also einmal „einen Zug durch die Gemeinde“ und überlegen Sie sich, wo sie das nächste Wochenende vielleicht einmal ein Eis essen, ein Bier trinken oder etwas leckeres essen wollen.

Anmerkung: Dieser Spaziergang bezieht sich nur auf die Kernstadt Karlshafens. Natürlich gibt es auch außerhalb dieses Areals und in Helmarshausen eine gute Bewirtung.

Vom Hafenplatz geht es in Richtung Weserstraße und vorbei am ‚Gasthof zum Landgraf Carl‘, der derzeit leider geschlossen ist. Bemerkenswert ist die Lokalität trotzdem, es handelt sich um das älteste Gebäude der Stadt. Es geht nach rechts in die Weserstraße und man sieht, nachdem man den Schleusenkanal überquert hat, das Restaurant Hotel ‚Zum Weserdampfsschiff‘. Geht man einige Meter weiter, findet man auf der gleichen Straßenseite die ‚Bäckerei Krome‘. Auf der anderen Straßenseite befinden sich nacheinander die ‚Schlemmerschleuse‘, ‚Ramos Grill‘, der ‚Eissalon Cortina‘ und der ‚Weser Garten‘. Weiter in dieser Richtung folgt nach ca. fünfzig Meter ‚Pizza City‘. Hier geht es über die Straße und in die Friedrichstraße. Es geht die Friedrichstraße in Richtung Ärztehaus und dort rechts in die Bergstraße. An deren Ende befindet sich links die ‚Pizzaria La Casa‘. Gleich daneben das ‚Weinhaus Römer‘, wo bei besonderen Anlässen (z. B. am Bildermarkt am 1. Mai) der Weinkeller geöffnet ist. Immer noch geradeaus folgt das Restaurant und Gastwirtschaft ‚Zum Fürstenkrug‘, kurz dahinter in der Conradistraße das ‚Hotel zum Schwan‘ mit seinem Café, Restaurant und der Schwanenbar. Die Conradestraße entlang stößt man auf die Carlstraße. Geht man die Carlstraße in Richtung Weserstraße, so kommt man am Hotel und Restaurant ‚Hessischer Hof“ vorbei. In der Weserstraße sieht man neben dem ehemaligen Hansa-Lichtspielhaus nun die ‚Pizzaria Lupo‘. Es geht wieder zum Hafenplatz, vorbei am Rathaus, wo sich das ‚Café am Hafen‘ befindet. Hier endet unsere Tour durch die Lokalitäten der Stadt. Immerhin 15 Möglichkeiten, gemütlich etwas Zeit in der schönen Kernstadt von Karlshafen zu verbringen.

Dauer: Circa 20 Minuten – wenn man irgendwo Platz nimmt natürlich entsprechend länger.

Hinweis: Leichter Weg.

Weitere Informationen: Bad-Karlshafen-Tourismus – Essen und Trinken in Bad Karlshafen und Helmarshausen


Dank

Herzlichen Dank an Herrn Christian Schäfer, Antiquariat Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, für die Einwilligung, an dieser Stelle die Touren des Buches ‚Lohnende Umwege‘ von Kupetz, Sigrid et al.vorstellen zu dürfen.


Quellen und zum Weiterlesen

Stadtgeschichte

Bohn, Robert (2000): 1699-1999 Karlshafen – Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Hessischen Planstadt aus der Barockzeit, Reihe ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 11, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen.

Lohnende Umwege

Kupetz, Sigrid et al.: Lohnende Umwege – 12 Reiserouten im Dreiländereck Nordhessen, Ostwestfalen und Südniedersachsen, 532 Seiten, 2002, Reihe: ‚Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Karlshafen und des Weser-Diemel-Gebiets‘, Band 13, Verlag des Antiquariats Bernhard Schäfer, Bad Karlshafen, ISBN: 3- 934800-01-7. Neupreis: 49,90 Euro – das Buch ist derzeit jedoch nur antiquarisch erhältlich.

Wanderkarten

Bad Karlshafen GmbH: Wanderkarte Bad Karlshafen, Maßstab 1:25000, kein Jahr, Publicpress Publikationsgesellschaft mbH, Geseke.

Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Bad Karlshafen – Stadtplan mit Rad- und Wanderkarte, 3. Auflage, 2014, Maßstab 1:7500, Nordhausen.

Karlshafen – von Naturschönheiten reich begnadet!

„Umgeben von den bewaldeten bis hart an die Weser heranreichenden steilen Höhen des Sollings und des Reinhardswaldes liegt in ein enges Tal eingebettet das von Naturschönheiten reich begnadete Karlshafen. Von vielen Aussichtspunkten bietet sich dem Auge ein immer wechselndes Bild. Ein besonders eindrucksvolles Bild von Karlshafen gewinnt man von der Bergwirtschaft Juliushöhe. Karlshafen bietet durch seine an die Stadt heranreichenden Waldungen reichlich Gelegenheit zu schönen Spaziergängen und wird darum von Fremden gerne aufgesucht. Die Zahl der Erholungssuchenden nimmt von Jahr zu Jahr zu.“

So heißt es in Müllers Führer durch die Umgebung von Solbad Karlshafen (Oberweser).

Bevor ich an dieser Stelle eine Liste über alle 30 (!) mir bekannten Aussichtspunkte auf (nun) Bad Karlshafen von Reinhardswald, Solling und Kuhberg veröffentliche, noch einige grundsätzliche Anmerkungen: Auch wenn ich mich gelegentlich wiederholen sollte und mancher den Neuigkeitsgehalt meiner Blogs vermissen sollte, bin ich fester Anhänger der Philosophie „Steter Tropfen höhlt den Stein.“

Ein aktuelles Beispiel: Luk Faustmann aus Bad Karlshafen nahm sich vor, die Bismarckhöhe oberhalb des Hugenottenturm wieder herzurichten. Und das ist dem Jugendlichen derart gut gelungen, dass er dafür (vollkommen zu Recht) den Bürgerpreis der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) erhalten hat. Luk hat sich selbst von einer zwischenzeitlichen Zerstörung seines Werkes nicht demotivieren lassen und die Schäden (ebenfalls in Eigenregie) wieder behoben. Mögen noch andere seinem tollen Beispiel folgen.

Seien Sie nun also gespannt auf ‚Wandererslust‘, ‚Milchhäuschen‘ und ‚Teufelskanzel‘.

 

Einführung in die Auflistung der Aussichtspunkte

Die von mir ermittelten Aussichtspunkte können an dieser Stelle nur aufgelistet werden, da es augenblicklich noch keine Übersichtskarte mit all diesen Punkten gibt. Natürlich gibt es alte Karten, doch unterliegen diese noch dem Urheberrecht, so dass ich sie hier nicht benutzen möchte. Auch gilt, dass man nicht immer von einem noch bestehenden Ausblick sprechen kann, so zum Beispiel beim Charlottenstein. Früher sogar auf einer eigenen Postkarte abgebildet, liegt er heute als traurige Ruine in Trümmern.

Freuen Sie sich dennoch auf einige interessante Neuigkeiten – die eigentlich uralt sind. Sollten Sie Fehler entdecken haben oder sachdienliche Hinweise zum Auffinden der Aussichtspunkte geben können, so lassen Sie es mich gerne wissen. Ich freue mich über jeden Hinweis!

 

Aussichtspunkte im Reinhardswald
(Charlottenstein in Richtung Hermann-Löns-Platz)

Es gibt bekannte und inzwischen verschollene Aussichtspunkte im Reinhardswald – dies gilt natürlich für alle drei Stadtwaldgebiete:

 

Aussichtspunkte im Solling
(Lug ins Land in Richtung Weser-Skywalk)

 

Aussichtspunkte an Waltersberg/Kuhberg
(Krukenburg in Richtung Schwalbennest)

 

Schlussbemerkung

Ziel dieses Blogbeitrag ist es vor allem, den Menschen in der Region die alten Namen wieder ins Gedächtnis zu rufen. Sie sollten nicht verloren gehen, das wäre ein Verlust an Kultur und Geschichte. Diese Aufgabe werde ich gerne zu übernehmen suchen. Auch werde ich versuchen, die Orte anhand der mir vorliegenden Informationen wiederzuentdecken. Beim ‚Hermann-Löns-Platz‘ ist mir das ja schon gelungen. Aber die Expedition ist noch lange nicht am Ende – ‚Petri Sitz‘ und ‚Schwalbennest‘ konnte ich noch nicht (wieder)finden. Sollte ich an neue, mir bisher noch nicht bekannte Plätze vorstoßen, so werde ich hier gerne darüber berichten.

 

Quellen und zum Weiterlesen

Artur Meinhard jun. (Hrsg): Geschichte der Landschaft und der Stadt Karlshafen mit Führer durch die Umgebung und Dampferfahrplan, 24 Seiten, 2. Auflage, 1938.

Heinrich Müller: Müllers Führer für Wanderungen durch die Umgebung von Solbad Karlshafen (Oberweser), Hertelle und Helmarshausen, 32 Seiten, Wanderkarte, 4. Auflage, Verlag Buchhandlung Ludwig Müller, Karlshafen, 1954. 

Heimat- und Verkehrsverein e. V. Bad Karlshafen (Hrsg.): Wanderführer Bad Karlshafen – 36 markierte Touren mit Beschreibung, 32 Seiten, kein Jahr.

Wandern wie vor fünfundachtzig Jahren

52 Wege in und um Bad Karlshafen und Helmarshausen (2): Vorbei an Rütli und Wandererslust (Der historische Wanderweg 4)

Gehen Sie heute mit mir mehr als achtzig Jahre in der Zeit zurück und stellen Sie sich vor, wie eine Familie an einem Sonntagmittag bei Rehbraten oder Erbseneintopf die Frage diskutiert, wo denn der anstehende Sonntagsspaziergang entlangführen soll. Vater möchte gerne zum Hugenottenturm und nach Herstelle, doch schließlich können ihn die Mutter und ihre drei Töchter beim Griesbrei mit Himbeeren zu einer weniger anstrengenden Tour überreden: In den Reinhardswald soll es gehen, hinauf zu „Rütli“ und „Wandererslust“ sowie den Spuren Hermann Löns. Das größte Problem der Mutter würde auf dieser Route vermutlich darin bestehen, den Vater davon abzuhalten, bereits in die Bahnhofsgaststätte einzukehren, um dort ein Bier zu trinken – denn dann müssten die vier Frauen ihren Weg wohl alleine fortsetzen …

„Hedwig, hol doch bitte mal die „Geschichte der Landschaft und der Stadt Karlshafen mit Führer durch die Umgebung und Dampferfahrplan“ aus meiner Schreibtischschublade und schau dir an, wo wir lang laufen müssen. Weg Nummer 4, wenn ich mich recht erinnere.“ Stolz würde die Elfjährige sich auch alles genau einprägen – schließlich hatte sie heute die Verantwortung.

Kommen Sie mit auf eine Reise durch Raum und Zeit – auf einer Strecke, von deren Schönheit ich mich erst kürzlich wieder überzeugen konnte und die mich das ein oder andere Mal vergessen ließ, in welchem Jahr man eigentlich lebt.


Wanderweg Nr. 4: Unterm Königsberg – Rütli – Höhenweg – Hermann-Löns-Platz – Karlshafen (Wanderzeit 1 ½ Stunden)

„Am Bahnhof linkes Ufer vorbei,

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die Treppe hinauf und rechts weiter,

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die Bahngeleise überqueren, am Bahnkörper entlang,

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wieder die Geleise überqueren,

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zwischen den Gärten hindurch.

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Am Wald nach ca. 30 Metern über den schmalen Zickzackweg links hinauf zum Fahrweg.

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Rechts weiter,

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dann gezeichneten Fußweg links hoch

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über das Rütli

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zum oberen Fahrweg,

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links gehen.

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Es folgen jetzt kurz hintereinander die Aussichtspunkte: „Hermann-Löns-Platz“, „Hessenkanzel“ und „Wandererslust“. Von diesen drei Punkten hat der Wanderer einen der reizvollsten Anblicke der Umgebung Karlshafens. Im Vordergrund schlängelt sich das von Weidenbüschen umsäumte Diemelflüßchen bis zur Weser, im Süden liegt das alte Städtchen Helmarshausen und direkt gegenüber die trotzige Ruine Krukenburg.

An der „Schutzhütte“ (heute nicht mehr da)

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den breiten gezeichneten Weg links ab

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am Eisenbahnerheim vorbei

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nach Karlshafen.“

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Wenn Sie zwischendurch innehalten, einmal die Augen schließen und dabei nur auf die Geräusche sowie die Gerüche des Waldes achten, fällt es doch gar nicht so schwer, sich vorzustellen, wie es so war, das Wandern vor achtzig Jahren.

Quelle und zum Weiterlesen

Ausschnitt Wanderweg Nr 4Artur Meinhard jun. (Hrsg): Geschichte der Landschaft und der Stadt Karlshafen mit Führer durch die Umgebung und Dampferfahrplan, 24 Seiten, 2. Auflage, 1938.

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